ABCM Bilinguale Schule Kappel

Ab 2017 wird die bilinguale Schule Kappel-Grafenhausen bis zu 80 Prozent vom Land BW finanziert. Die frohe Kunde überbrachte Pierre Klein, der Präsident des Trägervereins ABCM (Association pour le Bilinguisme en Classe dés la Maternelle). 55 Kinder besuchen derzeit die bilinguale Schule, die in der Kappeler Taubergießenschule Platz gefunden hat, und lernen dort bis zur fünften Klasse parallel in französischer und deutscher Sprache. Im Elsass gibt es neun Schulen unter ABCM-Trägerschaft, die Kappeler ist die einzige auf deutschem Boden. Finanziert wird sie über Zuschüsse der Gebietskörperschaften. Die Hälfte der Lehrerinnen und Lehrer wird vom französischen Staat bezahlt.
Laut Pierre Klein kam der Bescheid bereits Ende 2014. Nicht nur er zeigte sich erleichtert, dass damit ein langes Tauziehen ein vorerst gutes Ende gefunden hat. ABCM-Dirketor Olaf Paschen sprach von einem „Ping-Pong-Spiel“ zwischen deutschem und französischem Recht und dem Hin und Her zwischen Stuttgarter Kultusministerium auf der einen Seite und ABCM, Regierungspräsidium und Schuldirektor Joachim Schwab auf der anderen Seite. Schwab war am Dienstag stolz darauf, dass es endlich geklappt habe.
Im Grunde genommen könne eine französische Schule auf deutschem Boden nach baden-württembergischen Recht gar nicht existieren. „Wir mussten viel Überzeugungsarbeit leisten.“ Juristisch gesehen werde die bilinguale Schule eine deutsche Schule, erläuterte Pierre Klein. Das pädagogische Konzept bleibe aber unverändert. Kappel soll mittelfristig nicht die einzige ABCM-Schule auf deutschem Boden bleiben. Unter den Gästen war Helmut Paudler, Bürgermeister von Rheinmünster, der am Dienstag Kontake vertiefen wollte.
„Wir möchten, dass das Projekt zweisprachige Schule weitergefördert wird“, erklärte Robert Engel als Beauftagter des Elsass für regionale Sprachen und Kultur , im Moment sei man dabei, einen entsprechenden Vertrag mit dem französischen Staat zu unterschreiben. Dass der französische Staat solche Schulen nicht mehr unterstütze, befürchtet offensichtlich Jean-Marie Woehrling, Präsident des Instituts für Lokalrecht Elsass-Lothringen. Hintergrund ist die anstehende Gebietsreform in Frankreich. Elsass-Lothringen soll mit der Champagne zusammengelegt werden. „Uns interessiert, ob wir weiterhin Unterstützung für unsere Besonderheiten wie die Zweisprachigkeit bekommen.“ Dass bilinguale Schulen weiterhin unterstützt werden müssen, unterstrich Pierre Klein vor dem Hintergrund, dass immer weniger Kinder im Elsass dessen Dialekt sprechen. „Noch nie war der Rhein so tief wie heute“, mahnte er.

20.1.2015, Irene Bär, www.abcmzwei.eu oder https://www.abcmzwei.eu/sprachigkeit,

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