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Oman - Wohnhaus am 31.10.2018

Oman – Wohnhaus am 31.10.2018

 

 

Naivität in Politik, Medien und Gesellschaft
GroKo als Regierung des verantwortungslosen Infantilismus

 

„keine Ahnung“ – Studierende
Die Verabsolutierung eigener Erfahrungen ist bei vielen Studierenden der Geisteswissenschaften auch beim Umgang mit wissenschaftlichen Aussagen zu beobachten. Literaturinterpretation sei „Ansichtssache“, jeder könne alles „in einen Text hineinlesen“ (statt es am Text nachzuweisen) und diskussionsbeendend: Man sehe das „halt“ anders. Auch in moralischen Fragen „sehe jeder das eben anders“; sittlich sei, was die Gesellschaft dafür halte. Sittlichkeit sei „keine Ahnung – anerzogen“. Es gebe „eh“ keine Wahrheit, alles sei Ansichtssache.
Die häufig benutzten Füllfloskeln „weiß nicht“, „keine Ahnung“, die zwischen Aussagesätze gesetzt werden, indizieren unfreiwillig den eigenen Bewusstseinsstand: „Man kann Schule doch nicht mit, keine Ahnung, Universität vergleichen….“. In Referaten geht man nicht mit einem „daraus folgt“ oder „und nun komme ich zum nächsten Aspekt“ zum nächsten Gliederungspunkt über, sondern dadurch, dass die Referenten auf das Konzeptpapier schauen und „genau!“ sagen. So, als ob man sich selbst Mut machen und ein Kontinuum herstellen müsste, weil man ahnt, dass der Aufbau des Referates lediglich additiv war.
… Alles von Prof Volker Ladenthin zu
„Da läuft etwas ganz schief. Erfüllt das Gymnasium nicht mehr seine wesentlich Aufgabe: Junge Menschen studierfähig zu machen? Eine Kritik aus erziehungswissenschaftlicher Sicht.“ vom 6.8.2018 bitte lesen auf
https://www.forschung-und-lehre.de/lehre/da-laeuft-etwas-ganz-schief-894/

 

Kinder an die Macht – Gesellschaftliche Infantilisierung
Zum Glück passierten 1986 nicht nur technische Katastrophen; es passierte auch Musik. Wenige Tage nach der Verstrahlung Europas durch Tschernobyl veröffentlichte Herbert Grönemeyer das Album »Sprünge«. (Aufgenommen im Kölner EMI Tonstudio II, heute Maarweg Studio 2 – hach, damals.)  Einige Wochen zuvor war bereits die erste Singleauskopplung »Kinder an die Macht« erschienen. Ich fand den eingängigen Schlager »Kinder an die Macht« schon immer extra schillernd. – Denken Sie doch ein klein wenig über den Text nach! Aus dem Refrain:
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»Gebt den Kindern das Kommando, sie berechnen nicht, was sie tun.«
Unter den Gründen, einem Menschen die Macht anzuvertrauen, ist seine mangelnde Voraussicht nicht der allerbeste.
»Sie sind die wahren Anarchisten, lieben das Chaos, räumen ab.«
Stellen wir uns nur vor, jemand würde das tatsächlich zur Leitlinie seiner Politik machen! Wie würde das aussehen? Wie Berlin vielleicht?
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»Kennen keine Rechte, keine Pflichten …«
Hmm, so würde doch keiner Politik machen wollen, so dass für ihn selbst keine Rechte und keine Pflichten gelten (sondern nur für den, der das alles finanzieren soll). Unrealistisch!
»Es gibt kein gut, es gibt kein böse, Es gibt kein schwarz, es gibt kein weiß«
Eine Politik, die keine festen ethischen Konzepte und Werte mehr kennt, sondern positive und negative Bewertung nach momentaner Lust und Laune zuschreibt, wie tragfähig wäre die wirklich?
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»Statt zu unterdrücken gibt’s Erdbeereis auf Lebenszeit«
Erdbeereis auf Lebenszeit – sagt sich gut, plakatiert sich bestimmt auch gut, aber es wäre kaum eine nachhaltige Ernährung! Das Spannende an dieser Formulierung: sie impliziert, dass die Abwesenheit von Erdbeereis im Umkehrschluss eine Form der Unterdrückung darstellt; es wäre eine Politik des kindischen Anspruchdenkens, ungefiltertes Id.
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»Ungebeugte Kraft, massenhaft, ungestümer Stolz …«
Kindliches Gemüt und mangelnde Voraussicht, aber primitive Energie und riesiges Selbstbewusstsein – kein ungefährliches Rezept, wenn man es mit Macht kombiniert!
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»Die Welt gehört in Kinderhände, dem Trübsinn ein Ende«
Ist gute Laune allein schon Qualifikation zur Macht? Dann könnten wir ja gleich Drogenfreunde und Studienabbrecher in Parlamente und Regierungen wählen, Hauptsache die »positive Energie« stimmt!
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»Wir werden in Grund und Boden gelacht …«
Das wäre ja das Problem mit kindlicher Macht, spätestens wenn sie sich mit einer in Unwissen und Verbohrtheit begründeten Arroganz paart: was Kinder nicht verstehen, das fürchten sie heimlich, und lachen es umso lauter aus (wie der Schimpanse, der im Angesicht von Gefahr ebenfalls das Gesicht zur Lachgrimasse verzieht). Gegenargumente wären mächtiggewordenen Kindern nicht Anlass zur Reflektion, sondern zu Hohn und Verachtung. Was zählt schon der Hinweis auf Konsequenzen, wenn man wie pubertierende Gören auf dem Schulhof alle Probleme meint, »in Grund und Boden« lachen zu können?
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Ach, was soll die sprachliche Maskerade, das kokettierende Tun-als-ob-nicht! – Fragen wir direkt: Ist Grönemeyers »Kinder an die Macht« eine politische Blaupause fürs heutige Linksgrüne? (Don’t get me wrong: Ich finde das Lied großartig – als Kunst und perfekte Bebilderung eines emotionalen Zustand. Ich singe sogar mit, ohne mich zu schämen – und ich erlaube mir zugleich, auf die Worte zu hören und die Zeilen zu Ende zu denken …)

Wenige Jahrzehnte später wurde Grönemeyers grüne Hymne zur neuen deutschen Staatsraison.
Wir erleben eine gesamtgesellschaftliche Infantilisierung,
von Merkels stammelnder Kindersprache, 
über die moralisierende Schräglogik heutiger Kirchenvertreter,
die früher selbst im Kindergottesdienst als zu unterkomplex abgelehnt worden wäre,
bis hin zu Talkshows und sogar dem Parlament,
wo zuletzt immer seltener das argumentative Niveau eines Brennpunkt-Schulhofs überschritten wird.

… Alles vom 12.11.2018 von , Dushan Wegner bitte lesen auf
https://dushanwegner.com/sie-berechnen-nicht-was-sie-tun/

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