Bauerntag: Jammern von oben

Es war einfach nur jämmerlich auf dem Deutschen Bauerntag am 28./29.6.2023 in Münster. Da bejammerte der studierte Hendrik Wüst (CDU) vor den Groß- und Bergbauern, wie sehr diese doch jammern würden: „Wenn sie mit ihren Kindern, mit der nächsten Generation am Tisch sitzen und jammern, dann werden die keinen Bock haben, den Hof zu übernehmen. Wir haben schon Unternehmen aus allen Branchen so erlebt. Wenn Mama und Papa immer jammern, jammern müssen oder aus anderen Gründen jammern, dann übernehmen die Kinder den Hof nicht.“
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Ganz im aktuellen Stil von Politik und Medien: Erziehen, Belehren und Nudging des dummen Bürgers, zumal Bauern, von oben herab. Vom Anywhere zu den Somewheres. So viel Besserwisserei aus Düsseldorf war schwer zu verdauen von den Landwirten. Dennoch war kein Grummeln der versammelten Bauernschaft zu vernehmen.
Die Kritik an der arroganten Unterstellung des Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westphalen erfolgte erst später, nachdem auch Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir die neuesten Argrar-Vorschriften und Verbote aus Berlin und Brüssel erläutert hatte.
Joachim Rukwied, Vorsitzender des Deutschen Bauernverbandes (DBV) fasst in einem Satz zusammen (2): „Wir brauchen Freiheiten und Entwicklungsmöglichkeiten, insbesondere für die jüngere Generation – Freiheit und Offenheit anstelle von Verboten und Einschränkungen!“
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Dazu die „Freien Bauern“ (3) konkret: „Wir brauchen eine Politik für bäuerliche Familienbetriebe, gegen Agrarkonzerne, für regionale Erzeugung, gegen Importe aus Übersee, für fairen Wettbewerb, gegen die Macht der Monopole. Wo ist der Minister, wenn es um diese harten Themen geht?“
Worte, die von der Ampel-Regierung kaum je erhört werden.
8.7.2023
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Ende von Beitrag „Bauerntag: Jammern von oben“
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Beginn von Anlagen (1) bis (3)
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(1) Ja, Bauern wollt ihr denn ewig jammern?! – Hendrik Wüsts denkwürdige Rede
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst – zu dessen Projekten die Einrichtung von einem landesweiten Netz von Meldestellen, wo Äußerungen und Vorkommnisse unterhalb der Strafbarkeitsgrenze gemeldet und gespeichert werden sollen, also ein Denunziationsstellennetzwerk nach eigenwilliger Rechtsgestaltung gehört – hat auf dem Bauerntag in Münster am 29. Juni eine denkwürdige Rede gehalten, die an den Genossen Kossonossow aus Michail Sostschenkos Erzählung „Die Kuh im Propeller“ erinnert, der seine Rede mit den prophetischen Worten begann: Das Flugwesen, Genossen, es entwickelt sich!

Hendrik Wüst belehrte wie ein aus der Zeit gefallener Oberlehrer altväterlich die Bauern, als wären sie dumme Schulbuben. Er sagte:
„Keine Debatte in diesen Tagen mit Landwirtinnen und Landwirten ohne diesen Wunsch. Da steht überall: gebt uns verlässliche Rahmenbedingungen, die planbar sind für alle unsere Investitionen. Dazu braucht es Wertschätzung oder um es mal auf den Punkt zu bringen. Wenn sie mit ihren Kindern, mit der nächsten Genration am Tisch sitzen und jammern, dann werden die keinen Bock haben, den Hof zu übernehmen. Wir haben schon Unternehmen aus allen Branchen so erlebt. Wenn Mama und Papa immer jammern, jammern müssen oder aus anderen Gründen jammern, dann übernehmen die Kinder den Hof nicht. Wenn sie sagen, okay da ist die Perspektive, am liebsten würde ich jetzt noch mal selber neu anfangen, ich habe Spaß an der Sache, ja, dann brauchen sie sich auch keine Sorgen zu machen, dann sagen ihre Söhne, ihre Töchter, wunderbar, ich freue mich, dieses Erbe antreten zu dürfen.“
Überholen, ohne einzuholen. Es ist eben alles eine Frage des Bewusstseins und des guten Willens. So fragte der Landwirtschafts- und Meldestellenexperte aus Düsseldorf eigentlich: Ja, wollt ihr Kerls und Kerlsinnen denn ewig jammern! Also, liebe Landwirtinnen und liebe Landwirte überwindet endlich euren inneren Schweinhund, auch wenn ihr in Brüsseler und Düsseldorfer und Berliner Berichtspflichten ertrinkt, wenn ihr nicht mehr wisst, wie ihr Habecks und Neubauers Energiepreise noch bezahlen sollt, wie ihr aus dem Tag noch eine 25-ste und 26-ste Stunden schneidert, stellt euch mal nicht so an, sondern freut euch über unseren Murks, den ihr auszuheizpumpen habt. Freut Euch, dass wir in der Politik jede Menge Mist produzieren, mit Mist hab ihr doch Erfahrung.
Wüst kann es nicht wissen, dass die Arbeit des Bauern hart und kein geregelter Acht-Stunden-Tag ist, den man auch nicht im Home-Office erledigt, nicht im Büro, dass man den Traktor selbst fahren muss und keinen Fahrer dafür hat
… Alles vom 4.7.2023 bitte lesen auf
https://www.tichyseinblick.de/meinungen/deutscher-bauerntag-muenster-hendrik-wuest-nrw-ministerpraesident/
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(2) Mehr Freiheit statt immer neue Verbote
Deutscher Bauerntag: Hohe Kosten, staatliche Zwänge und Nachteile im internationalen Wettbewerb / Eigentum in Gefahr
Hü und hott – so präsentierte sich die Politik beim Deutschen Bauerntag in Münster: Während Olaf Scholz den 500 Delegierten per Videobotschaft die Platitüde zuwirft, Landwirte seien einerseits für die Ernährungssicherheit unverzichtbar, und andererseits müßten sie von ihrer Arbeit leben können, macht sein grüner Agrarminister Cem Özdemir dieses Kanzlerversprechen wieder zunichte, indem finanzielle Hilfen zusichert – unter Bedingungen.
Geld soll es nur „für mehr Klima- und Tierschutz“ geben. Selbstbestimmte Arbeit auf freier Scholle gibt es nicht mehr, denn die Landwirtschaft sei „wie kaum ein anderer Wirtschaftszweig so vom tiefgreifenden Wandel“ betroffen. Das spürt der Bauer tagtäglich, wenn er seine Rechnungen ansieht: „Dünger kostet das Vierfache, Futter kostet das Doppelte, Diesel ist fast nicht mehr bezahlbar“, rechnet Joachim Rukwied vor, Chef des Deutschen Bauernverbandes (DBV). Dazu kommen immer neue Vorschriften und Regelungen. So hat zwischen 2010 und 2020 die Zahl der schweinehaltenden Bauern auf 32.000 fast halbiert. Elf von 20 Kilogramm Schweinefleisch müssen importiert werden, in der Regel aus Ställen, in denen Tierwohl ein Fremdwort sei. Konkret nennt er Spanien.
Rukwied fordert die zumindest vorübergehende Nutzung zusätzlicher Flächen für den Getreideanbau, denn „jede zusätzliche Tonne schwäche den Aggressor Rußland“. Vor Augen hat er eine zusätzliche Erzeugung von 1,4 Millionen Tonnen Weizen – bei einer deutschen Erntemenge von durchschnittlich mehr als 50 Millionen. Özdemir verspricht ökologische Vorrangflächen zum Getreideanbau, die Aussetzung der ab diesem Jahr geplanten Fruchtfolgeregel, plädiert für eine vorübergehende Senkung der Mehrwertsteuer für bestimmte Produkte, kritisiert das Höfesterben, Überdüngung und Klimakrise und verkündet markig: „So wie es ist, kann es nicht weitergehen.“

Zu Özdemirs Zukunftsperspektiven für das Landleben und die Höfe gehören die Tierhaltungskennzeichnung, höhere Preise, die die Verbrauchergewohnheiten am Fleischverzehr ändern sollen, sowie eine langfristige Finanzierungsperspektive beim Umbau zu einer nachhaltigen Landwirtschaft sowie ein neues Genehmigungsrecht bei Ställen. Die Forderung des DBV-Chefs nach Zuschüssen für neue Bewässerungsanlagen lehnt der Grüne dagegen ab. Die Wasserversorgung sei zwar das größte Zukunftsproblem der Bauern, aber „nicht alle Folgen des Klimawandels könne der Staat auffangen“. Es sei Sache der Landwirte, ihren Wasserbedarf effizienter zu steuern und Wasser eben „nachhaltig mehrfach“ zu nutzen.
Eine klare Antwort der Regierung auf das Motto des Bauerntages „Perspektiven schaffen – Zukunft bauen“. Zuvor hatte Rukwied bereits beklagt, daß man sich in einer „Berliner Blase“ mehr mit Gendern und Wokeness befasse, als mit Themen, die die Menschen im ländlichen Raum wirklich beträfen. Das Bekenntnis Rukwieds zum Green Deal der EU rettet die deutschen Bauern auch nicht vor den Einsparungszielen von Finanzminister Christian Lindner (FDP), der den Rotstift bei der Gemeinschaftsaufgabe Förderung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes ansetzt. Dreistellige Millionen sollen hier zu Lasten der Landwirte eingespart werden.

Ohne finanziellen Rückhalt durch die Bundesregierung könne die Weiterentwicklung der Landwirtschaft hin zu mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit aber nicht gelingen, so Rukwied. Und dieser Rückhalt sei derzeit nicht gegeben. Die Politik müsse endlich aufhören, in Legislaturperioden zu denken, mahnte Theresa Schmidt, Vorsitzende des Bundes der deutschen Landjugend, gegenüber dem TV-Sender Phoenix. Wichtiger sei das Denken in Generationen, um den Junglandwirten, die bereits jetzt in neue Richtungen denken und für eine nachhaltige und qualitativ hochwertige Produktion einstehen, Zukunftsperspektiven zu ermöglichen.

Deswegen hoffen die Bauern auch auf das endgültige Scheitern des geplanten Gesetzes zur Naturwiederherstellung (NRL), das die Ausweisung neuer Schutzgebiete und ein Vorkaufsrecht für Umweltorganisationen vorsieht. Im Umweltausschuß des EU-Parlaments hatte die EVP-Fraktion – zusammen mit den beiden Rechtsfraktionen und einigen Liberalen – die NRL-Pläne abgelehnt. Entscheiden wird jetzt am 12. Juli das Parlament. „Bauernland gehört in Bauernhand, Hände weg von unserem Eigentum!“, mahnte Rukwied.
Anders sieht es bei der Bestandsregulierung bei Wölfen und dem Einsatz von Biokraftstoffen aus. Hier müßte die Politik – sprich: Umweltministerin Steffi Lemke und ihre grünen Länderkollegen – ihren „Ideologiehelm“ ablegen. Auch der letzte Satz seiner Rede dürfte ein Schlag ins Gesicht der so gern reglementierenden Regierenden gewesen sein, falls ihn denn in Berlin überhaupt jemand zur Kenntnis genommen hat: „Wir brauchen Freiheiten und Entwicklungsmöglichkeiten, insbesondere für die jüngere Generation – Freiheit und Offenheit anstelle von Verboten und Einschränkungen!“
… Alles vom 7.7.2023 von Paul Leonhard bitte lesen in der JF 28/23, Seite 11
https://www.junge-freiheit.de
https://www.bauernverband.de
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(3) Die Stimme der Provinz: Von Bauern und Mist-Bauern
In den 50er Jahren gab es noch Bauern: rund 4,7 Millionen allein im Westen, heute sind es noch etwa 900.000. Grüne Politiker sehen in ihnen Tierquäler und Vergifter von Böden und machen ihnen durch allerlei Auflagen das Leben schwer.
Einst waren sie umworben, die deutschen Bauern. Der „Nährstand“. Schließlich hing nach den Hungerjahren alles davon ab, dass es genug zu essen gab. Ein astreiner Lebensmittelnationalismus, denn Biogemüse kam noch nicht aus China und Fleisch noch nicht aus Neuseeland.

Nicht nur die Zahl der Bauern ist gesunken, auch ihr Ansehen ist mittlerweile nahe Null. Renate Künast behauptete einst,
https://www.agrarheute.com/politik/empoerung-ueber-kuenasts-corona-rede-landwirtschaft-569153
der Grund für die Covid-Pandemie sei „die falsche Art und Weise, wie wir unsere Nahrungsmittel produzieren, Landwirtschaft betreiben und mit der Umwelt umgehen.“
Bauern vergiften Gewässer und Böden (die neuen Brunnenvergifter?) und quälen ihre Tiere, glaubt man bei der veganen Schickeria. Besser, man stellt Solarpaneele auf die Weiden, pflanzt Betonsockel für Windkraftanlagen auf jede Anhöhe und entlässt Rinder und Schweine aus ihren Knästen – was sie nicht lange überleben werden.

Passend dazu lieferte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst eine Art Preptalk auf dem Bauerntag in Münster am 29. Juni, der die Wertschätzung erkennen lässt, die man dem Nährstand heutzutage entgegenbringt.
https://www.tichyseinblick.de/meinungen/deutscher-bauerntag-muenster-hendrik-wuest-nrw-ministerpraesident/

Die „Freien Bauern“ https://www.freiebauern.de/ setzen jedenfalls keine Hoffnung in den bekennenden Cannabisfreund und Vegetarier Cem Özdemir, der bekennt, das Fleisch, das seine Eltern ihm servierten, an die Katzen verfüttert zu haben:
https://www.welt.de/politik/deutschland/article162396930/Mein-Vater-dachte-ich-habe-den-Verstand-verloren.html
„Wir brauchen eine Politik für bäuerliche Familienbetriebe, gegen Agrarkonzerne, für regionale Erzeugung, gegen Importe aus Übersee, für fairen Wettbewerb, gegen die Macht der Monopole. Wo ist der Minister, wenn es um diese harten Themen geht?“
… Alles vom 6.7.2023 von Cora Stephan bitte lesen auf
https://www.achgut.com/artikel/die_stimme_der_provinz_von_bauern_und_mist_bauern
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Einige Kommentare:
Machen wir doch eine ganz nüchterne, sachliche, faktenorientierte, wissenschaftliche Gegenüberstellung, Auflistung, Punkt für Punkt: Morgenthau-Plan – große Transformation. T.S.
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Wenn den Grünen alles nicht passt, gebt ihnen Land, einen Spaten und Saatgut. Und wenn es den aufgedunsenen Besserwissern nicht gelingt eine Frucht zu ziehen, Pech gehabt, dann kommen die Raben und Geier, und die Ameisen und der Boden ist gedüngt. Wenn man jeden an dem Dreck messen täte, den er von sich gibt, wäre der Bundestag zu 90% verhungert, das Getöse hätte ein Ende und der Rest endlich freie Hand zu tun, was sich aufdrängt. Also gebt ihnen einen Pferch und die Gelegenheit sich mit der Hacke zu beweisen. Schlankheit und Erkenntnis sind die Preise, die es zu gewinnen gibt. Für alle anderen, die nicht bauern können, müssen sie mitarbeiten, so wie sie Steuern von anderer Leute Arbeit fressen. Und spätestens wenn die Raupen denen das Leben anfechten, werden die Grünen Giftgrüne und dann sind das die ersten, die nach Vertilgungsmitteln schreien werden, aus blanker Angst vorm blanken Hans. Eine Baerbock wird alles Getier wie wahnsinnig tottrampeln wenn sie merkt, daß es ihr die Lebensgrundlage angreift. Dann kommt Darwin für die Dame. Es gibt doch angeblich keine roten Linien mehr, warum machen wir nicht so ein Experiment wie die Jane Elliott, daß wir die Rollen tauschen und einen Green – Brother – Container erfinden, wo diese Herrschaften 6 Monate “Selbstversorger” spielen dürfen, alles live inkl. Salmonellen und eiternde Schnittwunden (weil Teebaumöl halt doch kein Jod ersetzt). Freilandhaltung für Grüne, ich wäre dafür, ganz grün, mit “Eigenkotdüngung”. J.Sch.
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