Kreativität in Einmachgläsern von Ireneus Frost. „Ich habe schon immer gerne gekocht und meiner Tante Cäcilie leidenschaftlich gern in die Töpfe geschaut“, meint Ireneus Frost, der in Kappel aufgewachsen ist. Heute ist er mit seiner Geschäftsidee und seinen leckeren Marmeladen und Fruchtaufstrichen, mit fruchtigen Sirup, aromatischen Senfen und Essigen täglich erfolgreich auf dem Freiburger Münstermarkt vertreten.
Seine Ausbildung absolviert Ireneus Frost als Kaufmann im Einzelhandel, Bereich Feinkost. Nach der Lehrzeit zeigt er sein Können und übernimmt schnell die Abteilung Feinkost eines Betriebes, sucht weitere berufliche Herausforderungen, macht sich schließlich selbständig und kochte die ersten zwei Jahre seine Marmeladen in der Pfarrküche der Gemeinde Hl. Dreifaltigkeit. Seit sechs Jahren ist seine Geschäftsidee nun ein Vorzeige-Modell für eine gelungene „Ich-AG“. Als stets gut gelaunter, kreativer Kopf und Künstler, der leidenschaftlich gern kocht und gutes Essen liebt, vereint er hier seine Fähigkeit Neues auszuprobieren und die angerührten raffinierten Ideen in Gläser zu füllen.
Bescheiden hat er zuerst angefangen und über zwei Jahre bei Wind und Wetter morgens auf dem Münstermarkt und nachmittags auf Stadteilmärkten seine Kundschaft erobert. Begonnen hat Ireneus Frost mit Marmeladenkreationen, dann kamen unterschiedliche Sirupvariationen, feine Essige und schmackhafte Senfe hinzu. Die Senfspezialitäten werden nach dem Dijon-Verfahren hergestellt und reifen deshalb drei bis vier Wochen, bevor der befreundete Inhaber einer Senfmühle diese nach seinen Rezepten ausmahlt. Alle Zutaten stammen aus kontrolliert biologischem Anbau und egal, ob süß wie „Honig Senf“, klassisch wie „SenfSenf“ oder scharf wie „Chili Senf“ ist für jeden Senfliebhaber etwas dabei. Wichtig ist Ireneus Frost die Qualität der verwendeten Zutaten, die er vor allem von Lieferanten aus der Region erhält. Die Feigen für den „Feigensenf“, bekommt er direkt vollreif aus Sizilien geliefert, „da schmeckt man schon den Unterschied“, weiß Ireneus Frost.
Neue Ideen wie ein „Confit d’ail“, ein würziger Aufstrich auf Knoblauchbasis, bekommt er immer wieder auf seinen Urlaubsreisen, so auch als er in einem Indonesischen Kloster die Gelegenheit bekam, zusammen mit einem Mönch zu kochen. Aber er ist auch gern wieder in Freiburg. „Ich lebe gerne in Littenweiler, weil ich hier als Junge schon über die Wiesen gelaufen bin und da ich derzeit häufig jogge, schätze ich vor allem die Nähe zur Dreisam und zum Wald.
Inzwischen ist sein Unternehmen so gewachsen, dass er eine Küche in Zähringen angemietet hat, wo die entwickelten Produkte, wie die Fruchtaufstriche, sorgsam und schonend gerührt werden, nachdem die Früchte von Hand sortiert und zubereitet wurden. Alleine ist der Arbeitsaufwand nicht mehr zu bewältigen – ein Koch in der Küche und drei Aushilfen an seinem anziehenden Marktstand gehen Ireneus Frost zur Hand. „Auf dem Markt bekomme ich von meinen Kundinnen und Kunden sofort ein Feedback und ohne ein kurzes Schwätzchen mit der Bäuerin vom Nebenstand kann ich mir meinen Alltag nicht mehr vorstellen“, meint der jüngste Marktbeschicker des Freiburger Münstermarkts. Seine kreativen Ideen sind inzwischen sogar in dem Buch „Männersachen: Sachen von Männern, gemacht für Männer und Frauen“, verewigt worden. Für den Auftakt des weihnachtlichen Festmenüs hat Ireneus Frost noch einen Tipp für einen speziell zubereiteten Feldsalat. Man nehme seinen „Cassis Essig“ in etwas Walnussöl, schüttle die Soße mit wenig Salz, Senf und Pfeffer durch und lässt sie eine halbe Stunde stehen, damit der Essig atmen kann. Zum Verfeinern der perfekten Sauce zum Festbraten nehme man etwas „Hinterwälder Demiglace“ dazu. Und wenn überraschend Gäste kommen sollten, vermische man einfach Senf mit etwas Frischkäse, gibt ein paar geröstete Nüsse und etwas Trüffelöl dazu und hat dazu einen leckeren Aufstrich auf ein Baguette.
„Genüsse in Gläsern“, Ireneus Frost. Montag bis Samstag auf dem Freiburger Münstermarkt und im Onlineshop unter www.ireneus-frost.de
Beate Kierey, Littenweiler Dorfblatt