Heinsohn

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Wetterbuchen vom Rosshang in Hofsgrund am Schauinsland am 10.12.2020: Schnee – Buchen – Nebel – Sonne

 

 

Augenöffner: Gunnar Heinsohn über Söhne und Weltmacht
Ein Buch mit einer ungewöhnlichen These: die Hauptgründe für Gewalt, Terror und Krieg sind nicht Religionen, Stammesfehden oder Armut. Vielmehr erweist sich der übergroße Anteil männlicher, perspektivloser Jugendlicher als deren wesentliche Ursache.
….
Der „Kriegsindex“ von Heinsohn findet sich nach wie vor nicht unter den gängigen Erklärungen der Beschreiber der Zeitläufte. Diesen Index umzutaufen in „Söhneindex“, würde ihn so unmittelbar anwendbar machen auf das Megathema Migration, dass sämtliche Funktionäre in den Bürokratien von UNO bis EU und der mit ihnen affilierten in NGOs aller Art erschauern müssten. Der Söhneindex lässt keine Ausflucht vor dem gefürchteten und deshalb gemiedenen anderen Megathema zu, das nur die andere Seite von ein und derselben Medaille ist: der Überbevölkerung der Erde. Nicht nur in Festreden ist die Behauptung üblich, EU und NATO hätten dafür gesorgt, dass es in Europa keine Kriege mehr gibt (der jugoslawische Erbfolgekrieg wird dabei chronisch ausgeblendet). In Wahrheit haben die früher regelmäßig Kriegführenden aus einem anderen, sehr einfachen Grund das Kriegführen sein lassen. Heinsohn sagt das so:
„Nach fünf bis sieben Kindern pro Frau um 1870 sind es heute nur noch eins bis zwei. Kann die Alte Welt zwischen 1914 und 1945 in zwei Weltkriegen rund 24 Millionen junge Männer opfern, ist heute ein westlicher Gefallener – statistisch – einziger Sohn oder gar einziges Kind seiner Mutter.“

Mit der einleuchtenden Prognose von Gunnar Heinsohn will ich zum Schluss kommen:
„Der rationale Kern der Angst nicht etwa vor Fremden, sondern vor zu vielen Bildungsfernen führt aktuell zu drei Bewegungen. Die zahlenmäßig stärkste will Fremde vor den Grenzen auswählen, um kognitiv nicht weiter abzurutschen (Populismus). Komplementär laufen Bestrebungen, ökonomisch noch starke Teilregionen einzuhegen und wenigstens sie vor Gewalt sicher und auf den globalen Märkten konkurrenzfähig zu halten (Separatismus). Am unauffälligsten, aber folgenreichsten erweist sich der Weggang von Talenten, die aufgrund der enormen Zahlungen für die Neuankömmlinge den Mut verlieren (Emigration). Sie fliehen in sogenannte Kompetenzfestungen, die eigene Talente binden, fremde Talente anwerben und Leistungssenker abwehren.“
Heinsohn hat ein Buch vorgelegt, das keine erfreuliche Perspektive liefert, sondern eine gnadenlos realistische. „Für das kontinentale West-Europa“, bilanziert er, „sind aufgrund abnehmender Kompetenzen der Jungen und einer wachsenden Übermacht der Greise überzeugende Gründe für ein Verbleiben im Zivilisationsraum bisher nicht angebbar. Am ehesten kommen dafür die Anglowelt, Skandinavien sowie der slawische Raum in Betracht.“

Den letzten Satz des Buches teile ich zwar: „Dass eine solche Prognose Unrecht bekommen will, versteht sich von selbst.“ Aber ich gehe darüber hinaus: Wenn es wirklich ernst wird, ist die Gattung Mensch zu unglaublichen Leistungen fähig. Dass es sehr ernst wird, daran zweifle ich nicht. Ich kann Ihnen diesen Augenöffner nur empfehlen. Ich habe das Buch sicher nicht das letzte mal gelesen.
… Alles von Fritz Goergen vom 1.12.2020 bitte lesen auf
https://www.tichyseinblick.de/feuilleton/buecher/gunnar-heinsohn-ueber-soehne-und-weltmacht/

Gunnar Heinsohn, Söhne und Weltmacht. Terror im Aufstieg und Fall der Nationen. 1. Aiflage2003. Erweiterte und aktualisierte Neufassung 2020,
Orell Füssli, 224 Seiten, 20,00 €.

Auch sein neues Buch zum Thema ist super:
Gunnar Heinsohn, Wettkampf um die Klugen.
Kompetenz, Bildung und die Wohlfahrt der Nationen,
Orell Füssli, Zürich 2019

 

Gunnar Heinsohn: „Wettkampf um die Klugen“
„Bildung und Kompetenz der Bürger sind die Basis für die technische Entwicklung aller Nationen. Die Kompetenzforschung erkennt global drei Räume mit gravierenden Leistungsunterschieden.
Die Musterschüler befinden sich – erster Raum – unter den 1,75 Mrd Einwohnern Ostasiens (China, Japan, Korea, Vietnam).
Das Mittelmaß – zweiter Raum – kommt aus der europäischen Welt mit 1,15 Mrd Menschen (Nordamerika, Europa, Russland, Israel, Ozeanien).
Die übrigen 4,7 Mrd im dritten Raum haben zwar noch drei bis sechs Kinder pro Frau, aber die schlechtesten Schüler.

Wie diese Räume auseinanderdriften und sich gegenseitig die Talente abjagen müssen, weil sie nicht für alle reichen, ist das Kernthema dieses Buchs“
So Prof Gunnar Heinsohn im Vorwort seines Buches „Wettkampf um die Klugen“.
10.11.2020
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Gunnar Heinsohn: Wettkampf um die Klugen
– Kompetenz, Bildung und Wohlfahrt der Nationen
232 S., ISBN978-3-280-05707-0
orell füssli Verlag Zürich, 2019