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- Soziale Dreigliederung
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Dr. med Thomas Külken, 79219 Staufen bei Freiburg
Dr. med. Thomas Külken, Jahrgang 1953, hörte Rechtswissenschaft und Philosophie an der Universität Münster, studierte an den Universitäten Marburg und Göttingen Medizin und promovierte 1984 mit einer Arbeit über „Fieberkonzepte in der Geschichte der Medizin“. Nach klinischen Tätigkeiten seit 1987 Allgemeinarzt, seit 2006 in Staufen im Breisgau. Seminaristische Bemühungen auf medizinischem, pädagogischem, physikalischem und allgemein menschlichem Feld.
info@menschenkundee-kuelken.de , tkpr@gmx.de
https://www.menschenkunde-kuelken.de/
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Der Staat hat den sozialen Organismus als ganzen vereinnahmt
Die Hygiene als soziales Problem (VI)
Dieser letzte von 6 Beiträgen soll zeigen, dass die antisoziale Corona-Politik, die auf Wissenschaftsbetrug und Rechtsbrüchen fußt und global zu einer gigantischen finanziellen Macht-Konzentration auf wenige Menschen geführt hat, nur ein Symptom einer chronisch verschleppten Krankheit ist. Diese Krankheit zeigt sich u. A. darin, dass der Staat den sozialen Organismus als ganzen vereinnahmt hat. Dieser Einheitsstaat bildet ein großes Hindernis für eine Gesundung des sozialen Organismus.
Zu beschränken hätte sich der Staat auf das Rechtsleben und auf die demokratische Regelung der inneren und äußeren Sicherheit. Stattdessen hat er sich vor allem den Einfluss auf das Geistesleben gesichert, um vom Kindergarten an bis zum Hochschulabschluss das Empfinden, Denken und Wünschen der Menschen zu manipulieren. Im Grunde ist die gegenwärtige Menschheitskatastrophe eine vom Staat, aber im Interesse wirtschaftlicher Egoismen vorangetriebene Bildungs-Katastrophe.
In einem gesunden sozialen Organismus hat im Geistesleben ausschließlich das Prinzip der Freiheit zu herrschen, im Rechts– oder Staatsleben ausschließlich das Prinzip der Gleichheit und im Wirtschaftsleben ausschließlich das Prinzip der Brüderlichkeit.
Derzeit haben wir keine Freiheit im Geistesleben.
Stattdessen haben wir Freiheiten an falscher Stelle, nämlich im Rechts- und Wirtschaftsleben. Im Rechtsleben nehmen Politiker, Staatsanwälte und Richter sich die Freiheit, im Namen einer scheingeistigen Ideologie Recht und Gesetz und damit das Gleichheitsprinzip willkürlich außer Kraft zu setzen. Und im Wirtschaftsleben richtet das staatlich geschützte Freiheitsprinzip großen Schaden an, indem es den wenigen Starken einen rücksichtslosen Haifisch-Kapitalismus ermöglicht.
Derzeit herrscht im Rechtsleben nicht durchgängig das Prinzip der Gleichheit. Stattdessen richtet dieses Gleichheitsprinzip im Geistes- und Wirtschaftsleben großen Schaden an: Im Geistesleben erstickt das verirrte Gleichheitsprinzip alles echte, nur dem individuellen Gewissen verpflichtete Forschen und Arbeiten und macht die dort Tätigen zu uniformen, austauschbaren Werkzeugen der akademischen Gruppenseele, die keine Freiheit und keine individuelle Vielfalt erträgt, sondern von Zwängen und Dogmen lebt. Und im Wirtschaftsleben zwingt das missbrauchte Gleichheitsprinzip die lohnabhängige und damit erpressbare Masse der Schwachen in den staatlich verwalteten Sozialismus.
Derzeit herrscht im Wirtschaftsleben das antisoziale Prinzip des Egoismus und keine Brüderlichkeit. Eine Pseudo-Brüderlichkeit hingegen treibt im Rechts- und Geistesleben ihr Unwesen: Im Geistesleben unterdrückt die deplatzierte Brüderlichkeit den fruchtbaren wissenschaftlichen Streit und fördert eine mafiösen Kameraderie unter den Menschen und mit den Mächtigen aus Politik und Wirtschaft. Das bedeutet: Nur wer sein Ich aufgibt und sich unterwirft, bekommt Posten, Verdienstkreuze und Forschungsgelder. Und im Rechtsleben verrät der Staat durch seinen deplatzierten Appell an die Brüderlichkeit das Gleichheitsprinzip und übt moralischen Druck auf uns aus, „solidarisch“, wie es heißt, auf die eigene Sicherheit, auf das eigene Wohl und vor allem auf die eigenen Grundrechte zu verzichten zugunsten der angeblichen Sicherheit, des angeblichen Wohls und der angeblichen Rechte eines angeblich „höherwertigen“ „großen Ganzen“.
Skizzieren wir zum Abschluss noch einmal ein Bild des gesunden sozialen Organismus am Beispiel der Hygiene.
Der produktive Schoß jeder Gemeinschaft ist das freie Geistesleben. Wenn nun dieser Schoß z.B. eine Idee zur technischen Verbesserung der allgemeinen hygienischen Sicherheit hervorbringt, dann ist die Gemeinschaft der Gleichberechtigten im Rechtsleben aufgerufen, diese Idee mit echtem Menschenverständnis entgegenzunehmen, zu untersuchen und demokratisch darüber abzustimmen, ob und wie diese Idee in die Hygiene-Gesetzgebung einfließen soll. Und wenn sie tatsächlich Gesetz geworden ist, dann wird sie weiter in das Wirtschaftsleben getragen – und das von Eigennutz und staatlichen Impulsen unabhängige Wirtschaftsleben kommt in die Lage, das zu produzieren, was zum Schutz der inneren Sicherheit für eine echte, wahre Hygiene gebraucht wird.
Dann wird sich aber auch – und nur dann – jener Hochsinn im Wirtschaftsleben entfalten können, jener altruistisch-brüderliche Hochsinn, der notwendig ist, damit im sozialen Leben eine menschengemäße Hygiene gepflegt werden kann. Wo dagegen der Egoismus herrscht, wo der bloße Erwerbssinn herrscht, da können sich die Impulse des freien Geisteslebens nicht geltend machen. Und dann wird dieses Geistesleben abhängig und verdorben von Außergeistigem: von staatlich-politischen und wirtschaftlichen Interessen; und zwangsläufig wird das Wirtschaftliche zum Herrn über das Geistige und damit auch über die Gesetzgebung.
So wurde das Infektionsschutzgesetz umfunktioniert zu einem Ermächtigungsgesetz, und die Hygiene wurde zu einer Waffe staatlicher Willkür und zu einer sprudelnden Macht-Quelle der Pharma-, Finanz- und Daten-Industrie.
Der gegenwärtige soziale Organismus ist krank, weil wir kein funktionierendes Geistesleben bzw. überhaupt kein eigentliches Geistesleben haben.
Was wir stattdessen haben, ist eine von außergeistigen Interessen gesteuerte Behauptungs-, Informations- und Meinungs-Industrie. Niemals wird die Gesellschaft dadurch gesunden, dass wir bessere Gesundheitsminister, bessere Bildungsminister usw. bekommen – sondern allein dadurch, dass wir überhaupt keine staatlichen Gesundheits-, Bildungs- und Forschungsminister mehr haben werden und dass ein freies Geistesleben sich entfalten wird, das sich selbst organisiert und sich auf nichts anderem gründet als auf der reinen Ehrfurcht jedes Einzelnen gegenüber Wahrheit und Erkenntnis:
– Ohne die Ehrfurcht gegenüber Wahrheit und Erkenntnis wird uns im Geistesleben der Orientierungssinn für Wahrheit und Lüge endgültig abhanden kommen;
– ohne die Ehrfurcht gegenüber Wahrheit und Erkenntnis wird uns im Rechtsleben das sichere Gefühl für Gerechtigkeit, für Recht und Unrecht und für den Wert und die Würde eines jeden Menschen vollständig verlassen;
– ohne die Ehrfurcht gegenüber Wahrheit und Erkenntnis werden wir im Wirtschaftsleben niemals in genügender Stärke den moralischen Sinn und die Motivation entwickeln für ein brüderliches Geben und Nehmen.
Und damit bin ich am Ende meiner Betrachtungen zum Thema «Die Hygiene als soziales Problem» angelangt.
Ich hoffe, dass sie dazu beitragen konnten, die Aufmerksamkeit auf die Lebensbedingungen des Sozialen zu lenken und zu weiterführenden Fragen und Suchbewegungen anzuregen. Der Denkspruch Rudolf Steiners, der uns durch diese Betrachtungen begleitet hat, erinnert auf seine Weise daran, dass der zukunftsträchtige produktive Schoß unseres sozialen Miteinanders nicht das Wirtschaftliche und schon gar nicht das Politische ist, sondern das freie, weit ausgreifende, tief einlässliche und immerzu im vielfältigen Suchen sich erfrischende Geistesleben:
Die Welt ist ohne den Geist
Für den Menschen wie ein Buch,
Abgefasst in einer Sprache,
Die er nicht lesen kann,
Doch von dem er weiß
Dass sein Inhalt lebenbestimmend ist.
Und Geisteswissenschaft will erstreben
Die Kunst des Lesens;
Sie hält sich für notwendig,
Weil sie glauben muss,
Dass sie von dem Leben
Selbst gefordert wird,
In das die Menschheit
Durch die Entwickelungskräfte
Der Gegenwart
Eingetreten ist.
Es grüßt Thomas Külken.
28.11.2022
Die Hygiene als soziales Problem
Erster Teil einer Podcast-Serie von Dr. Thomas Külken – Arzt aus Staufen bei Freiburg
Als Audio anhören:
https://www.qfm.network/wp-content/uploads/2022/10/Dr-Thomas-Kuelken-Die-Hygiene-als-soziales-Problem.mp3
Im Namen der Hygiene reglementiert seit März 2020 der Staat alles soziale Leben – und das in einer Form, einem Ausmaß und einer Rücksichtslosigkeit, wie es die Welt noch nie gesehen hat.
Kann es da noch mit rechten Dingen zugehen? Und was denn wären die rechten Dinge im sozialen Leben?
Diesen Fragen gehe ich in einer Reihe von insgesamt 6 Beiträgen nach.
In diesem ersten Beitrag soll es um eine kurze und noch unsystematische Bestandsaufnahme der Neuen Normalität gehen, mit der die Hygiene zum Thema aller Themen gemacht wurde.
Was ist Hygiene?
Zunächst einmal ist Hygiene die Lehre von der Erhaltung und Förderung der Gesundheit, und dann auch die praktische Anwendung dieser Lehre. Damit ist die Hygiene vorwiegend eine rein private Angelegenheit; denn es ist ja meine persönliche Entscheidung, ob ich mich dieser Lehre gemäß pflege, ernähre, bewege, ausruhe usw., oder ob ich das nicht tue.
Nur in bestimmten Fällen ist die Hygiene auch eine soziale Angelegenheit, nämlich dann, wenn die Gesundheit anderer Menschen in erheblichem Maße gefährdet ist. So ist man z.B. dazu gekommen, gesetzlich zu regeln, wo wir unsere Exkremente lassen dürfen und wo nicht, und was dann mit ihnen weiter zu geschehen hat in Kläranlagen usw. Oder man hält es für sinnvoll, an Typhus erkrankten Menschen zu verbieten, in Gemeinschafts-Küchen zu arbeiten. Und damit sind wir auch schon im Sozialen angekommen.
Die gesetzlich verankerten oder staatlich verordneten Hygieneregeln wirken in das soziale Leben hinein. Darum kommt alles darauf an, dass diese Regeln so zustande kommen, dass sie zum Wohl und nicht zum Schaden der Menschen und der Gemeinschaft ausschlagen.
Nun ist die Menschheit auf einer Stufe ihrer geistigen Entwicklung angekommen, wo Gesetze und Verordnungen nur dann zum Heil der Menschen und des sozialen Miteinanders ausschlagen, wenn sie – unter Achtung des unveräußerlichen Selbstbestimmungsrechtes aller Menschen – auf demokratischem Wege zustande kommen.
Das bringt unser Grundgesetz in dem lapidaren Satz zum Ausdruck: „Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus“
Das heißt: Wenn die Staatsgewalt als Regierung, als Exekutive, überhaupt in das Gesundheitsverhalten der Bürger eingreifen dürfen soll, dann ausschließlich aufgrund der von der Legislative demokratisch beschlossenen Gesetze.
Wirklich demokratisch kommen Hygieneregeln nur dann zustande, wenn die Menschen, die über diese Regeln abstimmen, sich vorab ein gründliches Verständnis für das zu regelnde Problem erarbeiten – dass sie alle Experten auf dem betreffenden Gebiet der Hygiene anhören und sich mit deren Einschätzungen und Ratschlägen auseinandersetzen – und das unter ständiger Einbeziehung von Rechtswissenschaftlern, die über die Vereinbarkeit der geplanten Regeln mit den Grundrechten wachen.
Das alles aber geschieht so gut wie gar nicht; es geschieht weder in den Parlamenten, noch in der Bevölkerung und es geschieht selbst dort nicht, wo es allerspätestens zu geschehen hätte: in den Gerichten.
Was sich stattdessen überall breit gemacht hat, das ist ein besinnungsloser und zutiefst undemokratischer Autoritätsglaube. Wenn eine wissenschaftliche Autorität uns im Auftrag der Regierung öffentlich ermahnt:
„Diese Regeln dürfen nie hinterfragt werden; das sollten wir einfach so tun“, und es regt sich kein nennenswerter Widerstand von Seiten der Bevölkerung, kein Widerstand von Seiten der Legislative, kein Widerstand von Seiten der Judikative, dann ist der traurige Beweis erbracht, dass wir nicht nur keine Demokratie haben, sondern dass die Demokratie auch gar nicht gewollt ist.
Wenn die Demokratie nicht gewollt ist, dann ist auch die Menschlichkeit nicht gewollt.
Der Mensch ist dem Menschen gleichgültig geworden! In Familien und Kollegien, in Kliniken und Universitäten, in Parlamenten, Regierungen und Gerichten – überall bestimmen Fraglosigkeit, Empathielosigkeit und Gewissenlosigkeit das soziale Leben.
Warum denn sonst kamen so wenigen Zeitgenossen Bedenken oder Skrupel, im Namen der Hygiene Alte und Kranke verwahrlosen zu lassen, Sterbende allein zu lassen
Kindern irrationale Ängste und Schuldgefühle einzuimpfen mitsamt dem Irr-Glauben, sie seien potenzielle Mörder und von der Gesellschaft nur dann geduldet, wenn sie sich frag- und klaglos den Abstands-, Masken-, Test- und Impf-Torturen unterwerfen?
Soweit mein erster von 6 Beiträgen zum Thema «Die Hygiene als soziales Problem». Im nächsten Beitrag werde ich der Frage nachgehen, wie es zu dem beschriebenen Verfall der Menschlichkeit kommen konnte.
Zum geistigen Begleiter dieser Betrachtungen habe ich den folgenden Denkspruch Rudolf Steiners ausgewählt:
Die Welt ist ohne den Geist
Für den Menschen wie ein Buch,
Abgefasst in einer Sprache,
Die er nicht lesen kann,
Doch von dem er weiß
Dass sein Inhalt lebenbestimmend ist.
Und Geisteswissenschaft will erstreben
Die Kunst des Lesens;
Sie hält sich für notwendig,
Weil sie glauben muss,
Dass sie von dem Leben
Selbst gefordert wird,
In das die Menschheit
Durch die Entwickelungskräfte
Der Gegenwart
Eingetreten ist.
Es grüßt Dr. Thomas Külken, 11.10.2022
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Die Hygiene als soziales Problem (III)
Im Namen der Hygiene ist der Staat dazu übergegangen, das gesamte soziale Leben auf autoritäre und brutale Weise zu reglementieren, zu kontrollieren und zu ruinieren.
Kann es da noch mit rechten Dingen zugehen?
Und was wären denn die rechten Dinge im sozialen Leben? Diesen Fragen gehe ich in einer Reihe von 6 Beiträgen nach.
In den ersten zwei Beiträgen haben wir gesehen, dass bestimmte Probleme der Hygiene keine reine Privatangelegenheit sind und durchaus der sozialen Regelung bedürfen. Dass soziale Regelungen aber nur dann zum Wohl der Menschen ausschlagen, wenn sie auf demokratischem Wege zustande kommen.
Dass die demokratischen Abläufe leider durch den allwaltenden Autoritätsglauben auf fatale Weise untergraben werden und dass dieser Autoritätsglaube so blind und so mächtig geworden ist, weil wir dasjenige verlernt haben, was uns mit der Realität verbindet: weil wir das Staunen verlernt haben, das uns unterbewusst mit der Ganzheit einer Sache verbindet. Unsere Intelligenz erfasst ja immer nur die Teile einer Sache.
Wenn wir aber, bevor wir den Verstand auf eine Sache anwenden, die Sache bestaunen, dann bildet sich in uns ein Gemütsboden, und in den pflanzen wir dann das Verständnis ein. Und die Folge davon ist, dass wir im Ganzen dann auf einer viel breiteren Basis des Verständnisses arbeiten. Weil diese Basis fehlt, werden einerseits die Zukunfts-Visionen, die die Autoritäten ausbrüten für das soziale Leben, immer abwegiger und menschenfeindlicher – und es wird andererseits der allgemeine Glaube an diese Zwangsvorstellungen immer absoluter.
Durch das bewusst gepflegte Staunen entwickeln wir ein sicheres Gefühl für die Geistigkeit der Dinge.
Und dieses Gefühl weckt das echte Bedürfnis nach Erkenntnis. Dieses ist das erste der drei sozialen Grundbedürfnisse: das Bedürfnis nach Wissen und Wissenschaft, nach Information, Bildung, Kunst, Religion usw. Das zweite soziale Grundbedürfnis ist das nach innerer und äußerer Sicherheit und insbesondere nach Schutz der individuellen Selbstbestimmung. Und das dritte ist das nach einer wirtschaftlichen Lebensgrundlage.
Das Bedürfnis nach Wissenschaft, Bildung, Kunst und Religion kann nur befriedigt werden durch ein Geistesleben, das sich absolut frei entfalten kann – äußerlich frei von staatlicher und wirtschaftlicher Einflussnahme, und innerlich frei, wofür jeder Mensch selbst zu sorgen hat.
Das Bedürfnis nach Sicherheit und individueller Selbstbestimmung wird garantiert durch Grundrechte und durch Gesetze, die auf demokratischem Wege zustande kommen und für jeden Bürger gleichermaßen gelten. Und das Bedürfnis nach einer wirtschaftlichen Lebensgrundlage wird befriedigt durch ein Zusammenwirken von Produzenten, Verbrauchern und Händlern auf der Basis der Brüderlichkeit – also des Altruismus und nicht des Egoismus.
Hier klingen die drei Prinzipien der Französischen Revolution an:
Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit: Freiheit im Geistesleben, in allen Wissenschaften einschließlich der Rechtswissenschaft, Gleichheit im staatlichen, im Rechtsleben und Brüderlichkeit im Wirtschaftsleben.
Das ist die wichtige Beobachtung Rudolf Steiners, dass der soziale Organismus nur dann gesund funktionieren kann, wenn wir uns in jedem der drei Bereiche, im Geistesleben, im Rechtsleben und im Wirtschaftsleben, stets orientieren an dem jeweils sachgemäßen Prinzip – und dass der soziale Organismus krank werden muss, wenn die drei Bereiche daran gehndert werden, sich ihrem Wesen gemäß zu entfalten.
Von hier aus fällt ein klärendes Licht auf Artikel 1 unseres Grundgesetzes.
Er lautet: „Die Würde des Menschen…zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“ …zu achten und zu schützen… heißt es da, und wir können fragen: Was genau hat die Staatsgewalt zu schützen, und was hat sie zu achten?
Die Schutz-Pflicht des Staates gilt dem 2. Grundbedürfnis, dem Bedürfnis nach individueller Selbstbestimmung, nach demokratischer Regelung der inneren und äußeren Sicherheit und nach einer unabhängigen Justiz, die die Bürger vor Missetätern ebenso schützt wie vor staatlicher Willkür.
Dagegen bezieht sich die Achtungs-Pflicht des Staates auf die beiden andern Grundbedürfnisse.
Rücksichtsvoll hat sich die Staatsgewalt herauszuhalten aus der Gestaltung des Wirtschaftlichen und aus der Gestaltung des geistigen Lebens! Sie hat zu achten, dass das Geistesleben und das Wirtschaftsleben sich nach ihren eigenen Prinzipien entfalten müssen, dass sie ihre jeweils eigenen Verwaltungsorgane haben müssen, die nach eigenen Erfordernissen gewählt und geleitet werden.
Lichtjahre sind wir von dieser gesunden sozialen Ordnung entfernt: weil kein demokratischer Wille vorhanden ist, den Staat auf seine Schutzfunktionen zu beschränken und seine ungesunde Einflussnahme auf das Geistes- und Wirtschaftsleben zu unterbinden.
Soweit dieser dritte von 6 Beiträgen zum Thema “Die Hygiene als soziales Problem”.
Im Lichte dieses Themas soll im nächsten Beitrag gezeigt werden, welch verheerende Folgen es für das soziale Leben hat, wenn sich die Staatsgewalt nicht auf ihre Schutzfunktion beschränkt und diese Schutzfunktion noch dazu in ihr Gegenteil verkehrt und die Bürger entmündigt und der Willkür ausliefert.
22.102022, Dr. Thomas Külken
Video: Freiheit, Brüderlichkeit, Gleichheit – ein Arzt engagiert sich
In diesem Video berichtet Dr. Külken von seiner Arztpraxis in der Altstadt von Staufen, der Hausdurchsuchung (die Behauptung, er habe in 13 Fällen widerrechtliche Atteste ausgestellt, hat sich als unhaltbar erwiesen), der großen Unterstützung seitens der Bevölkerung, der Teilnahme auf Grundrechte-Demonstrationen und dem Hintergrund der ganzheitlichen Menschenkunde Rudolf Steiners.
Külken verweist auf Friedrich Schiller: „Das Leben ist der Güter höchstes nicht“. Die beiden höheren Güter sind der aus dem Bewußtsein kommende Irrtum (ein überwundener Irrtum rückt die Wahrheit näher, da er auf Selbsterfahrung beruht) und die aus dem Unbewußtsein kommende Krankheit (die zur Reifung eines Menschen beiträgt und als übewundene Krankheit zur Gesundheit führt).
Jeder hat ein Recht auf Irrtum und ein Recht auf Krankheit.
https://youtu.be/VILb0ZdQtJQ
Heinzelfilm (38 min) vom 16.4.2021
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Corona-Hypnose – Krieg gegen das individuelle kritische Bewusstsein
Manuskript einer Rede, die der Dr. Thomas Külken am 16. Oktober 2020 auf einer Querdenken-Demonstration in Sinsheim hielt:
https://youtu.be/e6_NvnJJS9k
Wir sind nicht in der Lage, die durch systematische Propaganda eingeflößten Vorstellungen anzuzweifeln, egal, welche Lüge uns auf diese Weise eingeimpft wird. Das eigentlich Perfide ist die Art der Manipulation, die unser Bewusstsein bis zur Dumpfheit des Traumbewusstseins herabdämpft, so dass wir unzugänglich werden für jeden Zweifel – und wehrlos gegenüber allen weiteren Lügen.
Was da eingeschläfert wird, das ist unser individuelles Bewusstsein. Es geht um ein Verständnis dafür, warum die Befreiung vom Corona-Wahnsinn ein Marathon ist und kein Sprint.
Vom gesunden sozialen Organismus
Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit – das sind die drei Ideale der Französischen Revolution. Diese drei Ideale sind auch heute noch Zukunftsideale. Aber das sind keine willkürlich aus der Luft gegriffenen Ideale; es sind Ideale, die für soziale Notwendigkeiten stehen. Wie der menschliche Organismus seine unentbehrlichen Lebensbedingungen hat, so hat sie auch der soziale Organismus. Und dieser ist in dem Maße gesund, wie diese Bedingungen erfüllt sind, und er ist in dem Maße krank, wie diese Bedingungen nicht berücksichtigt werden.
Im Geistesleben, also in Kultur, Bildung und vor allem in der Wissenschaft, müsste absoluteste Freiheit herrschen. Da dürfte es keinerlei Abhängigkeit geben von staatlichen oder wirtschaftlichen Interessen oder Kräften.
Der soziale Organismus ist krank, wenn es Politiker sind, die darüber entscheiden, welche Wissenschaftler wir hören dürfen und welche nicht. Der soziale Organismus ist krank, solange die Forschung von der Wirtschaft finanziert wird, das heißt: solange die Forschung auf Profit ausgerichtet ist und nicht auf das Menschlich-Notwendige. Und der soziale Organismus ist krank, wenn Informationen frisiert werden, frisiert werden durch Medien, die finanziell vom Staat und von der Wirtschaft abhängig sind. So viel zur notwendigen Freiheit im Geistesleben.
Im Rechtsleben ist das Prinzip der Gleichheit das notwendige Lebensprinzip. Vor dem Gesetz sind alle Menschen gleich. Das ist der Bereich, auf den sich der Staat eigentlich zu beschränken hätte. Der Staat dürfte weder in die Erziehung und Wissenschaft hineinreden, noch dürfte er als Wirtschaftsmacht auftreten.
Ein gesundes Wirtschaftsleben schließlich gedeiht nur im Element der Brüderlichkeit oder Geschwisterlichkeit. Der größte Feind der Brüderlichkeit im Wirtschaften ist der Kapitalismus, der das Geld zur Ware gemacht hat, der wenigen Einzelnen die Herrschaft über die Produktionsmittel und über Grund und Boden gibt und der uns dazu zwingt, unsere Arbeitskraft für Geld zu verkaufen. Der heutige Arbeitsmarkt ist der Rest des alten Sklavenmarktes. Brüderlichkeit im Wirtschaftsleben heißt: der Einzelne arbeitet nicht für den eigenen Lebensunterhalt, nicht aus egoistischen Motiven, sondern aus altruistischen Motiven: er arbeitet schlicht und ergreifend für die Bedürfnisse seiner Mitmenschen.
Eines wird vielleicht deutlich: Der erste Schritt zur Heilung des Sozialen muss die Befreiung des Geisteslebens sein: die Befreiung der Forschung, die Befreiung der Bildung und die Befreiung der Information. Denn schon vor Jahren diagnostizierte der Journalist und Publizist Peter Scholl-Latour: „Wir leben in einem Zeitalter der Massenverblödung, besonders der medialen Massenverblödung.“
Ein erstes Hilfsmittel gegen diese Verblödung ist die Beschäftigung mit den besagten sozialen Grundforderungen, wie Rudolf Steiner sie unter anderem in den „Kernpunkten der sozialen Frage“ ausgeführt hat. Diese Beschäftigung kann unser Denken urteilsfähig machen – urteilsfähig für das Lebensfremde der Experten-Logik, urteilsfähig für die Absurdität der von Politikern über uns verhängten Maßnahmen und urteilsfähig für das Irreführende der medialen Berichterstattung.
Herabdämpfung des individuellen Bewusstseins
Zugleich aber müssen wir ein Haupthindernis für diese Urteilsfähigkeit ins Auge fassen! Darauf macht unter anderem Dietrich Bonhoeffer in seinen Gefängnis-Aufzeichnungen aufmerksam. Sinngemäß sagt er: Das Haupthindernis für die Ausbildung der Urteilsfähigkeit ist die Bereitschaft, sich durch Propaganda verdummen zu lassen. Was meint er mit diesem Sich-verdummen-lassen?
Die moderne Psychologie hat Experimente gemacht, gut geprüfte Experimente, welche zeigen, mit wie erschreckend einfachen Mitteln man unser Bewusstsein unselbständig machen kann und wehrlos gegenüber Lügen und Täuschungen. – Am Anfang eines solchen Experiments stellt der Versuchsleiter den Teilnehmern eine Behauptung vor, die unwahr ist – und er erklärt ihnen, warum sie falsch ist. Dann aber wird im weiteren Verlauf diese unwahre Behauptung ständig positiv wiederholt. Und es stellt sich heraus: je öfter die Unwahrheit wiederholt wird, umso mehr gewinnt sie bei den Teilnehmern an Glaubwürdigkeit. Und das noch Unglaublichere ist, dass das auch dann funktioniert, wenn die Versuchspersonen vorher über den Trick aufgeklärt werden.
Nun bewirkt diese Art der Manipulation aber noch etwas anderes als nur den Glauben an eine Lüge. Und das ist das eigentlich Verheerende an der Sache. Diese gebetsmühlenartige und wie selbstverständliche Wiederholung einer Lüge bewirkt nämlich eine Herabdämpfung unserer geistigen Verfassung, eine folgenschwere Herabdämpfung des Bewusstseins. Die Psychologen sprechen da von einer Art Hypnose – und nach den Beobachtungen Rudolf Steiners sind wir unter dieser Hypnose in demjenigen Bewusstseinszustand, in dem wir normalerweise nur dann sind, wenn wir im Schlaf träumen. Wir können ja, solange wir träumen, das Geträumte nicht überprüfen auf seinen Wahrheitsgehalt. Wenn ich zum Beispiel träume, dass ein längst verstorbener Freund noch lebt und mit mir am Tisch sitzt, dann staune ich zwar darüber, ich kann es aber nicht hinterfragen oder in Zweifel ziehen. Das kann ich erst, wenn ich wieder zu mir gekommen bin, das heißt: wenn ich wieder wach bin.
Und genau so sind wir nicht in der Lage, die durch systematische Propaganda eingeflößten Vorstellungen anzuzweifeln; wir können sie nicht, und zwar absolut nicht hinterfragen! Egal, welche Lüge uns auf diese Weise eingeimpft wird; das eigentlich Perfide an der Sache ist diese Art der Manipulation, die unser Bewusstsein bis zur Dumpfheit des Traumbewusstseins herabdämpft, so dass wir unzugänglich werden für jeden Zweifel – und wehrlos gegenüber allen weiteren Lügen.
Was da eingeschläfert wird, das ist unser individuelles Bewusstsein. Unser zur Kritik und vor allem zur Selbstkritik fähiges Bewusstsein wird außer Kraft gesetzt – und zwar nachhaltig außer Kraft gesetzt!
Das ist ein ganz erbärmlicher Zustand – und von daher das abwegige Verhalten, das die Betreffenden zeigen. Sehr anschaulich charakterisiert Dietrich Bonhoeffer die ganze Tragik dieses Verhaltens. Er selber benutzt für diesen hypnotischen, für diesen traumartigen Bewusstseinszustand das Wort „Dummheit“. Damit will er sich aber nicht erheben über diese Menschen. Und das will auch ich nicht; denn: wer sich gänzlich frei von dieser Form der Dummheit wähnt, der werfe den ersten Stein… Es geht nicht um Verurteilung oder Menschenverachtung. Es geht um Verständnis – und damit auch um ein Verständnis dafür, warum die Befreiung von dem Corona-Wahnsinn ein Marathon ist und kein Sprint.
Bonhoeffer schreibt:
„Dummheit ist ein gefährlicherer Feind des Guten als die Bosheit. Gegen das Böse lässt sich protestieren, es lässt sich bloßstellen, es lässt sich notfalls mit Gewalt verhindern, das Böse trägt immer den Keim der Selbstzersetzung in sich. … Gegen die Dummheit sind wir wehrlos. Weder mit Protesten noch mit Gewalt lässt sich hier etwas ausrichten; Gründe verfangen nicht; Tatsachen, die dem eigenen Vorurteil widersprechen, brauchen einfach nicht geglaubt zu werden – in solchen Fällen wird der Dumme sogar kritisch –, und wenn sie [die Gründe] unausweichlich sind, können sie einfach als nichtssagende Einzelfälle beiseitegeschoben werden. Dabei ist der Dumme, im Unterschied zum Bösen, restlos mit sich selbst zufrieden; ja, er wird sogar gefährlich, indem er leicht gereizt zum Angriff übergeht. Daher ist dem Dummen gegenüber mehr Vorsicht geboten als gegenüber dem Bösen. Niemals werden wir mehr versuchen, den Dummen durch Gründe zu überzeugen; es ist sinnlos und gefährlich.“
Und jetzt geht Bonhoeffer auf das Wesen dieser Dummheit näher ein. Beziehen wir das auf heute, dann müssen wir sagen: Corona ist kein Intelligenztest! Corona ist ein vorläufiger Höhepunkt im Krieg gegen das individuelle selbstkritische Bewusstsein. Dazu Bonhoeffer:
„Es gibt intellektuell außerordentlich bewegliche Menschen, die dumm sind, und intellektuell sehr Schwerfällige, die alles andere als dumm sind. […] Dabei gewinnt man weniger den Eindruck, dass die Dummheit ein angeborener Defekt ist, als dass unter bestimmten Umständen die Menschen dumm gemacht werden, bzw. sich dumm machen lassen. […] Bei genauerem Zusehen zeigt sich, dass jede starke äußere Machtentfaltung, sei sie politischer oder religiöser Art, einen großen Teil der Menschen mit Dummheit schlägt. Ja, es hat den Anschein, als sei das gerade ein soziologisch-psychologisches Gesetz. Die Macht der einen braucht die Dummheit der anderen. Der Vorgang ist […], dass unter dem überwältigenden Eindruck der Machtentfaltung dem Menschen seine innere Selbständigkeit geraubt wird und dass dieser nun – mehr oder weniger unbewusst – darauf verzichtet, zu den sich ergebenden Lebenslagen ein eigenes Verhalten zu finden.“
Das Stockholm-Syndrom
Was da, wie Bonhoeffer sagt, „unter dem überwältigenden Eindruck der Machtentfaltung“ mit den Menschen geschehen kann, das ist seit 1973 bekannt unter der Bezeichnung „Stockholm-Syndrom“. Damals befanden sich vier Geiseln mehrere Tage in der Hand von Bankräubern. Mit diesem massiven Trauma und vernichtenden Ohnmachtserlebnis kamen die Gefangenen instinktiv dadurch zu recht, dass sie eine unwillkürliche Sympathie entwickelten für ihre Peiniger und mit ihnen zusammen gegen die Polizei kooperierten.
Entsprechend gehe ich davon aus, dass im März 2020 die abrupt erwirkte, bodenlos-verbrecherische Total-Entmündigung bei den allermeisten Menschen ein massiv traumatisierendes Ohnmachtserleben ausgelöst hat; dass viele sich unbewusst in die Empathie mit ihren Unterdrückern geflüchtet haben, sich nun vor deren Kritikern fürchten und gegen sie agieren.
Die totalitäre Machtpolitik der Regierung wird uns von Drosten und Wieler als Wissenschaft verkauft. Und wie reagiert die breite Masse der Bevölkerung? Ihr Vertrauen in diese „Wissenschaft“ wächst und wächst und wächst. … Und Bonhoeffer weiter:
„Dass der Dumme oft bockig ist, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass er nicht selbständig ist. Man spürt es geradezu im Gespräch mit ihm, dass man es gar nicht mit ihm selbst, mit ihm persönlich, sondern mit über ihn mächtig gewordenen Schlagworten, Parolen etc. zu tun hat. Er ist in einem Banne, er ist verblendet, er ist [und das ist die wohl erschütterndste Aussage Bonhoeffers: er ist] in seinem eigenen Wesen missbraucht, misshandelt. So zum willenlosen Instrument geworden, wird der Dumme auch zu allem Bösen fähig sein und zugleich unfähig, dies als Böses zu erkennen. Hier liegt die Gefahr eines diabolischen Missbrauchs. Dadurch werden Menschen für immer zugrunde gerichtet werden können.“
Und Bonhoeffer folgert daraus,
„dass nicht ein Akt der Belehrung, sondern allein ein Akt der Befreiung die Dummheit überwinden könnte. Dabei wird man sich damit abfinden müssen, dass eine echte innere Befreiung in den allermeisten Fällen erst möglich wird, nachdem die äußere Befreiung vorangegangen ist; bis dahin werden wir auf alle Versuche, den Dummen zu überzeugen, verzichten müssen.“
In Puncto Corona-Hypnose schätze ich den Anteil solcher Menschen an der Bevölkerung auf etwa 40% – und den Anteil der „nur“ Uninformierten auf etwa 50%. Deshalb muss ich bei jedem Versuch, einen Menschen mit Informationen zu versorgen, zuallererst abspüren, ob sein individuelles selbstkritisches Bewusstsein überhaupt ansprechbar ist oder nicht.
Die modernen Psychologen sagen, dass uns die besagte Art der Propaganda automatisch und unbewusst unter Hypnose versetzt, so dass wir uns gar nicht dagegen wehren könnten. Und doch: wir müssen uns dagegen wehren! Und unser einziges Mittel gegen diese Hypnose ist unsere kompromisslose Liebe zur Wahrheit. Und ich glaube: es gibt mehr Menschen, als es scheint, die trotz aller Propaganda noch erreichbar sind für die Wahrheit.
Die Liebe zur Wahrheit
Unsere Liebe zur Wahrheit taugt aber nur dann etwas, wenn sie eine absolut selbstlose Liebe ist. Dazu schreibt Matthias Claudius: „Nimm dich der Wahrheit an, wenn Du kannst, und lass Dich gerne ihretwegen hassen; doch wisse, dass Deine Sache nicht die Sache der Wahrheit ist, und hüte, dass sie nicht ineinander fließen, sonst hast Du deinen Lohn dahin.“
Wohin diese Vermischung des Eigenen mit der Wahrheit führt, das verdeutlicht der englische Dichter Coleridge an einem eindrücklichen Beispiel. Er sagt: „Wer das Christentum mehr liebt als die Wahrheit, der wird bald sehen, dass er seine christliche Sekte mehr liebt als das Christentum, und er wird sehen, dass er sich mehr liebt als seine Sekte.“ Das heißt: Wer, egal was, über die Wahrheit stellt, der verfolgt dabei letztlich immer egoistische Motive.
Der Corona-Betrug steht und fällt ja damit, dass wenige Täter, die ihre Macht mehr lieben als die Wahrheit, ihre Opfer dazu gebracht haben, dass sie ihre Unterdrücker und deren Zwangsvorstellungen mehr lieben als den eigenen Verstand und die Wahrheit.
Kein Mensch kann das riesenhafte Unglück ermessen, das mit diesem beispiellosen Betrug über die Menschheit gekommen ist. Und doch – ein Sprichwort sagt: „In jedem Unglück liegt ein Glück.“ Dieses Glück dürfen wir – vor lauter berechtigter und absolut notwendiger Empörung – nicht verpassen. Denn: wo ein solch monströser Schatten die ganze Menschheit zu verdummen droht, da muss auch ein mächtiges Licht sein!
Der Schatten will uns kollektiv, wie Schafe, in eine rundum-überwachende Fürsorge-Diktatur treiben; in eine Diktatur, die angewiesen ist auf die Abwesenheit unseres individuellen Bewusstseins. Das Licht dagegen bricht sich im einzelnen Menschen Bahn – und nur im einzelnen Menschen. Es bricht sich überall da Bahn, wo der Einzelne am Widerstand dieses Schattens aufwacht, zu sich kommt und selbst die Verantwortung für sein Menschwerden und Gesundwerden übernimmt. Dieses Licht kündigt sich an in dem Satz: „Ihr werdet die Wahrheit erkennen; und die Wahrheit wird euch zur Freiheit führen.“ (Joh. 8:32)
Und das hieß für Martin Luther King: „Fürchte dich nie, nie, niemals davor, das zu tun, was richtig ist, speziell dann, wenn das Wohl eines Menschen oder eines Tieres auf dem Spiel steht. Die Strafe der Gesellschaft ist nichts – verglichen mit den Wunden, die wir unserer Seele zufügen, wenn wir wegschauen.“
Die Maske
Schauen wir hin! Zum Beispiel auf die uns aufgezwungene Maske! Diese Maske ist ja das Symbol der Solidarität – der Solidarität der Opfer mit den Tätern!
Der Anblick maskierter Menschen machte und macht mir persönlich mehr Not noch als das eigene Tragen dieses Undings. Und es fiel mir lange nichts Besseres ein, als wegzuschauen: Mir war klar, dass das nicht genügt; und mich bedrängte die Frage, ob ich auch hier eine Wahrheit erkennen könnte, die mich zur Freiheit führt. Das hat zunächst mich veranlasst, mich mit dem Rätsel des menschlichen Antlitzes zu beschäftigen.
Das Gesicht eines jeden Menschen ist einmalig. Ein mir bekanntes Gesicht erkenne ich unter Milliarden von Gesichtern mit absoluter Sicherheit heraus. Denn das Gesicht ist der stärkste äußere Ausdruck der Individualität eines Menschen. Von einem neu gewählten Bürgermeister zum Beispiel wird man ja in der Zeitung nicht seine Knie oder seinen Rücken abbilden, sondern eben sein Gesicht. … Ersetzt man aber einen wesentlichen Teil des Gesichtes durch diese kotzbeutelförmige Uniform, dann ist der Gesamteindruck des Gesichts entstellt und das Individuelle nicht mehr erkennbar. Das Individuelle wird momentan also nicht nur im Bewusstsein des Menschen ausgelöscht, sondern dazu noch in seiner äußeren Erscheinung!
So einmalig jedes Antlitz auch ist – wir finden in jedem Gesicht drei Haupt-Bereiche: die Stirn, die Augen und den Mund. Und Rudolf Steiner hat auf das Ausdrucks-Potenzial dieser drei Teile des menschlichen Antlitzes aufmerksam gemacht.
Die Stirn des Menschen kann zum Ausdruck des Staunens werden. Schon die alten Griechen haben betont, dass die Erkenntnis einer Sache nur dann fruchtbar werden kann, wenn wir zuvor über diese Sache intensiv gestaunt haben. Heute ist das Staunen ja zum Zwecke der Massenverblödung schon lange aufgegeben worden und wird den Kindern mit Fleiß abtrainiert.
Und dann die Augen. Der Blick des Menschen kann immer mehr ein Ausdruck werden für die liebevolle Teilnahme, für das Mitfühlen mit allen Wesen. Schauen wir uns aber die Augen der maskierten Gesichter an: wir können ihren Blick nicht mehr deuten; sie scheinen zu stieren, zu starren; durch den Maulkorb bekommt der Blick etwas Tierisch-Angstvolles.
Und schließlich der maskierte Bereich: der von Ober- und Unterkiefer umschlossene Mund. Dieser Bereich kann immer mehr ein Ausdruck werden für Wahrhaftigkeit und Gewissenhaftigkeit. Und ausgerechnet dieser Bereich des Gesichts, wo wir etwas abfangen können davon, wie der vor uns stehende Mensch es mit der Wahrheit hält, wie der zu uns sprechende Mensch es mit der Wahrheit hält, dieser Bereich wird durch den Maulkorb kaschiert – und für unsere Wahrnehmung wird der Mensch zu so etwas wie einem missglückten Tier.
Wenn Goethe sagt, „dass eigentlich nur in der Teilnahme das wahre Glück besteht“, dann fasst er damit das Höchste zusammen, wozu das individuelle Bewusstsein sich aufschwingen kann: die liebevolle Teilnahme an allen Wesen – und vor allem an den Mitmenschen.
Und ich stelle fest: Der Anblick eines maskierten Menschen kränkt meinen Willen zur Anteilnahme; er beschämt meine Bereitschaft zur Anteilnahme! So, wie der Anblick eines Exhibitionisten unsere Gefühle kränkt und beschämt, so kränkt und beschämt uns in der entgegengesetzten Gefühls-Richtung der Anblick eines maskierten Menschen.
Wie kann ich mit dieser Kränkung fertig werden, ohne den Blick abzuwenden? Nur dadurch, dass ich schöpferisch würde. Ich müsste mir eine Wahrheit produzieren, die noch nicht da ist, und die dennoch wahr und befreiend ist. Und da kam mir die folgende Idee. Und diese Idee stelle ich hier nur als einen Vorschlag hin; denn jeder kann natürlich auch auf andere Ideen kommen.
Wenn ich einen maskierten Menschen sehe (oder mich später wieder an ihn erinnere), dann realisiere ich zunächst den stereotyp-verblödeten Eindruck, den er auf mich macht. Dann aber kommt die Gegenbewegung.
Ich stelle mir Flammen vor, die aus seinem Mund hervorbrechen, Flammen wie Worte, Worte wie Flammen – etwa die Worte „Ich bin Ich“. Und unter diesen Worten geht die Maske restlos in Flammen auf – und ein befreiter Mensch lächelt mir zu.
Anmerkung: Dieser Beitrag ist das Manuskript einer Rede, die der Autor am 16. Oktober auf einer Querdenken-Demonstration in Sinsheim hielt (https://youtu.be/e6_NvnJJS9k ). Der Text erschien zunächst auf dem Blog Fassadenkratzer. Wir danken Herrn Külken für die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung.
16.10.2020 , Thomas Külken
Dieser Redetext wurde auch veröffentlicht auf:
https://multipolar-magazin.de/artikel/corona-hypnose
oder
https://fassadenkratzer.wordpress.com/2020/10/19/corona-hypnose-krieg-gegen-das-individuelle-kritische-bewusstsein/
Dr. med. Thomas Külken, Jahrgang 1953, hörte Rechtswissenschaft und Philosophie an der Universität Münster, studierte an den Universitäten Marburg und Göttingen Medizin und promovierte 1984 mit einer Arbeit über „Fieberkonzepte in der Geschichte der Medizin“. Nach klinischen Tätigkeiten seit 1987 Allgemeinarzt, seit 2006 in Staufen im Breisgau. Seminaristische Bemühungen auf medizinischem, pädagogischem, physikalischem und allgemein menschlichem Feld. Weitere Informationen finden sich auf der Webseite des Autors https://www.menschenkunde-kuelken.de
Einige Kommentare:
Man muss nicht der anthroposophischen Weltanschauung anhängen, um festzustellen, dass Herr Dr. Külken hier einen leidenschaftlichen und hervorragenden Artikel verfasst hat. Er lädt den Corona-entmündigten Leser mit ganz neuen, erhellenden Blickwinkeln und interessanten Zitaten zum Innehalten und Nachdenken ein. Und es ist wahrlich allerhöchste Zeit, dies ausgiebig zu tun-, nur dann werden immer mehr Menschen verstehen, dass hier etwas sehr Ungutes und Gefährliches am Laufen ist, gegen das individueller und gesammelter Widerstand dringend geboten ist.
Brilliant auch die Analyse des maskierten und dadurch beklemmend unmenschlich gewordenen Gesichts: Starr blickende Leute in der Masse, scheinbar gleichgeschaltet, seelenlos wie Roboter, überall – das hat etwas absolut Surreales. Aber es ist real.
19.10.2020, C.P.