„Bienen sind nicht ’nur‘ Honigproduzenten“ – so die Imker. Bei der Nahrungsaufnahme von Nektar und Pollen tragen Bienen Pollen von Blüte zu Blüte und sorgen so für die Fortpflanzung vieler Pflanzen. Ohne ihre Bestäubungsleistung kein Obst, keine guten Ernten und keine ökologische Artenvielfalt. Gleichzeitig zeigen die Bienen als sensible Teile des Ökosystems an, wie es um Natur, Insektensterben, Artenschutz, Umwelt und Klima bestellt ist.
Wie die meisten Handwerksberufe klagt auch die Imkerei über Nachwuchsprobleme für diese anspruchsvolle und überlebensnotwendige Tätigkeit. Umso erfreulicher ist der folgende Bericht über die Besuchsimkerei Graf in St. Peter im Hochschwarzwald, die nun von der Tochter Jessika Graf als Bees4Life.org in Stegen weitergeführt wird.
19.8.2021
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Biene an einer Esskastanienblüte
Auch die Biene spürt den Klimawandel
Vielen Imkern geht es um mehr als nur um Honig. Denn ihre Bienen sind Teil eines komplexen Ökosystems, das auch vom Klimawandel beeinflusst wird. Zu den Imkern, die sich zum Teil seit Jahren für die Biene einsetzen, gehört die Familie Graf aus dem Dreisamtal. Ein Besuch.
Um Christoph Grafs Bienenstöcke an einem Hang in Stegen-Eschbach brummt es, vor dem kleinen Einflugloch der Kiste schwirren einige der kleinen Insekten. Graf zeigt auf eine anfliegende Biene, die komplett weiß bepudert ist. „Die bringt Pollen von den Balsaminen“, sagt er. Die stünden nur wenige hundert Meter entfernt. Viel Honig erwartet Graf in diesem Jahr nicht. Zu viel Frost zu Beginn des Jahres, zu viel Regen. „Es ist ein schlechtes Jahr für Imker und Bienen.“ Doch der pensionierte Lehrer nimmt das gelassen. In einem Jahr gebe es eben mehr Honig, im nächsten weniger. Das vergangene Jahr sei sehr gut gewesen.
Gemeinsam mit seiner Tochter Jessika, die im vergangenen Jahr in den Nebenerwerbs-Imkerbetrieb eingestiegen ist, kümmert sich Graf um insgesamt 50 Völker. Schon Grafs Urgroßvater bewirtschaftete ein Bienenhaus auf dem Grundstück in Stegen, das heute noch dort steht. „Das Häuschen ist mehr als hundert Jahre alt“, sagt er. Die Imkerei hat bei den Grafs also Tradition.
Und das nicht nur wegen des Honigs, sondern auch aus Idealismus. Als das Regierungspräsidium Freiburg 2008 anordnete, das Saatgut im Rheintal gegen den Maiswurzelbohrer mit für Bienen schädlichen Pestiziden zu beizen, organisierte Graf eine Demonstration in Freiburg. „Es war die größte Imkerdemo in Süddeutschland“, sagt er. Gemeinsam mit anderen Imkern schickte er Honig an Prinz Charles, der in einem Interview unter anderem gegen den Einsatz von Chemie in der Landwirtschaft gewettert hatte.
Auch Jessika Graf versteht sich als Aktivistin für die Biene und für einen nachhaltigen Umgang mit der Umwelt. An ihrem Haus hat sie einen Garten nach dem Prinzip der Permakultur angelegt – und wirbt mit einem Instagram-Profil für das Konzept. Mit einer Freundin hat sie die Initiative Bees4life gegründet, die sich für Umwelt- und Insektenschutz einsetzt. Auf der Webseite der Initiative schreibt sie Artikel über das Bienensterben, über Imkerei und Projekte, die sich für Umweltschutz einsetzen. „Es gibt an vielen Stellen kleine Projekte und Lösungen“, sagt Graf. „Dabei geht es nicht um Imker gegen Landwirt.“ Vielmehr will Graf dafür sensibilisieren, welche Möglichkeit jeder im Kleinen hat, um die Situation für die Insekten etwas zu verbessern. Deswegen veranstaltet sie Workshops zur Permakultur oder dazu, wie man seinen Grünschnitt richtig kompostiert.
Denn die Auswirkungen des Klimawandels spüren auch Imker. Dass die Varoa-Milbe Bienen und Imkern zusetzt, ist kein neues Phänomen. Wenn die Honigphase vorbei ist, behandeln Imker ihre Bienenvölker mit Ameisensäure, um den Schädlingen den Garaus zu machen. Sonst könne ein Volk innerhalb von nur zwei Jahren eingehen. Doch die Wirksamkeit der Methode könnte sich in Zukunft verschlechtern. „Es wird schwieriger“, sagt Christoph Graf. Durch die milden Winter legten die Bienen weniger oder keine Brutpausen ein – und nur in denen sei eine Säurebehandlung erfolgreich. Ein Lösungsansatz: Bienenzüchtungen, die widerstandsfähiger gegen die Milbe sind. Auch Christoph Graf achtet beim Kauf neuer Königinnen auf solche Züchtungen.
Dass die Mischung von Engagement für Nachhaltigkeit und Imkerei funktioniert, zeigt der Erfolg des Honigs, den die Bienen unter anderem in Eschbach zusammentragen. 2020 erreichte die Imkerei eine große Bestellung – vom deutschen Botschafter der Unesco in Paris. Der bestellte überraschend 300 Gläser Weißtannenhonig und schickte sie an Kollegen in den 193 Unesco-Mitgliedsstaaten als Jahresgabe. Die übrigen Gläser gingen an Botschaftsmitarbeiter. „Das war ein guter Start“, sagt Jessika Graf. Sie war erst kurz zuvor voll in den Betrieb eingestiegen.
… Alles vom 19.8.2021 von Sebastian Heilemann bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/auch-die-biene-spuert-den-klimawandel–204199805.html
Besuchsimkerei Graf in St. Peter
imkerei.graf@gmx.de
https://www.freiburg-schwarzwald.de/imker.htm#St.Peter%20-%20Besuchsimkerei%20Graf
https://www.freiburg-schwarzwald.de/blog/imker
Bees4life.org – Erhalt der Bienen
Bees4life ist eine Non-Profit-Initiative. Unser Ziel ist es, Personen weltweit über das vom Menschen verursachte Insektensterben zu informieren. Wir stellen bewusst die Biene als bestäubendes Insekt in den Vordergrund, da es ein Insekt ist, mit dem Menschen seit langer Zeit in direktem Kontakt leben und wir auf diese Weise die Thematik einfacher erklären können. Des weiteren sind wir dabei einen Masterplan zu entwickeln, der zur Erhaltung all unserer Insekten, inklusive Bienen und anderer Bestäuber beitragen soll.
https://bees4life.org/de/home-de
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Bees4life Garten Schwarzwald
Im Frühjahr 2020 hat Bees4life Mitgründerin Jessi Graf gemeinsam mit ihrem Partner in Stegen bei Freiburg begonnen einen bienenfreundlichen Permakulturgarten namens „Bees4life Garten Schwarzwald“ zu gestalten. …
An der Vielfalt dieses Gartens erfreuen sich nicht nur viele Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge und viele andere Insekten, sondern auch die eigenen 10 Honigbienenvölker, die am Rande des Gartens ihren Platz haben. Unseres Erachtens hat man als Imker auch eine gewisse Verpflichtung „seinen“ Bienen ein vielfältiges Nahrungsangebot zu bieten und sich aktiv für den Insektenschutz einzusetzen.
https://bees4life.org/de/projekte/bees4life-garten-schwarzwald
Regelmäßige Updates und Fotos zur Entwicklung des Gartens, unseres Permakulturlebens und der Imkerei findest du auf Instagram unter Schwarzwald_Permakultur. https://www.instagram.com/schwarzwald_permakultur/
Jessika Graf, Berlachen 7. 79252 Stegen , Tel 01520 6255138
bees4life123 at gmail.com
https://bees4life.org/de/home-de
https://www.freiburg-schwarzwald.de/blog/imker
https://www.freiburg-schwarzwald.de/blog/bienen