Corona-Welten von Bodo Kaiser

Am 23.9.2023 zeigte der Filmemacher Bodo Kaiser in der Zehntscheune von Schloss FR-Ebnet „Corona-Welten. Des Pudels Kern“ über das Coronajahr 2021: 20 Interviews mit Freischaffenden vor Ort, dazwischen Musik und Theater, etwas zu Demos und – daher der Untertitel – zu Goethes Faust (1). Ein Zeitdokument mit konträren Statements von „Lockdowns und Impfzwang noch verstärken“ bis hin zu „Grundrechte und Gewaltenteilung wurden ausgehebelt“.
Unverständlich, daß das Kommunale Kino Freiburg (KoKi) diesen Film wegen angeblicher Unausgewogenheit zensiert hat: Die Premiere am 2.10.2023 ist abgesagt, obwohl der Film fürs „Freiburger Filmfenster“ des KoKi vorgeschlagen war (2). Auch die BZ bringt keine Filmbesprechung, sondern nur eine kurze Terminnotiz.
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Es ist ein Skandal, daß das KoKi als kommunales, d.h. der Gemeinde gehörendes Kino der Filmdokumentation des Freiburgers Bodo Kaiser (89) die Premiere im gemeindeeigenen Alten Wiehrebahnhof untersagt. Das KoKi hat kein Recht zu Zensur, Cancel Culture bzw. Abwehr von „abweichender Meinung“, auch wenn Faust + Mephisto als Bindeglieder zwischen den Meinungsäußerungen der interviewten Bürger etwas gewagt erscheinen mögen. Zumal der Film „Corona-Welten“ überhaupt keine unausgewogene bzw. einseitige Kritik an den staatlichen Coronamaßnahmen 2020-2022 vermittelt – man schaue sich das Youtube-Video an: https://www.youtube.com/watch?v=gOa2Vj9Zq_A .
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Bodo Kaiser läßt die Interviewten – zumeist Freischaffende – offen ihre Meinung zu Corona äußern, ohne diese irgendwie zu bewerten. Der Film ist also frei von Framing und Nudging.
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   Bodo Kaiser (89) und Nikolaus von Gayling-Westphal (rechts)
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  … in der Zehntscheune der Ebneter Schlosses
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   Eine Rose für den Filmemacher von Gabriele Plappert

Eine Aufarbeitung – diskursiv wie juristisch – der in der Coronazeit von Staat und Medien zu verantwortenden Verletzungen von Grund-, Freiheits- bzw. Bürgerrechten ist weiterhin dringend erforderlich. Für diese Aufarbeitung und Versöhnung bietet sich eine Dokumentation wie der Film „Corona-Welten“ geradezu an: Diesen im nicht-kommerziellen Kino und im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zeigen. Zusätzlich in Schulen, Bildungseinrichtungen, Vereinen usw. vorführen – jeweils mit anschließender Diskussion. Damit Corona I (2020-22) nicht als Blaupause für zukünftige Krisen wie Corona II (2024) und Klima (2025) herhalten kann.

Dem Filmemacher Bodo Kaiser ist zu danken, mit seinem Film (privat finanziert, ohne einen einzigen Euro aus Millionenfonds wie „Demokratie leben“ der Ampel-Regierung) ein Zeitdokument bereitgestellt zu haben, das nicht nur späteren Historiker-Doktoranden als Informationsquelle nützt, sondern auch der Wiederherstellung des innergesellschaftlichen Friedens bzw. Consent of the Governed dienen kann. Wie sehr die Diskussionskultur hierzulande gelitten hat, zeigte sich, als nach der beeindruckenden 70-minütigen Filmvorführung eine Gesprächsrunde eröffnet wurde: Zunächst nur zögerlich gingen die Wortmeldungen und Fragen ein. Die in den vergangen drei Jahren erzeugte Sprachlosigkeit hält offensichtlich immer noch an. Zu tief sitzen die Verletzungen, Kränkungen und Demütigungen, die von den drei Jahren Ausgrenzung, Freiheitsberaubung, Zwang und Grundrechtsentzug herrühren. Wir müssen erst wieder lernen, miteinander zu reden – frei, ohne Angst vor irgendeinem falschen Wort bzw. vor dem Vorwurf der Kontaktschuld.
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Wir brauchen viele Bodo Kaiser’s, die die Energie und Kreativität haben, filmische Zeitdokumente zu erstellen wie „Corona-Welten“ oder auch „Ukrainekrieg in Interviews“.
Und dazu brauchen wir viele Menschen, die den Mut haben, im Interview ihre Meinung zur Krise offen und ehrlich zu äußern.
Wir brauchen viele Nikolaus von Gayling-Westphal’s, die ihre Räumlichkeiten zur Verfügung stellen, damit ein solches Filmdokument auch gezeigt und diskutiert werden kann.
Wir brauchen keinen langweiligen Haltungsjournalismus, sondern Medien, die sich als Vierte Gewalt verstehen und ein Filmdokument auch und gerade dann publik machen, wenn es der gängigen Political Correctness zu widersprechen scheint.
All dies brauchen wir.
Die in der Coronazeit besonders gepeinigten Kinder und Jugendlichen haben wir, die alle den Film gerne in den Schulen anschauen und dann darüber sprechen würden,
Die Senioren haben wir auch, die darauf warten, den Film nach ihrem Eingesperrtsein gezeigt zu bekommen, um danach ihre Eindrücke mitzuteilen.
Also: Diesen großartigen Film kopieren und überall zeigen. Auch über die Landeszentrale für politische Bildung, die Oberschulämter, die Träger der Altenheime usw.
Die Corona-Aufarbeitung läßt sich nicht von oben nach unten – etwa per Euro-schwerer Anzeigen- und NGO-Kampagne aus Berlin – befehlen, sondern sie muß von unten in der Gesellschaft wachsen. Wir müssen miteinander reden, um unsere 2020-2022 verschütt gegangene Diskussionskultur endlich wieder zu erlangen.
24.9.2023
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Ende von Beitrag „Corona-Welten von Bodo Kaiser“
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Beginn von Anlagen (1) – (3)

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(1) Corona-Welten. Des Pudels Kern, Kurzversion Update III
https://www.youtube.com/watch?v=gOa2Vj9Zq_A
Der Film besteht aus 20 Interviews zum Thema Corona.

Youtube-Infotext:
Dabei sind die Interviewpartner_innen (viele aus dem kulturellen Bereich) nicht nur während der Aufzeichnung zu sehen, sondern ihr „Ambiente“ in beruflicher und persönlicher Sicht tritt auf mannigfache Art und Weise zutage, um dadurch die jeweilige Persönlichkeitsstruktur deutlicher werden zu lassen. Es gibt auch keinerlei Kommentar zu alledem.
Des weiteren spielt Goethes Faust eine besondere Rolle im Film. Die erste interviewte Person ist nämlich eine Regisseurin, die mit dem Gebärdentheater HandStand dieses Stück aufgeführt hat.
Faust und Mephisto werden nun in gewisser Weise als Protagonisten benutzt, die bei den vielfältigen Diskussionen und Kontroversen zum Thema Corona eine Art von Spannungsbogen abgeben, der diesen gesellschaftlichen Disput bestimmt.
So werden Ausschnitte aus einer Aufführung des „Faust“ immer wieder zwischen die Interviews gestreut, indem sie die Einstellungen der Interviewten indirekt kommentieren.
Zum Schluss erscheint denn auch die entsprechende Szene, in der Faust den Pudel, der zuvor in sein Zimmer gekommen war, als das erkennt, was er wirklich ist, nämlich Mephisto.
„Das also ist des Pudels Kern, ein fahrender Scholast, die Sache macht mich lachen…“
Das besondere an dem ganzen „Theater“ sind aber die zum Teil absolut kontroversen
Aussagen und Haltungen der Beteiligten – eine äußerst unterhaltsame und informative Studie zu unsrer aktuellen Situation – gewissermaßen auch ein Zeit-Dokument, welches selbst in näherer Zukunft als interessantes und informatives Zeugnis gelten kann.
Idee und filmische Umsetzung 2020/21 Bodo Kaiser
Laufzeit 70 Minuten
https://www.youtube.com/watch?v=gOa2Vj9Zq_A
28.6.2022
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Website von Filmemacher Bodo Kaiser:
http://imagofilmbk.de/ , imagofilmbk@t-online.de
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(2) Kommunales Kino Freiburg
Nicht nur ein Kino
Das Kommunale Kino Freiburg ist ein Ort der Filmkultur, an dem die Vielfalt der internationalen Filmgeschichte und innovative zeitgenössische Filme aus allen Teilen der Welt in Originalfassung zu sehen sind.

Programm im KoKI
Im Unterschied zum kommerziellen Kino stehen im Kommunalen Kino Unbekanntes und Vernachlässigtes, Wiederzuentdeckendes und Zukunftsweisendes im Vordergrund. Der Spielplan setzt sich zusammen aus Reihen zu Themen, Ländern, Personen der Filmgeschichte, Wieder- und Erstaufführungen und besonderen Einzelveranstaltungen. Es wird darauf Wert gelegt, dass sämtliche Genres des Filmschaffens vertreten sind, der Dokumentarfilm gleichberechtigt neben dem Spielfilm steht und Kurzfilme ihren ständigen Platz haben. …
https://www.koki-freiburg.de/das-kino/
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(3) Film: „Corona-Welten – oder des Pudels Kern“
Der Film ist ein hervorragendes zeitgenössisches und einzigartiges Dokument über Menschen aus Freiburg und Umgebung dazu, wie sie sich auf unterschiedlichste Art dem Problem „Corona“ stellten und welche Meinungen, Sorgen, Ängste, Irrtümer oder Überwindungswege sie dazu sehen. Der Film zeigt 20 sehr verschiedene Menschen (meist freiberuflich, u.a. als Künstler) vor Ort oder daheim privat oder im öffentlichen oder beruflichen Umfeld. Es bereichern darüber hinaus einige passende persönliche Musikeinlagen bis hin zu Protesten. Eingewirkt sind etliche Kurz-Szenen aus Goethes Faust, die von der dichterischen Seite her (auch) an den Kern der Existenz gehen, daher der Untertitel.

Da jetzt seit Sommer 2023 in den Medien wieder öfters zu Covid-19 berichtet wird und es vermehrt an die Aufarbeitung der Corona-Jahre und -Maßnahmen geht und in Wissenschaft, Medien und Politik die Folgen für Gesellschaft und Wirtschaft deutlicher werden und die Long-Covid und Post-Vac-Folgen von vielen Medien und auch vom Bundesgesundheitsministerium aktiv aufgegriffen werden… ist der Film ziemlich aktuell.
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Verschwiegen werden sollten die Themen sowieso nicht, schon im Sinne der Aufklärung nicht, in den Wochen und Monaten, wo die Bundesregierung über 750 Mio. Masken verbrennen läßt und von der WHO neue Pandemien und weltweite Verträge angedeutet bzw. vorbereitet werden.
Georg Löser, aktualisiert 20.11.2023

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