Ferienfreizeit am Kunzenhof

„Wie ein großes Erntedankfest kommt es mir vor, und nun steht ein Wandel an“: Die Oase Kunzenhof  steht mitten in einem Zukunftsdialog. Die diesjährige Sommer-Ferienfreizeit im August wurde mit dem Lied beendet „Ruhet von des Tages Müh. Lass die Sorg bis morgen früh….“, 15 feine Kinderstimmen beenden eine Woche des zusammen Lebens und Arbeitens auf dem Kunzen­hof. Zuvor haben die Kinder den Erwachsenen gezeigt, was sie in dieser Woche alles gelernt haben. So wurde Getrei­de geschnitten, selbst gedroschen, zu Mehl gemahlen und schließlich zu Nudeln verarbeitet, Milch mit Lab zu Kräu­terkäse fermentiert, köstliches Essen und leckerer Ku­chen zubereitet, die Wolle der Schafe zu Fäden gesponnen, aus Äpfeln erfrischender Apfelsaft gepresst, die Esel führen gelernt und mit ihnen Holz gerückt und auch die frisch ge­schlüpften Küken wurden vorgestellt. Eine Woche speziell für Kinder, damit sie während dieser Zeit mit dem Anbau und der Herstellung von eigenen Lebensmitteln und mit den Grundlagen des Lebens in Kontakt kommen.

Der Kunzenhof – ein Ort für Nachhaltigkeit
Genau das ist auch das Anliegen von Gabriele Plappert: „Der Kunzenhof ist ein Ort geworden, an dem man über das eigene Tun mit sich und dem eigenen Lebensstil in Kon­takt kommt – seine  Lebensgrundlagen hinterfragt, sich den Umgang mit dem Energieverbrauch bewusst macht und deutlich wird, was eigentlich alles nötig ist, bis man ein­ge­kleidet ist.“ Der Kunzenhof mit seiner Fülle von spannenden und so wich­tigen Projekten, mit mehreren festangestellten Mitarbei­tern ist so in den vergangenen Jahren zu einem wertvollen Lernort geworden. „Alles was hier geworden ist, ist gut geworden. Nach dem Ende der Familienzeit mit ihrer Fülle an Herausforderungen und einem Innehalten im Frühjahr, ist  aus finanziellen und persönlichen Gründen jedoch ein Wandel notwendig . . . “ so Gabriele Plappert.

Der Kunzenhof – ein Ort im Zukunftsdialog
Nun hat sich unter dem Titel „Zukunftsdialog Kunzenhof“ ein Kreis Menschen gebildet, die den Kunzenhof auf neue, finanziell und personell tragfähige Beine stellen möchten. Zwei Stiftungen tragen diesen Wandel mit. Aus dem Zukunftsdialog bereits hervorgegangen sind monat­lich stattfindende „Aktionstage“ unter  dem Titel: „ Wir packen’s an…“ – „sie haben ein sehr fruchtbares Ergebnis gebracht“, wie Gabriele Plappert meint. Es kommen Menschen zusammen, die mit ihrem persönlichen Einsatz dazu bei­tragen, dass dieser Ort erhalten bleibt. An so einem „Mit­machtag“ werden verschiedene Hofarbeiten, die zur Auf­rechterhaltung und Pflege des Kunzenhofes notwendig sind, gemeinsam  geschultert; je nach Lust, Laune, Fähigkeit und Vorliebe, die dann mit einem gemeinsamen Vesper am Lagerfeuer ausklingen. Das Jugendprojekt I und II, bei dem sich Jungen und Mädchen im Alter von neun bis dreizehn Jahren einmal im Monat treffen, wird weiter geführt. Wobei jeder Termin (zehn Termine sind es insgesamt) unter einem anderen Thema steht, das im jeweiligen Monat am Hof aktuell ist. Der Kon­takt und das Versorgen der Tiere begleitet jede Veranstal­tung. So erleben die Kinder handelnd den Jahresablauf und entdecken dabei durch ihre Tätigkeiten etliche umfassende Zusammenhänge zum Leben auf einem Hof. Weitere Angebote werden die Ergebnisse des „Zukunftsdialogs Kun­zenhof“ zeigen. 

Der Kunzenhof – ein großes Erntedankfest   
„Eine große Dankbarkeit erfüllt mich, betrachte ich, was bis­her hier geworden ist. Es ist wunderbar und wenn ich mich umsehe, dann ist es wie ein großes Erntedankfest“, sagt Gabriele Plappert. Der nächste Aktionstag „Wir packen’s an…“  findet am Samstag, dem 20. Oktober, ab 14.00 Uhr statt. Eine Zusage per Mail unter post@kunzenhof.de erleichtert die Vorbereitung. 
Beate Kierey, 16.10.2012, Littenweiler Dorfblatt

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