Energiewende–Demo Freiburg am Samstag 22. 3. 2014. Treffpunkt Theater/Platz der Alten Synagoge um 12 Uhr.
Abschlusskundgebung auf dem Augustiner Platz um 13 Uhr mit Ursula Sladek (EWS Schönau), Prof. Eicke Weber (Fraunhofer ISE) und Dr. Dieter Salomon (OB Freiburg). Die Energiewende beschleunigen statt abbremsen! Wir wollen eine saubere, sichere und bezahlbare Energieversorgung.Wir fordern eine bürgernahe, verantwortbare und dezentrale Energieerzeugung! Das bietet nur der rasche Ausbau der Erneuerbaren Energien vor Ort bei gleichzeitiger konsequenter Energieeinsparung und Energieeffizienz! Wir fordern 100 % Erneuerbare und den raschen Ausstieg aus Kohle, Erdöl und Atomkraft. Die Große Koalition plant die Energiewende auszubremsen. Wir lehnen die Pläne der Bundesregierung insbesondere zur Neufassung des Erneuerbaren-Energie-Gesetzes (EEG 2014) ab, weil sie
– klimafeindlich
– ungerecht
– und ein volkswirtschaftlicher Irrweg
sind und die Bürger-Energiewende behindern. Tausende von zukunftsfähigen Arbeitsplätzen auch in Südbaden sind bedroht. Der Kampf ums Öl bedroht den Frieden in der Welt. Der Klimawandel stürzt bereits heute Millionen Menschen in bittere Not.
Veranstalter: Aktionsbündnis „Energiewende beschleunigen“
(Schirme mitbringen, da leider mit Regen zu rechnen ist)
19.3.2014
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Hartz4-Empfänger finanzieren übers EEG die Photovoltaik-Betreiber – Eine falsche Behauptung
„…Insofern finanziert der Hartz-4 Empfänger über die Stromrechnung die Einnahmen der Hausbesitzer mit Photovoltaikanlage auf dem Dach… Ökostrom ist insofern vor allem teurer Strom, vor allem für diejenigen, die ihn nicht selber herstellen können.“
Herr Hansen, und der „Hartz-4-Emfänger“ finanziert auch jeglichen Strom mit, egal, wie er hergestellt wurde, oder nicht? Ironische Frage vorweg: vermutlich stellen Sie Ihren Strom von je selbst her und haben sich für technische und kalkulatorische Abläufe immer schon im Detail interessiert? Dann gehören Sie zur Minderheit. Die Mehrheit der Bundesbürger interessierte sich in vergangenen Jahrzehnten leider kaum für solche Details (obwohl der Strom unabhängig von EE immer teurer wurde) und auch wenig für die Möglichkeit seit rund 15 Jahren, Stromversorger bewusst auszuwählen bzw. den Vertrag zu wechseln.
Ist es nicht so, dass zumindest der vielbeschworene „Hartz-4-Empfänger“ im Gegensatz zum Photovoltaikanlagen-Hausbesitzer eben auch nicht vorausgegangene (früher beachtliche) Investitionskosten zu tragen hatte? (Vergleichbar, wie auch AKW-Betreiber sich „erlaubten“, Kosten in ihre Kalkulation einzurechnen und die sich gerade für die Zukunft – siehe geplantes „Neubauprojekt“ der EDF in Großbritannien – sogar überhöhte, GARANTIERTE Vergütung jahrelang vertraglich sichern wollen.)
Wie halten Sie es mit den ganzen nicht erfassten „Neben-“ und Folgekosten der Atomkraft (teilweise auch anderer fossiler Energien): Getätigte Subventionen, Entsorgung, ungeklärte „Endlagerung“, Schadensausgleich nach Unfällen wie in z.B. Fukushima. Die zahlen auf jeden Fall „wir alle“ unfreiwillig mit, bis hin zu einem persönlich unverschuldeten Gesundheitsrisiko und unabhängig davon, ob wir Atomkraft überhaupt befürworten!
Ich halte diese „plötzliche“ Preisdebatte, einseitig in Bezug auf Erneuerbare Energien, für eine gut vorbereitete Propaganda-Masche – natürlich nicht von Ihnen. Es gibt einflussreiche Kreise, die früher mit Energie gut verdienten und die derzeit um ihre Marktanteile bangen (obwohl sie selbstverschuldet die Erneuerung vernachlässigten). Sowas äußert sich dann in Lobbyismus-Erscheinungen, deren Aktionen von Rechts- und PR-Fachleuten begleitet werden. Im Gegensatz dazu wurden die Erneuerbaren Energien zu einem wesentlichen Anteil von den Bürgerinnen und Bürgern und beispielsweise deren Energie-Genossenschaften auf den Weg gebracht …und das nebenbei gesagt zumeist sehr ideell. Denn wenn wir eine andere Energieversorgung aufbauen wollen – und wir werden sie unausweichbar benötigen! – dann müssen wir etwas dafür tun, das steht wohl außer Frage.
Womöglich waren Sie heute nicht bei der Kundgebung auf dem Augustinerplatz, sonst hätten Sie aktuelle Zahlen gehört, wie leistungsfähig, auch preislich, Erneuerbare Energien mittlerweile schon sein können. Was Sie benennen beim „teuren“ Strom, bedingt sich (neben Steuern des Staates und einer unzureichenden Wettbewerbssituation herkömmlicher Anbieter) zu einem guten Teil in Ausnahmeregelungen. Diese lässt die gegenwärtige Politik bestimmten (großen) Unternehmen zu Gute kommen, während wir alle „Kleinen“ (Privathaushalte, „Hartz4-Empfänger“ eingenommen und auch mittlere Unternehmen) dafür zahlen dürfen! Wenn schon Gerechtigkeit und Solidarität eingefordert wird, dann bitte auch umfassend ausgewogen.
23.3.2014, Thorsten Funk
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EEG zwingt deutschen Verbrauchern und Unternehmern CO2-Kosten auf – zugunsten der EU
Denn durch das EEG werden nicht die Hartz IV-Empfänger gezwungen, den reichen Hauseigentümern ihre Solaranlagen zu finanzieren. Das EEG zwingt die deutschen Verbraucher und Unternehmer den anderen Europäern deren Lasten für die CO²-Einsparung zu bezahlen. Durch das EEG wird innerhalb Europas nicht eine Kilowattstunde mehr erneuerbare Energie erzeugt als ohne das Gesetz. Es sorgt nur dafür, dass die erneuerbare Energie vor allem in Deutschland auf unsere Kosten produziert wird, obwohl sie eigentlich in ganz Europa hergestellt werden müsste, um die in ganz Europa geltenden Klimaziele einhalten zu können. Die anderen Europäer kaufen statt teurer erneuerbarer Energie einfach die bei uns durch die vielen Solarkraftwerke nicht benötigten und daher spottbilligen CO²-Zertifikate, und lassen damit ihre Dreckschleudern weiter billigen Strom produzieren. Würden wir unsere CO²-Zertifikate für unsere Kohlekraftwerke verwenden, könnten wir unseren Strom deutlich günstiger produzieren, und die anderen Europäer wären gezwungen einen Teil ihrer Dreckschleudern durch teure erneuerbare Energie zu ersetzen.
23.3.2014, Rainer Brombach