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Sojafeld im Dreisamtal zwischen Freiburg-Ebnet und Zarten am 31.8.2016

Sojafeld im Dreisamtal zwischen Freiburg-Ebnet und Zarten am 31.8.2016

 

Degrowth-Konferenz in Budapest
Im September 2016 forderten Umweltforscher auf der internationalen Degrowth-Konferenz in Budapest ein Ende von Wachstumswahn und Leistungsdenken.
„Relax statt Rolex“, Minimalisten, Postmaterialisten, Neu-Malthusianer, „Wer teilt hat mehr““Free your stuff – Befrei Dein Zeugs““Sein statt Haben“ , „Einfaches Leben: Vielleicht die Erde retten, bestimmt aber sich selbst“

 

Club of Rome: Wirtschaftswachstum ausbremsen
Lüder Gerken kritisiert den jüngsten Bericht des Club of Rome, der das Wirtschaftswachstum bremsen will . … Auf den Punkt gebracht, kann man den Bogen zwischen der Studie von 1972 und der jüngsten so spannen: Wenn die damalige These einer absoluten Wachstumsgrenze heute höchst fraglich ist, dann müssen wir eben dafür sorgen, dass wir das Wachstum selbst ausbremsen. ….
Alles vom 27.9.2016 von Lüder Gerken vom bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/kolumnen-sonstige/vom-gefaehrlichsten-tier-der-welt–127305674.html

Unendliches Wachstum auf dem endlichen Planeten
Letztlich geht es doch um die Frage, ob es auf einem endlichen Planeten ein unendliches Wachstum irgendeiner Art geben kann. Wachstum klingt ja so natürlich und gesund. Aber auch in der Natur wachsen keine Bäume in den Himmel; alles wird in ständigem Kreislauf restlos „recycelt“. Das Wirtschaftswachstum aber ist auf ein ständiges „Wachsen“ der Produktion und des Konsums angelegt, weil immer mehr Menschen immer mehr brauchen und verbrauchen (sollen). Tippt man etwa ein bescheiden wirkendes Wachstum von drei Prozent in den Rechner ein (100 x 1,03) und drückt so oft auf das Gleichheitszeichen, bis das Ergebnis 200 erscheint, dann wird man erstaunt sein, wie schnell sich die Ausgangszahl verdoppelt hat! Freilich ist Nullwachstum in unserem Wirtschaftssystem kaum denkbar. Wohl deshalb hofft der Club of Rome nun, dass wir uns mit einem Prozent begnügen könnten. Dann hätten wir eine Verdoppelung erst in 70 Jahren! Lesenswert dürfte der neue Bericht schon deshalb sein, weil jetzt die Ungleichheiten des Ressourcenverbrauchs in die Berechnungen einbezogen werden.
1.10.2016, Ekkehard Köthner, Merzhausen

Ressourcenverbrauch
Schon unser Professor an der FH hat 1987 erkannt:
„Wenn Sie was Gutes für die Umwelt tun wollen, töten Sie einen Amerikaner. Denn der verbraucht 300 mal soviel Ressourcen wie ein Inder.“
Im Ernst: Dieser Artikel von Lüder Gerken, den ich normal gerne lese, kann nicht sein Ernst sein. Viele ökologische Problemfelder wurden gar nicht genannt: Die dringensten: Klimawandel, Artensterben, Ressourcenverbrauch, Überfischung, Verschmutzung der Meere. Hauptursache ist das Bevölkerungswachstum. Bekäme man das in Griff würde man an allen ökologischen Fronten viel Druck rausnehmen. Mich wundert es, dass dieses Thema keiner ernstlich anspricht. Jeder hat wohl Angst damit als Menschenfeind zu gelten. Im Übrigen habe ich den Verdacht, dass sobald das ökonomische Wachstum in Frage gestellt wird, Herr Gerken sofort anfängt um sich zu „keilen“. Vermutlich erwarten seine Stakeholder das auch von ihm in der Rolle die er inne hat.
28.9.2016, Christian Fakler

Wir bräuchten 1,7 Erden, haben aber nur eine
Da haben wir es mal wieder. Der letzte Universalgelehrte soll Leibnitz im vorletzten Jahrhundert gewesen sein. Heute ist Herr Gerken Professor der Volkswirtschaftslehre und deshalb erlaubt er sich, über Wissenschaften zu urteilen, die er offensichtlich nicht kennt und die er deshalb wohl für minder bedeutsam hält. Sein Artikel strotzt von Halbwahrheiten und erstaunlichen Einschätzungen. Alles sei doch so ziemlich in Butter mit der Entwicklung der Menschheit. Die Computerstudie des Club of Rome 1972 konnte und wollte keine konkreten Detailvorhersagen machen, dazu war das Modell viel zu wenig komplex. Und zukünftige positive Entwicklungen wie die der Photovoltaik und Windenergie vorherzusehen, war nicht möglich und auch nicht Anspruch. Sie konnte und wollte lediglich Trends aufzeigen. Deshalb war sie in meinen Augen aber keineswegs falsch. Denn, Herr Gerken, der Fußabdruck des Menschen beträgt etwa das 1,7-Fache dessen, was wir verbrauchen dürften. Wir bräuchten gegenwärtig schon 1,7 Erden, haben aber nur eine einzige! Und wenn Sie zum Beispiel an den Migrationsdruck aus Afrika denken: Bis zum Jahr 2050 wird sich die afrikanische Bevölkerung mehr als verdoppeln. Dank der von Ihnen hochgelobten Internetbranche wissen die genau, wie wir leben, und wollen auch so gedankenlos ressourcenintensiv leben wie wir. Sind wir dann besser vorbereitet als 2015?
1.10.2016, Friedrich Merkle, Bad Krozingen

Wir brauchen eine neue Aufklärung
Wir brauchen eine neue Aufklärung. Die alte Aufklärung, so großartig und nützlich sie war, ist verkommen zu einer Rechtfertigungslehre für grenzenlose Freiheit, Egoismus und Entstaatlichung. Das ist albern. Wir brauchen eine neue Aufklärung, bei der auch religiöse Grundsätze eine größere Rolle spielen. Ich erinnere an die jüngst vorgetragene Kapitalismuskritik des Papstes. Es muss um Langfristigkeit und Balance gehen statt um Radikalisierung. Aber können wir angesichts des Leides in der Welt so lange warten, bis siebeneinhalb Milliarden Menschen durch die Mühen einer neuen Aufklärung gegangen sind? Wir müssen jetzt anfangen. Deshalb wird der neue Bericht (des Club of Rome) eine Vielzahl Mut machender, konkreter Projekte beinhalten, wie mancherorts der Drache heute schon erlegt wird. Dies macht den neuen Bericht ausgesprochen optimistisch und diese Beispiele sind es, die das Werk prägen werden. ….
Gesamtes Interview mit Ernst Ulrich von Weizsäcker vom 1.10.2016 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/wirtschaft-3/wir-brauchen-eine-neue-aufklaerung–127993440.html
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Ernst Ulrich von Weizsäcker (77) spricht am Mittwoch 5.10.2016 beim Freiburger Mittelstandskongress im Konzerthaus der Stadt über die Ideen des Club of Rome, dessen Ko-Präsident er seit dem Jahr 2012 ist. Der Club of Rome ist ein 1968 gegründetes, internationales Netzwerk von Wissenschaftlern. Der Mythos dieses Zusammenschlusses rührt aus dem 1972 veröffentlichten Bericht „Die Grenzen des Wachstums“, das die spätere Umweltbewegung prägte. Ernst Ulrich von Weizsäcker zählt zu den Vordenkern dieser Bewegung. Einflussreich waren seine Bücher „Faktor Vier: doppelter Wohlstand – halbierter Naturverbrauch“ und „Faktor Fünf: die Formel für nachhaltiges Wachstum“. Der Diplomphysiker leitete 1991 bis 2000 das Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt, Energie. Der Sozialdemokrat saß 1998 bis 2005 im Bundestag. Er ist mit der Biologin Christine von Weizsäcker verheiratet, hat fünf Kinder und lebt in Emmendingen.

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