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Blick nach Osten von der Dreisambrücke beim Ebneter Wasserwerk am 5.2.2013 – Winterspaziergang im Schnee

 

Kepler-Gymnasium Freiburg


(1) Kepler-Gymnasium um 1920

Das Kepler-Gymnasium befand sich früher in der Habsburgerstrasse, gegenüber des Herder-Verlages. Das Bild zeigt in Richtung Süden. Links oben die Mansarde – das war mein Klassenzimmer 1958-60.

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Bayern streicht Goethes „Faust“ als Pflichtlektüre aus Lehrplan
Schulbildung – Im Hier und Heute verloren
von Eberhard Straub
Was du ererbt von deinen Vätern hast/ Erwirb es, um es zu besitzen.“ Aus eigener Erfahrung wußte Faust, daß Ererbtes erst durch Anstrengung zum wirklichen Besitz wird. Solche Mühe will das bayerische Ministerium für Unterricht und Kultus ab 2024 Schülern ersparen. Sie sollen nicht mehr dazu verpflichtet sein, den ersten Teil von Goethes „Faust“ zu lesen und sich arbeitend ein bedeutsames Erbe anzueignen.
Kritik an dieser Entscheidung übte die Klassik Stiftung Weimar. Sie ist für die Bewahrung des geistigen und materiellen Erbes der deutschen Klassik zuständig, in deren Zentrum das Wirken Johann Wolfgang von Goethes steht. In einem offenen Brief an Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder forderte die Stiftung den Regierungschef und das Kultusministerium dazu auf, die Entscheidung rückgängig zu machen. Wie kaum ein anderes Werk der Weltliteratur, schrieb Präsidentin Ulrike Lorenz, sei der „Faust“ ein „thematisch und sprachlich brisanter Anstoß zur Auseinandersetzung mit Grundlagen, Widersprüchen und dem Wandel in unserer heutigen Welt“. Heranwachsende würden sich an die Beschäftigung damit später auch deshalb erinnern, „weil sie Mühe gekostet hat“, so die Kunsthistorikerin Lorenz. „In einer reizgesteuerten, auf schnelle Belohnung ausgerichteten Kommunikationskultur geht es auch darum, Komplexität als Chance zu verstehen.“
Tatsächlich war der „Faust“ eine der wenigen „Ganzschriften“, die zu bewältigen Abiturienten noch zugemutet wurde. Gemeint ist damit ein sich geschlossenes komplettes literarisches Werk – und nicht etwa nur einzelne Kapitel daraus oder Kompilationen. Denn bayerische wie überhaupt deutsche Schüler sollen gar nicht gründlich lesen und denken lernen, sondern Eindrücke austauschen, auf welche Art beliebige Fragmente, wie antiquarische Möbelstücke ihrem Zusammenhang entrückt, für sie zu einem Erlebnis werden oder in ihnen etwas zum Schwingen bringen. Nicht auf das literarische Kunstwerk in seiner besonderen Epoche und weiteren Wirkung kommt es an, sondern auf die Fähigkeit, über sich zu reden und im Zeitalter des Interessant-Vielfältigen nicht zu versäumen, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. In jedem steckt ein möglicher Prominenter. Die Schule hat die Aufgabe, gerade dieses Potential zu wecken und der größten Zahl zu dem höchsten Glück zu verhelfen, die Talkshow-Reife erreicht zu haben.

Konzentration und Ausdauer könnten dem nur im Wege stehen. Ausschlaggebend sind Spontaneität, Empathie und Schlagfertigkeit in Übereinstimmung mit der vorherrschenden und deshalb unbedingt zu beherrschenden politischen Phraseologie. Ein aufmerksames Zuhören erübrigt sich, weil rasches Reaktionsvermögen erforderlich ist, um den Meinungsaustausch flott voranzutreiben.

Es sind nicht die Schüler, die solches verlangen. Lehrer und Bürokraten formen den Nachwuchs nach ihrem Bilde. Da es ihnen immer schwerer fällt, eine Schrift ganz zu lesen oder einem Vortrag, der länger als zehn Minuten dauert, zu folgen, halten sie es für dringend geboten, ihre Kinder davon abzuhalten, zu geistigen Abenteurern zu werden und in der weiten Welt zu vagabundieren, die sich ihnen durch Bücher öffnet. Sie könnten auf dumme, nicht mehr zeitgemäße, gar gefährliche Gedanken kommen, die dem Bildungsideal des wahren und wehrhaften Demokraten, fest verankert in den Werten des Westens, widersprechen. Sie haben es erreicht, daß nur noch sehr sonderbare Schwärmer in der Lage sind, mehr als ein paar Seiten am Tag zu lesen, ohne davon erschöpft zu sein und eines lebendigen Gesprächs zu bedürfen.

Diese Entwicklung ist wahrscheinlich unvermeidlich geworden unter dem Druck der Demokratisierung auch in Reichen des Geistes und Geschmacks. Alexis de Tocqueville reiste 1831/32 durch die Vereinigten Staaten. Ihm fiel dabei auf, daß Demokraten im Theater ein Bild der Gegenwart fordern und das wirre Gemisch der Lebensumstände, das sie täglich vor Augen haben. Stücke, die für ein anderes Publikum in anderen Zeiten verfaßt worden waren, beschäftigen sie nicht weiter, weil sie sich nicht in andere, ihnen fremde Welten versetzen können. Wenn die Liebe ohne Umwege leicht zur Heirat führt und es nicht schwierig ist, sich scheiden zu lassen, werden die Tragödien und Komödien aus vordemokratischen Epochen unverständlich und uninteressant. Demokraten wünschen die genaueste Darstellung auch ihrer belanglosesten Eigenheiten und vergessen darüber das Allgemein-Menschliche, den Menschen, von dem sonst so viel die Rede ist. Sie verfehlen unweigerlich Wahrheit und Wirklichkeit, wenn sie diese nur im Innersten des verworrenen Herzens suchen, und verlangen deshalb unruhig immer weitere neue Sensationen, die erstaunlicherweise veranschaulichen, daß es in demokratischen Zeiten „ein Problem“ wird, im Zusammenleben mit den anderen zu sich zu finden.

Tocqueville war ein Aristokrat, ein katholischer Christ, ein Historiker und Klassizist. Er hing noch unmittelbar mit dem Ancien régime zusammen, so daß es ihm gar keine Schwierigkeiten bereitete, sich in den Geist der Zeiten, der Völker und der Kulturen zu versetzen und sich dennoch in eine, wie er vermutete, unaufhaltsame Entwicklung zu schicken. Ganz anders verhält es sich mit den Schöngeistern etwa in der DDR, die zugleich ästhetische Sozialisten waren und im sozialistischen Realismus auf die beglückende Versöhnung von Schönheit und Wahrheit hofften. Das Erbe und der Umgang mit ihm, seine Aneignung, damit es ein wertvoller Besitz werde, blieb für sie eine dauernde Herausforderung. Denn als Marxisten waren sie Historiker und begriffen die Welt als Geschichte, in der alles Gewordene neues Werden bewirkt und zugleich auf Vergangenheiten verweist, die weiterhin, gerade in der Kunst, auch den Sozialisten bilden, ja für ihn unentbehrlich sind.

Sie machten es sich nicht leicht, und vor allem nicht ihren Schülern und Studenten. Der Sozialismus war eine innerweltliche Buchreligion. Ohne Bücher, gründliches Lesen und Weiterdenken des schon oft Durchdachten konnte keiner ein wahrer Sozialist werden. Die Unruhe von Goethes „Faust“, ob im Anfang das Wort, der Sinn, die Kraft oder die Tat war oder alles vereint dem Wort einen besonderen Sinn verlieh und es zur Kraft machte, die sich in Taten äußerte, ließ sie nie zur Ruhe kommen. Unter solchen Voraussetzungen konnten Schüler gar nicht der Last enthoben werden, sich mit „Faust“ auseinanderzusetzen und ihn sich anzueignen. Ein Wort wie „Ganzschrift“ konnten nur auf bequemen Gebrauch von Waren fixierte Barbaren im Westen erfinden, denn jede Schrift bildete ein Ganzes und verdiente, zumal wenn längst klassisch geworden, gründliches Studium. Peter Hacks, mittlerweile ein Klassiker, demonstrierte mit einigen seiner Dramen, wie im Geiste Goethes, nicht in dessen Nachahmung, Sozialismus, Schönheit und Wahrheit einander ergänzten und zu neuer Form fanden.

Er bestätigte damit, wie gegenwärtig Goethe und Weimar sein konnten. Er plauderte nicht über Erlebnisse mit Goethe und von seelischen Schwingungen, die Goethe in ihm auslösten, sondern er rief Gestalten ins Leben, deren Geschicke, im Sinne Tocquevilles, eine allgemeine Geschichte enthielten.

Derselbe Peter Hacks konnte aber auch gegen die Romantiker oder Kleist polemisieren, als andere – wie etwa Günter Kunert – deren Erbe als Verpflichtung und Anregung begriffen. Diese Gegensätze bestätigten, wie sehr das Erbe nicht als Ballast oder Belästigung verstanden wurde, sondern als belebende Kraft. In der DDR, die sich stolz ein „Leseland“ nannte, galten Bücher als Lebensmittel, die gerade für den unentbehrlich waren, der den Alltag als beengend und entwicklungsfeindlich empfand. Bücher wiesen Wege ins Freie. Das taten sie immer. Denken ist gefährlich, sobald es nicht mit den Vorgaben übereinstimmt, die systemrelevante Meinungsführer durchsetzen wollen, auch in der sogenannten freien Welt, mit der sich „der Westen“ verwechselt. Es gab viele freie Welten vorher, da „die Freiheit“ nur eine Abstraktion ist, die sich, in der Welt als ständig veränderliche Geschichte, in mannigfachen Freiheiten verwirklicht.

Daran können sich wehrhafte Demokraten und Verfassungspatrioten, die ununterbrochen beteuern, in der besten aller möglichen Welten (Leibniz) zu leben, nicht gewöhnen. Alle Vergangenheiten sind für sie nur vorbereitende, unzulängliche und überwundene Vorstufen zur Gegenwart mit ihrer „Fülle der Zeit“, in der die Geschichte ihr Ziel erreicht hat. Wie Tocqueville es beschrieben hat, sind sie stets mit sich selbst beschäftigt und so an die Aktualität verloren, daß ihnen alles Frühere immer fremder und von ihnen höchstens als ästhetischer Reiz „erlebt“ wird. Die klassische Mythologie, die Antike, die Bibel und Heiligenlegenden sind vollständig in Vergessenheit geraten. Damit ist ein erheblicher Teil von Kunstwerken aus vielen Epochen unverständlich geworden. Nur Unterricht, Bücher und unermüdliches Lesen könnten einen Zugang zu den fremd gewordenen Kunstwerken eröffnen. Das ist mühselig und macht gar keinen Spaß. Was keinen Spaß macht, überfordert aber jeden. So muß mit Aktualisierungen – gerade auf der Bühne – dafür gesorgt werden, daß sich die Leute von heute in ihrer Durchschnittlichkeit in Heroen und Göttinnen wiedererkennen oder sich ihnen überlegen fühlen dürfen, wenn diese ganz weltfremd von Tugenden, Mut, Tapferkeit reden oder singen und sich damit lächerlich aufführen oder als Präfaschisten zu erkennen geben.

Die Vergangenheiten können beliebig denunziert und karikiert werden, Dramen sind nur Spielvorlagen, um mit ihnen die Überlegenheit des Heute über so viele, gottlob überholte Zeiten zu veranschaulichen oder davor zu warnen, nicht zurückzufallen in Vorurteile oder autoritäre Verhaltensweisen, die wahrhafte Demokraten sofort dazu aktivieren müssen, überall genau hinzuschauen, wo er dafür verantwortlich ist, allen möglichen Anfängen zu wehren. Geschichte meint nicht das zähe Bemühen, um zu erfahren, wie es eigentlich gewesen ist. Sie ist Sinngebung des Sinnlosen durch verschiedenste Sinnstifter, die erst in der Gegenwart des Westens ein sinnerfülltes Dasein erkennen können. Darin äußern sich keine Vorurteile oder eine autoritäre Haltung. Vielmehr sind wahre Demokraten reif geworden, sich nicht von Unzulänglichkeiten vordemokratischer Zustände täuschen zu lassen und Fiktionen zu erliegen. Warum also Schüler mit den Irrtümern oder überholten Vorstellungen ferner Gesellschaften belästigen? Es geht um das Hier und Heute, um nichts anderes. Je weniger sie mit dem Unsinn in Berührung kommen, den demokratisch unterentwickelte Orientierungshelfer einst verbreiteten, desto besser für ihre Bereitwilligkeit, sich in eine demokratische Verantwortungsgemeinschaft einzugliedern.

In Anthony Burgess’ Roman „1985“ rebellieren in der Untergrunduniversität Freunde der Freiheit gegen den Zwang, sich den aktuellen Forderungen zu beugen. Sie wollen Griechisch und Latein lernen, lesen, denken und die Vergangenheit, in der die Freiheiten aufbewahrt sind, vor sich haben, als ob sie wirklich wäre. Einer von ihnen, Bev, sagt einem Gefährten: „Du hast recht, was die Vergangenheit angeht. Wir sind der Gegenwart und Zukunft nichts schuldig. Erhalte die Vergangenheit am Leben.“ Vor ihr ängstigen sich das System und seine Legitimisten, denn dort lauern die Freiheiten. Sie verbrennen keine Bücher, aber sie können sie aus dem Verkehr ziehen und verbannen, was ebenfalls Vernichtung bedeutet. Doch im Untergrund wirken sie fort, sofern es genug Rebellen gegen geistige Bevormundung gibt, die sich mit Büchern bewaffnen und als Leser gegen die Sklaven der Aktualität streiten.
… Alles vom 19.8.2022 bitte lesen in der JF 34/22, Seite 13

 

 

Über-Akademisierung: Die Schieflage im deutschen Bildungswesen verschärft sich
von Josef Kraus
Wahrscheinlich weil es schon lange nicht mehr als das Land der großen Dichter, Denker und Pädagogen gelten kann, wandelt sich Deutschland zum Land der Pseudo-Akademiker. Jeder Bachelor fühlt sich als Akademiker, und jeder Master als „Wissenschaftler“. Kaum hat einer Politologie oder Sozialarbeit studiert, hat er auf seiner Visitenkarte – oder soweit Politiker: auf der Bauchbinde im Fernsehbild – schon „Politikwissenschaftler“ oder „Sozialwissenschaftler“ stehen.
Das schmeichelt dem eigenen Ego, und die Bildungspolitik sonnt sich in großartigen Quoten. Die Schieflagen im deutschen Bildungswesen werden damit aber immer krasser, und die Fachkräftelücke immer größer. 1996 gab es in Deutschland 267.000 Studienanfänger, jetzt sind es fast doppelt so viele, nämlich 510.000. Seit 2014 haben wir pro Jahr zudem mehr Studienanfänger als junge Leute, die eine Berufsausbildung anfangen. 2,9 Millionen Studenten bevölkern mittlerweile Deutschlands Hochschulen. Und: Derzeit haben wir 330 Berufsbildungsordnungen und 18.000 Studienordnungen.
Bezeichnenderweise finden diese Expansionen vor allem in den „Diskussions“-Wissenschaften statt – darunter an rund 250 Gender-Professuren, die eher eine Beschäftigung im öffentlichen Dienst oder bei staatlich alimentierten Nichtregierungsorganisationen (NGOs) garantieren.
Woher all dies kommt? Der Mensch scheint für viele Bildungspopulisten erst mit dem Abitur ein Mensch zu sein. Dieses Gedankengut geht zurück bis in die 1960er Jahre, als der vielzitierte Georg Picht meinte: „Wir brauchen mehr Abiturienten, auch wenn wir sie nicht brauchen.“ Dann kam eine bis heute wirksame Achtundsechziger-Pädagogik, die sich Egalisierung um jeden Preis auf die Fahnen geschrieben hatte – so nach dem Motto: Gymnasium für alle! Solche Sprüche finden sich auf Plakaten linker Parteien heute wieder in Wahlkämpfen.
Dann kam die OECD als Pisa-Ober-ingenieurin: Angeblich falle Deutschland im globalen Haifischbecken zurück, weil es zuwenig Abiturienten habe. Und fast alle glauben daran – auch die bürgerlichen Parteien. Übersehen wird dabei, daß Deutschland, Österreich und die Schweiz zweifelsohne die niedrigsten Abiturienten-/Maturantenquoten haben, aber zugleich die besten Wirtschaftsdaten, die niedrigsten Arbeitslosenquoten und vor allem die niedrigsten Quoten an arbeitslosen Jugendlichen.
Wo werden und wurden die Weichen falsch gestellt? Zunächst mangelt es an konsequenter Bildungsberatung. Eltern von Grundschülern wird immer noch vorgegaukelt, das Abitur sei „conditio sine qua non“ für Karriere. Um dieser Verirrung die Tore zu öffnen, haben 15 der 16 Bundesländer (Bayern noch ausgenommen) den Zugang zum Gymnasium völlig freigegeben – ohne Rücksicht darauf, ob dieser Bildungsweg für alle der richtige sein kann. Weil die Gymnasien aber nicht die knallharten „Selektionsschulen“ sein wollen, passen sie sich der veränderten Schülerklientel an: Die Ansprüche werden heruntergefahren, die Noten werden immer besser, die Sitzenbleiberquoten sinken.
Immer „besser“ werden auch die Abiturnoten, die Zahl der 1,0-Abiturzeugnisse hat sich binnen zehn Jahren in allen deutschen Ländern verdoppelt, teilweise verdreifacht. Ganze Bundesländer haben Abi­turdurchschnittsnoten von 2,1 oder 2,2, einzelne Schulen von 1,8 oder 1,9. Eine Eins vor dem Komma haben mittlerweile an vielen Schulen 40 bis 50 Prozent der Abiturienten.

Wie reagieren die Hochschulen? Weil das Zeugnis der Hochschulreife in Tausenden von Fällen kein Attest mehr für Studierbefähigung, sondern nur noch für Studierberechtigung ist, sehen sich immer mehr Hochschulen gezwungen, Propädeutika für Studienanfänger zu etablieren.

Damit sollen den Studienaspiranten der Mint- und Wirtschaftsstudiengänge etwa grundlegende mathematische Kenntnisse beigebracht werden – Kenntnisse, die man für die Bewältigung eines entsprechenden Studiums braucht, die die Aspiranten aber nicht mehr aus der Schule mitbringen.

Zugleich setzt sich an den Hochschulen die Noteninflation fort. Die Rechtswissenschaften, die Medizin und die Technikwissenschaften ausgenommen, tragen drei Viertel der Hochschulabschlußzeugnisse die Gesamtnote 1 oder 2. Viele Hochschullehrer resignieren, sie wollen nicht mehr gegen den Strom schwimmen, deshalb geben sie auch für mangelhafte und ungenügende Leistungen ein „ausreichend“ her.

Und die Folgen für Volkswirtschaft und Arbeitsmarkt? Der „Bachelor“ zertrümmert das vielfach gepriesene und weltweit als Vorbild angesehene System der beruflichen Bildung „Qualified in Germany“. Jedoch will kaum noch einer einen „Blaukittel“-Beruf ergreifen. Viele Handwerksbetriebe geben auf, die Industrie verlagert sich ins Ausland. Die Fachkräftezuwanderung bleibt aus. Denn Tatsache ist: Es kommen Minderqualifizierte, und es gehen Qualifizierte weg. 2019 wanderten rund 180.000 Deutsche aus – die meisten davon junge Akademiker (76 Prozent). Seit 2001 sind fast zwei Millionen Bundesbürger ins Ausland gegangen, zu erheblichen Teilen in die USA und in die Schweiz, zunehmend nach Österreich und Ungarn.
Deutschland ist längst kein Zielland für Hochqualifizierte. Eine überbordende Bürokratie, hohe Sozialabgaben und Steuern, die im Zuge der „Klimapolitik“ immer noch weiter erhöht werden, schrecken Leistungsträger ab. Ob auch das miefige politische Klima in Deutschland ein Grund für den „braindrain“ ist, mag offenbleiben. Deutschland ist für Leistungsträger jedenfalls wenig attraktiv. Ob das Heer an Pseudo-Akademikern dies zu kompensieren vermag, darf mit Fug und Recht bezweifelt werden.
… Alles vom 13.3.2020 von Josef Kraus bitte lesen in der JF, 12/20, Seite 2

 

Goethes Faust keine Pflichtlektüre mehr für NRW-Abiturienten
Greta statt Gretchen? Das zuständige Landesinstitut „Qualis“ hat entschieden, dass Goethes Klassiker „Faust I“ ab 2021 nicht mehr zum verbindlichen Prüfungskanon für das Abitur im Fach „Deutsch“ im Bundesland NRW gehören wird. Die Entscheidung hat harsche Kritik hervorgerufen. NRW ist dabei nicht das einzige Bundesland, das diesen Schritt gegangen ist.
Werden künftige Generationen von Schulabgängern Goethe für eine Filmfigur der 2010er Jahre und seinen „Faust“ für ein Fachbuch über den Boxsport halten? Ganz so schlimm wird es wohl nicht werden. Dennoch hat die jüngste Entscheidung der Landesregierung in Nordrhein-Westfalen, „Faust I“ ab dem kommenden Jahr nicht mehr als Pflichtlektüre für Abiturienten einzustufen, für Irritationen gesorgt. … Einzig in Bayern sei „Faust I“ noch verbindlicher Prüfungsstoff, heißt es aus dem Deutschen Lehrerverband.
… Alles vom 7.10.2019 bitte lesen auf
https://www.epochtimes.de/meinung/kommentar/greta-statt-gretchen-goethes-faust-kuenftig-keine-pflichtlektuere-mehr-fuer-nrw-abiturienten-a3025546.html
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Humanistische Bildung bleibt auf der Strecke
Das sächsische und bayrische Abitur kann noch als Abitur angesehen werden. In allen anderen Bundesländern ist es im freien Fall und besonders schlimm ist es in den Stadtstaaten wie im stark bereicherten NRW. Auch die Bachelor- und Masterabschlüsse gleichen nicht dem eines Diplom- oder Magisterabschlusses. Es ist die Amerikanisierung und gleichzeitige Verschlechterung des deutschen Bildungswesens, welches sich mehr und mehr dem Schlechten als dem Besseren orientiert. Auch diese Entwicklung muss rückabgewickelt werden. ..
Nicht nur Goethe; auch Rilke, Heine, Fontane, Brecht oder Enzensberger kennt heute kaum noch ein Schüler bzw. Abiturient. Wen wundert’s auch, bei einer rein wirtschaftsorientierten Bildungspolitik. Gelehrt wird nur noch was dem Arbeitsmarkt dient. Humanistische Bildung bleibt auf der Strecke, und die Dekadenz nimmt ihren Lauf.
7.10.2019, SIL, EO
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Schiller und Goethe kommen im NRW-Abitur nicht mehr vor
Ist irgendwo auch logisch. Das Abitur in NRW ist auf dem geistigen Niveau einer knieenden Ameise angelangt. Welcher Nafri oder Afghane interessiert sich schon für Goethe? Vielleicht gerade noch Fuck you Goethe. Für die paar noch übrig gebliebenen deutschen Schüler ist das zuviel Aufwand. Schafft Goethe und Schiller ab. Schafft Schulen ab. Fehlerarm Lesen und Schreiben kann man auch beim Chillen in der Shisha-Bar am Smartphon lernen. Kuckst du, Alter. Bist du Opfer.
7.10.2019, H.D., EO
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Goethes Wortgewalt muß erarbeitet werden
Du gleichst dem Geist den du begreifst…“ Schon alleine dieser Satz aus Faust’s Anrufung des Erdgeistes beinhaltet Goethes oft mystische Welt. Goethes Wortgewalt muß erarbeitet, erfühlt, erlebt werden. Dazu braucht es Ruhe, Zeit, Hingabe ! Wenn „Faust“ nicht mehr gelehrt wird, sollte er zumindest Pflichtlektüre zu Hause werden. Ich weiß, da stehe ich auf verlorenem Posten. Auch die Eltern dieser Schüler finden den roten Faden unserer hochgeschätzten Kultur nicht mehr.
7.10.2019, Sch, EO
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90 % der Europäer wollen ein Europa der Nationen
Deutschland schafft seine Kultur ab. Ein weiterer Meilenstein auf dem Weg in den Untergang und geschichtliche Bedeutungslosigkeit. Ganz in links-grünem Sinne. Da ist die Abschaffung des deutschen Staates und Volkes Programm. Grüne fordern vehement den europäischen Staat unter Aufgabe der Nationalstaaten.
90 % der Europäer wollen ein Europa der Nationen, keinen europäischen Nationalstaat. Nur 10 % der Europäer sprachen sich für ein Europa aus, in dem Europa vor die Nationen gestellt wird. Nur rund 2 % wollen die Nationalstaaten ganz abschaffen. (Quelle: Eurobarometer).
Der Policy Report von Econ Pol, der auch den Eurobarometer auswertete, kam zu dem Ergebnis: „Über den gesamten Betrachtungszeitraum hinweg, sehen sich rund 90 % aller EU- Bürger als ihrem Nationalstaat zugehörig.“
7.10.2019, B.V.
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Der „Geist Goethes“ wird zum Ungeist degradiert
Beim derzeitigen Bildungsstand und der ideologischen Tendenz in NRW war nichts anderes zu erwarten. Der „Geist Goethes“ wird zum Ungeist degradiert, die Kraft eines unserer größten Dichter und Denker gehört nicht mehr zum Pflichtprogramm unserer Jugend und die Weitergabe seines Wissens unterliegt der „Ermessensentscheidung“ indoktrinierter Leer(kein Schreibfehler)körper.
DENK ICH AN DEUTSCHLAND IN DER NACHT, SO BIN ICH UM DEN SCHLAF GEBRACHT!
7.10.2019, Hildegard H.
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Zitat: „Schule hat auch die Aufgabe, kulturelle Identität zu vermitteln“
In einer Schule mit überwiegend Migrationskinder hat der Deutsche schon verloren. Genau das ist so gewollt von der Politkaste! Anstatt Goethe wird nun Erdogan an deutschen Schulen gelehrt.
7.10.2019, Dre

 

Gute Leistungen am Gymnasium müssen verschwiegen werden
Das Faust-Gymnasium in Staufen weiß seit Ende vergangenen Jahres, dass eine seiner neunten Klassen in Deutsch und Englisch bundesweit spitze ist. Doch nachdem die frohe Kunde mit detaillierten Ergebnissen in der Schulgemeinde die Runde gemacht hatte, herrscht jetzt Schweigen: Das Kultusministerium hat Schulen und Schulbehörden untersagt, über Einzelresultate des Vergleichstests zu reden, den das Berliner Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) angestellt hatte und der fürs ganze Land nicht gut ausgefallen ist. Begründung des Ministeriums für das Schweigegebot: Ein Ranking auf Ebene einzelner Schulen würde die „soziale Segregation an unseren Schulen befeuern … Keine Schule soll an den Pranger gestellt werden.“ …
Alles vom 10.3.2017 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/gymnasium-ist-spitze-darf-es-aber-nicht-sagen–134390899.html

 

 

Sagen wir es ehrlich: Die Gymnasien sind die neue Hauptschule
Wen wundert es, dass die Gymnasien wieder einen Anmelderekord verzeichnen? Es ist scheinbar noch die einzige Schule, die bleibt, was sie bisher war. Kein Mensch blickt doch in dieser grün-roten Kultuspolitik durch, was mit den anderen Schulen geschieht. Hauptschule, Werkrealschule, Realschule… ein undefiniertes Wischi-Waschi. Angeblich will man „modernisieren“ und allen Schülern gleiche Chancen geben. Wirklich? Glaubt irgendein vernünftiger Mensch, dass selbst der beste Lehrer in 45 Minuten, in denen er Mathematik oder Englisch oder Physik unterrichten soll, allen Schülern der Klasse gerecht werden kann, wenn er da – nach bisherigen Maßstäben – Sonderschüler, Hauptschüler, Realschüler und Gymnasten gleichzeitig erziehen und unterrichten will? Sagen wir es bitte ehrlich: Die Gymnasien, die nun über 60 Prozent der Fünftklässler aufsaugen, sind die neue Hauptschule. Die Lehrer klagen, dass das Niveau in den Gymnasien und Realschulen sinkt. Jeder Praktiker stellt diese traurige Tatsache fest – und wundert sich nicht.

Die Verbindlichkeit der Grundschulempfehlung wurde wohl deshalb abgeschafft, weil bestimmte Bildungsideologen behaupten, alle Kinder sind gleich und können alles gleich. Nein! Alle Kinder haben die gleichen Rechte, sind aber – Gott sei Dank – nicht gleich. Es gibt viele verschiedene Begabungen. Jeder Schulabgang hatte in Baden-Württemberg einen Anschluss. Auch Werkrealschüler, Realschüler sowieso, konnten bei entsprechender Begabung und entsprechenden Noten, wenn sie wollten, das Abitur machen. Außerdem braucht nicht jeder Jugendliche das Abitur für eine gute und erfolgreiche Berufslaufbahn. Wir haben hervorragende Sonder- oder Förderschulen, die in kleinen Gruppen auf behinderte Schüler eingehen können mit allen technischen Sonderausstattungen. Das schafft eine „normale“ Regelschule niemals. Wir hatten bisher zusammen mit Bayern in Deutschland die besten Leistungsergebnisse der Schüler, die wenigsten Schulabbrecher, die geringste Jugendarbeitslosigkeit. So schlecht sind also unser Schulsystem und die Bildungspläne nicht gewesen.
13.5.2015, Dieter Arnold, Realschullehrer a. D.Teningen

 

Andrang auf Gymnasien im Land hält an
Die Zahl der Schüler im Land sinkt kontinuierlich, nur nicht am Gymnasium. …
Alles vom 28.1.2014 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/andrang-auf-gymnasien-im-land-haelt-an

Nachhilfe für Sechstklässler in fünf Fächern
Erst am Samstag in der Zypresse gelesen: „Suche Nachhilfe für 11-jähr., (Gymnasium) in D, M, F, Biologie, Erdkunde“. Nachhilfe für einen Sechstklässler in 5 Fächern….! Wie lange dauert es noch, bis Eltern und Politiker erkennen, dass manche Lerntypen am Gymnasium total überfordert sind und auf eine andere Schule gehören?
28.1.2014, Patrick Winter

 

Aufnahmetests an Gymnasien
Wenn ein Kind auf dem Gymnasium total überfordert ist, liegt dies nunmal an der falschen Schulwahl. Es gibt genug, die auf dem Gymnasium unterfordert sind. Es wäre falsch, das Niveau und Lerntempo nach unten anzugleichen. Ich habe einige gesehen, die auf der Realschule besser aufgehoben gewesen wären. Die meisten derer, sind dann auch nach der 10 Klasse abgegangen. Ein paar haben sich trotzdem mit Müh und Not durchs Abi (z.T. zweiter Anlauf) geschleppt, um nun doch Berufe auszuüben, die Sie auch mit Realschulabschluß hätten ergreifen können. Ein mehr an Bildung, würde ich auch nicht unbedingt attestieren wollen. Wenn man schon die Schulempfehlung nicht bindend macht, was unter Umständen sogar positiv ist (Subjektivität des Grundschullehrers), sollen die Schulen zumindest Aufnahmetests durchführen. Total überforderte Schüler nützen weder sich, noch dem Rest der Klasse. Für „Spätzünder“ stehen (gerade) in BaWü trotzdem viele Möglichkeiten bis zur Universität offen, auch wenn der Weg dann nicht so geradlinig verläuft. PS: Aus dem früheren löblichen Ziel der SPD, Begabungen unabhängig der Herkunft zu fördern, wurde heute „Förderung“ unabhängig der Begabung.
28.1.2014, Martin Rotzinger

Friedrich-Gymnasium Freiburg – Spannungen

Wachsende Unruhe am Freiburger Friedrich-Gymnasium
Insider berichten von Problemen und Verwerfungen an der Traditionsschule / Rektor weist die Kritik an ihm zurück. Der Schulleiter des traditionsreichen Friedrich-Gymnasiums in Herdern steht eineinhalb Jahre nach seinem Dienstantritt massiv unter Druck. Die Anmeldezahlen fürs nächste Schuljahr sind eingebrochen – es wird nur noch eine statt zwei fünfte Klassen geben…..
Alles vom 25.6.2013 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/freiburg/wachsende-unruhe-am-freiburger-friedrich-gymnasium–73053695.html

Ein erhebliches Führungs- und Kommunikationsdefizit
Es gehört zum Schulalltag, dass Probleme und Konflikte auftreten. Somit sind sie auch am Friedrich-Gymnasium zunächst „normal“. Nicht „normal“ ist die Art und Weise, wie damit seitens Dr. Jäger umgegangen wird. Dazu ein Vorgang dieser Woche: Drei unserer Kinder waren beziehungsweise sind FG-Schüler. In einer „unserer“ Klassen gab es seit Beginn des letzten Schuljahres starke Spannungen. Eltern und Klassenlehrer waren seit Herbst gemeinsam und konstruktiv dabei, die Probleme wurden dennoch eher größer, es war für die Klasse so nicht mehr vertretbar. Im Juni lud die Elternvertretung zu einem weiteren Elternabend mit den Klassenlehrern; es stellte sich nach und nach heraus, dass Dr. Jäger schon seit mehreren Monaten informiert war und seither Maßnahmen, zumindest aber Auskünfte zum weiteren Vorgehen seinerseits ausstanden. Das hatte er auch im Einzelgespräch mit der Elternvertretung zwei Wochen zuvor nicht erwähnt. Ende Juni kam es dann auf massiven Druck der Eltern zu einem Elternabend mit Dr. Jäger. Hier berichtete er von einer Maßnahme, die praktisch am gleichen Tag erfolgt war, offenbarte dabei völlig unangebracht und unnötig persönliche Details zum betroffenen Kind (nein, nicht zu unserem). Tenor: Damit sei die Angelegenheit ja nun erledigt. Mehrfach stellte ich die Frage nicht zur „pädagogischen Maßnahme“, sondern zum erheblichen Verzug sowie dem Informationsdefizit seinen eigenen „Mitarbeitern“ gegenüber: Bei aller Loyalität der Lehrer ihm gegenüber wurde sehr klar, dass sie über Monate nicht wussten, wie sie weiter vorgehen sollten, könnten oder dürften. Meinen nachdrücklichen Fragen dazu wich Dr. Jäger mit Nachdruck aus. Stattdessen die Unterstellung, ich als „Hardliner“ wünschte schnelle Maßnahmen – nicht im Ansatz zutreffend. Es ist aber genau sein Ansatz: Am Tag des Elternabends wird quasi ad hoc gehandelt! Auch seine weiteren Argumente konnten sein Kommunikations- und Informationsdefizit nicht rechtfertigen. Nach langer Diskussion der Probleme dann seine Schlussfolgerung: Die Schule hat alles richtig, insbesondere er keinerlei Fehler gemacht. Das anschließende Schweigen im Raum: mehr als beredt. Festzustellen bleibt ein erhebliches Führungs- und Kommunikationsdefizit bei Dr. Jäger – gepaart mit fehlender Selbstkritik. Warum eine Elternvertreterin ihm offen nahegelegt hat, um seine Versetzung nachzusuchen, ist nachvollziehbar. Bis dahin ist – wie in unserer Klasse geschehen – mit weiteren Abgängen zu rechnen, leider auch mit einer weiteren Beschädigung aller Beteiligten, nicht zuletzt von Dr. Jäger selbst, sowie dem FG – die Frage ist, ob die verantwortlichen Stellen zulassen können oder wollen, dass hier ein Einzelner eine Einrichtung wie das FG vor die Wand fahren darf.
15.7.2013, Dr. Bernhard Luy, Freiburg

Viel klüger wäre es, Ross und Reiter zu nennen
G
ut, dass die Badische Zeitung endlich die Mauer des Schweigens durchbrochen hat, die um das Friedrich-Gymnasium errichtet worden ist. Seit Monaten ist eine der traditionsreichen Schulen der Stadt ins Gerede gekommen. Aber die Elternschaft agiert im Stillen. Das Kollegium schweigt. Was für Zustände! Die einen wollen keinen öffentlichen Lärm machen und heizen dadurch unabsichtlich die Gerüchteküche an – viel klüger wäre es, Ross und Reiter zu nennen! Die andern dürfen sich nicht äußern und halten sich an Dienstanweisungen, obwohl auch sie endlich Klartext sprechen sollten. Dabei könnten sie in der Geschichte der eigenen Schule nachlesen, dass Widerstand erfolgreich sein kann: Ihre Vorgänger entschlossen sich in den 80er-Jahren, gegen den Nato-Doppelbeschluss Flugblätter zu verteilen, außerhalb der Schule und außerhalb des Schulgeländes, als Privatleute, die ihr Recht auf freie Meinungsäußerung wahren wollten. Sie nahmen dafür den Eintrag in die Dienstakte und einen langjährigen Beförderungsstopp bewusst in Kauf. Das schien uns allen damals beamtenrechtlich riskant. Aber Karlsruhe gab ihnen in der zweiten Instanz Recht. Damals ging es allerdings um politische Rechte des Einzelnen, heute geht es um Schulinternes, um Erhalt und Wiederaufrichtung eines renommierten Gymnasiums, um das pädagogische Klima, um den gewohnt erfolgreichen Unterrichtsgang und darum, ein gravierendes „Problem mit dem Schulleiter“ zu lösen. Sollte die Lehrerschaft des Friedrich nicht inzwischen berechtigt sein, an die Öffentlichkeit zu gehen, nachdem der Dienstweg doch wohl erfolglos beschritten wurde? Auch die Behörde muss endlich handeln und tut sich schwer damit, trotz der von ihr in Auftrag gegebenen Evaluation, die „die unguten Zustände bestätigt“ hat. Schließlich gibt es selbst für Oberstudiendirektoren eine Probezeit. Stellt sich dann heraus, dass der Beförderte das Metier nicht beherrscht, darf das Regierungspräsidium als übergeordnete Behörde dieses Problem nicht länger aussitzen, immerhin ist der Dienstherr auch verpflichtet, ein zum Schweigen gebrachtes Kollegium zu schützen. Er muss handeln, so lange die Probezeit läuft.
15.7.2013, Martina Herrmann, OStRin i.R., FG-Mutter und Gewerkschaftsfrau

Friedrich-Gymnasium: Wunderbare Tradition auf ignorante Weise beendet

„Es ist immer die Leistung, die bestimmt, wer zur Elite zählt.“ So urteilte der deutsch-amerikanische Philosoph Ludwig Marcuse, der Anfang des 20. Jahrhunderts auch einige Jahre in Freiburg studierte. Als ehemalige Schülerin des Friedrich-Gymnasiums bin ich davon überzeugt, dass Herr Marcuse – hätte er noch vor wenigen Jahren die Schule besucht – diese als elitär bezeichnet hätte. Natürlich traten auch während meiner Schulzeit immer wieder Differenzen zwischen der Schülerschaft, den Lehrenden und der Direktion auf. Doch einerseits gewann das Schulleben durch derartige „Reibereien“ an Aktivität und Abwechslung, andererseits wurden sie im Falle des Friedrich-Gymnasiums stets durch einen sehr guten Unterricht, ein breites Angebot an außerschulischen AGs sowie einem ausgeprägten Bewusstsein für die lange Tradition der Schule ausgeglichen. Rückblickend kann ich daher sagen, dass ich die Schulzeit sehr genossen habe, dass sie mich auf entscheidende Weise geprägt und gefördert hat und dass ich sie nicht missen möchte.
Manche ehemaligen Schülerinnen und Schüler mögen noch immer ein Problem mit der Bezeichnung „elitär“ haben. In meinen Augen lässt sich das Friedrich-Gymnasium jedoch als eine solche Schule bezeichnen; war sie doch über viele Jahre hinweg „wertvoll“ und „hervorragend“. Ob sie es auch in Zukunft sein wird, wage ich angesichts der aktuellen Entwicklungen zu bezweifeln. Es stimmt, denke ich, nicht nur mich sehr traurig, sehen zu müssen, wie offenbar nur zwei Jahre genügen, um die lange Tradition einer wunderbaren Schule auf so ignorante Weise zu beenden.
4.7.2013, Anna Leiber, Heuweiler

Alles zu „Wachsende Unruhe am Freiburger Friedrich-Gymnasium“ vom 25.6.2013 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/freiburg/wachsende-unruhe-am-freiburger-friedrich-gymnasium–73053695.html
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Nach Wegfall der Grundschulempfehlung: Viele Fünftklässler am Gymnasium versetzungsgefährdet

Grün-Rot hat die Verbindlichkeit der Grundschulempfehlung aufgehoben. Die Folgen an den Gymnasien sind aus Sicht des Philologenverbandes fatal. Denn viele Kinder seien überfordert. „Zehn Prozent der Schüler tun sich deutlich schwer und sind versetzungsgefährdet“, sagte der Landeschef des Philologenverbandes Bernd Saur in Stuttgart. ….
Alles vom 23.4.2013 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/viele-fuenftklaessler-am-gymnasium-versetzungsgefaehrdet

Eltern überschätzen und überfordern ihre Kinder
Als Lehrer aus Niedersachsen wundert mich das nicht. Diese Erfahrung machen wir schon seit einigen Jahren. Sowohl das Leistungsniveau als auch das Arbeits- und Sozialverhalten fallen stetig. Viele Eltern überfordern ihre Kinder, indem sie die Fähigkeiten bzw. Komptenzen nicht richtig einschätzen. Das Fach Englisch ist zum Beisoiel besonders betroffen. Die Eigeneinschätzung weicht bei Schülern und Schülerinnen häufig von der Fremdeinschätzung ab. Dennoch gibt es aber auch Gegenbeispiele. Diese sind aber in der Regel die Ausnahme. Die Eltern tun ihren Kindern somit oft keinen Gefallen. Vernunft statt blinde Ideologie wäre angebracht.
23.4.2.13, Thomas Berndt

Unsere Schule auf Berlinniveau runter ziehen
Wie sagte mir ein Lehrer (gebürtig aus Stuttgart) vor 2 Wochen in Berlin: Grün Rot werden es im Ländle innerhalb kurzer Zeit schaffen die Schulrealität auf Berlinniveau runter zu ziehen. Für die „revolutionäre“ Veränderung der Gesellschaft haben sich die Grünen die Schule ausgeguckt (die lieben Kleinen)
23.4.2013, Franz Kessler

 

G8 und G9

Alles was ihr wollt: Das G8 als Normalfall weltweit und das G9 über die beruflichen Schulen.

G 9 geht verschwenderisch mit der Lebensarbeitszeit junger Menschen um
G 9 ist ein klarer Rückschritt, weil er verschwenderisch mit der Lebensarbeitszeit junger Menschen umgeht und die Qualität des Abiturs nachweislich nicht besser wird. Unnötig werden Personalressourcen verschwendet, weil es flächendeckend die neunjährige Alternative über die beruflichen Gymnasien schon längst gibt. Außerdem wird durch G 9 die Bildungslandschaft noch weiter zersplittert. Wer bewahrt hier noch den Überblick? Acht Jahre Gymnasium sind genug!
6.2.2013, Rudolf Gwinner, Löffingen

Wann lernen unsere Jugendlichen Sozialkompetenz?
Zum Leserbrief von Rudolf Gwinner: Acht Jahre Gymnasium sind eben nicht genug. Wann lernen unsere Jugendlichen denn Sozialkompetenz, wenn sie von morgens bis abends in der Schule Stoff pauken? Wann haben sie noch Zeit für Sport, Musik, Kreativität, häusliche Arbeiten (da die Mutter ja auch arbeitet, um das Bruttosozial-produkt zu verbessern, um Steuern und Rentenbeiträge abzuführen und keine Zeit für das Kochen und Putzen hat) oder einfach um zu faulenzen? Haben Sie nicht! Deswegen wehren sich ja die Eltern – und mit Recht! Der Gedanke, die Lebensarbeitszeit eines Menschen sei wichtig, erscheint mir absurd. Für wen denn? Damit die Rentner eine Erhöhung kriegen, damit die Diäten steigen können, damit nicht so viel Geld für Bildung „vergeudet“ wird? Vielmehr bin ich der Meinung, dass das Lebensgefühl wichtig ist: Zufriedenheit, Gesundheit und Lebensfreude jedes Einzelnen führen dauerhaft zu mehr Gewinn für die Gesellschaft, als die Anzahl der Jahre in denen ich gearbeitet habe, ein Burn-out und eine Depression entwickelt habe. 
11.2.2012, Wiltrud Buttenmüller, Au

Sozialkompetenz erwirbt man durch Teilhabe (Inklusion) am richtigen Leben
Wie fast überall auf der Welt ist das G8 normal. Gut so. Sozialkompetenz erwirbt man in der realen Welt, nicht in der virtuellen Welt der Online-Spiele, nicht in der ach so behüteten Schulwelt mit Lehreraufsicht. Es ist doch prima, wenn ein 17jähriger nach dem Abi ein Jahr soziales Lernen wählt, zum Beispiel: 6 Monate Südafrika Projektarbeit, 3 Monate Skandinavien Nixtun und 3 Monate Behindertenarbeit in Marburg. Da erwirbt man durch Teilhabe bzw. Inklusion am richtigen Leben Sozialkompetenz ganz von alleine – ohne Lehrer, ohne Eltern. Unsere Söhne hatten mit 17 die Schule zunehmend als Ghetto bzw. Glaskasten empfunden (vor 10 Jahren gabs leider noch kein G8) und sie waren frustriert, dass ihre Freunde in den USA und sonstwo ein Jahr eher den Schulabschluss zuerkannt bekamen.
12.2.2012, Ekke

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