Die Mautpflicht ist die Finanzierungsform für ein einzelnes Verkehrsprojekt wie Paßstrasse, Tunnel oder Brücke, nicht aber für ein ganzes Strassennetz. Hier bietet der Benzinpreis genüber Maut wie Vignette den entscheidenden Vorteil, dass hier gefahrene km besteuert wird: „Wer viel fährt, bezahlt viel“. Einer Regelung auf Ebene der EU muß den regionale bzw. einzelstaatliche Flickentreppich von Maut+Vignette ablösen.
Zentralstelle für europäische Autobahngebühren
Immer wieder beschäftigt mich die Situation um die Autobahngebühren in Europa. Viele Länder, viele Systeme. Ein jeder redet vom vereinten Europa. Doch bezüglich dieser Autobahngebühren sind wir noch weit entfernt davon. Es wird ein riesiger Aufwand betrieben, um diese Gebühren einzufordern. Vor einiger Zeit habe ich davon geträumt, wie die Lösung aussehen könnte: Die Gebühr wird über die Benzin- und Dieselpreise eingezogen, mit dem so genannten „Kraftstoff-Cent“! Die Mineralölgesellschaften erhöhen die Kraftstoffpreise europaweit oder weltweit um einen Cent je Liter. Dies wird kaum beachtet und außerdem kann man nichts dagegen tun, außer – soweit möglich – weniger herumfahren.
Dieses Geld wird an eine noch zu schaffende „Zentralstelle für europäische Autobahngebühren“ bezahlt. Diese überweist die Gelder nach einem noch festzulegenden Verteilerschlüssel (etwa nach Autobahnkilometer) an die jeweiligen Länder. In Europa gibt es viele Autobahnen, die im Privatbesitz sind, wo Private ihre eigenen Gebühren kassieren. Auch diese Gesellschaften wären bestimmt bereit, ihre Zahlstellen abzubauen, wenn diese ihre Gebühren von der Zentralstelle bekommen würden. Das Ganze hätte für den Autofahrer zur Folge, dass er sich nicht mehr um unterschiedliche Gebühren kümmern muss und das ständige Politisieren über diese Gebühren einmal ein Ende hätte.
13.12.2013, Fritz Riesterer, Lörrach-Hauingen