Jugend im Freiburger Osten und im Dreisamtal
 

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Blick über Neuhäuser (Schütterlehof rotes Dach) ins Dreisamtal am 1.5.2006 mehr

 

RELEKZ - 1149 Stunden freiwillig fürs Schülerhaus gearbeitet 

Morgens um acht bei Dauerregen dreckige Findlinge abschrubben ist nicht jedermanns Sache. Zu einer besonderen Herausforderung kann diese Aufgabe werden, wenn man im täglichen Leben körperliches Arbeiten nicht gewohnt ist. Schüler aus dem Dreisamtal ließen sich in den Ferien auf das Experiment ein. Während eines Freiwilligenprojektes legten sie in den vergangenen Monaten Hand an, um die Außenanlage des Schülerhauses nach eigenen Ideen zu gestalten. Bürgermeister Georg Wilhelm von Oppen würdigte am Freitagnachmittag das nicht alltägliche ehrenamtliche Engagement der Schüler.

"Die ersten zwei Tage waren extrem hart. Anstelle ein paar Büsche zu pflanzen, wurden wir gleich dazu eingeteilt, schwere Pflastersteine zu schleppen", erinnert sich die 15 Jährige Hannah Schwär, die in den Sommerferien über hundert freiwillige Stunden in die Fertigstellung der Schülerhaus-Außenanlage investierte. Inspiriert wurde sie zur Mitmachaktion in den Sommerferien durch Freunde. Überrascht war sie bei ihrem ungewohnten Einsatz in Rohrstiefeln und Arbeitshandschuhen vor allem von der stets angenehmen freundschaftlichen Atmosphäre innerhalb des bunt zusammengewürfelten Teams. "Die Landschaftsgärtner, die auch ehrenamtlich in das Projekt eingebunden waren, haben uns Amateure ständig gelobt und motiviert. Auch wenn es mal nicht so geklappt hat" , erinnert sich Hannah vom Marie Curie-Gymnasium an ihre ungewöhnlichen Erfahrungen.

Mit einem Sachkostenzuschuss von 5500 Euro wurde das zeitlich befristete 30 000-Euro-Projekt unter dem Arbeitstitel "RELEKZ" ( die Abkürzung für Ruhen, Essen, Lernen, Ernten, Kicken, Zuhören ) von der "Agentur für gesellschaftliches Engagement von Jugendlichen und Unternehmen" aus Mitteln der Landesstiftung Baden-Württemberg gesponsert. Während der Feierstunde mit anschließendem Imbiss hob Karin-Anne Böttcher von der Landesstiftung die vorbildliche generationenübergreifende Zusammenarbeit von Jugendlichen und Erwachsenen hervor. Besonders erwähnte sie das ehrenamtliche Engagement von Ina und Stefan Saumer, Ute Schneider-Ritter und Stefan Brandhorst. Böttcher betonte, dass durch das freiwillige "Anpacken" Finanzmittel der Kommunen, des Landkreises und des Landes eingespart wurden. Die zwölf Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 14 und 17 Jahren opferten insgesamt 1149 Stunden ihrer Freizeit. Bürgermeister Georg Wilhelm von Oppen würdigte die gelungene Zusammenarbeit zwischen Schülern, Schülerhausverein, Landesstiftung und der ortsansässigen Handwerksbetriebe. Als kleines Dankeschön und Anerkennung für die geleistete Tätigkeit im Dienste der Allgemeinheit überreichte er jedem Schüler eine Urkunde. Stefan Saumer vom Vorstand des Schülerhausvereins geht davon aus, dass — sofern das Wetter mitspielt — in den kommenden Wochen die Gestaltung des Außen- und Freizeitbereiches weitestgehend abgeschlossen werden kann. Verwirklicht werden soll ein Stangenwald zum Einhängen von Hängematten, eine Kräuterspirale für die Mensa sowie ein Minisportplatz zum Kicken.
Andreas Peikert, 15.4.2008, www.badische-zeitung.de

 

 

Wir leben lieber im Heim als in schlechter Familie

Manche behaupten, ein gutes Heim sei schlechter als eine schlechte Familie. Unsere Mütter waren nicht schlecht, aber leider waren unsere Mütter überfordert mit unserer Erziehung. Deshalb kamen wir in eine Pflegefamilie, wo wir uns nicht wohl fühlten. Jetzt leben wir im Kinderhaus St. Raphael. Uns gefällt das Leben in diesem Heim besser als in unseren früheren Pflegefamilien.

BZ-Leserbrief vom 28.12.2007 von Franziska Metzger und Ines Schwarz, Freiburg


 

Trainer für Projekt „Mädchen SUCHT Junge“ ausgebildet

Jugendpflege Kirchzarten beteiligt sich an der geschlechterspezifischen Suchtprävention

Kirchzarten (glü.) „Mädchen SUCHT Junge“ ist ein interaktives Lernprojekt für geschlechterspezifische Suchtprävention, das vom Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald initiiert wurde. Zielgruppe sind Jugendliche ab 13 Jahren in Schulen, Jugendzentren und anderen Einrichtungen. Die Schulung besteht aus vier Themenbereichen, die auf jeweils acht Thementafeln dargestellt sind. Behandelt werden die Themenbereiche Rauchen, Alkohol, Essstörungen und Haschisch/Ecstasy. Das Besondere an dem Projekt ist die Verbindung von aktueller Information und reflektierten Erfahrungen mit Gleichaltrigen innerhalb eines Workshop. Im Vordergrund steht das Training von Lebenskompetenzen wie Umgang mit Gruppenzwang, Selbstwirksamkeit und sozialen Fähigkeiten. Ein Intensiv-Workshop, in dem eines der Themen bearbeitet werden kann, dauert rund zwei Zeitstunden. Die Jugendlichen arbeiten dabei interaktiv mit verschiedenen Medien, üben sich in Rollenspielen und im Feedback. Zur Vorbereitung des Projektes hat in der Gemeinde Kirchzarten jetzt eine Multiplikatorenschulung zum Projekt „Mädchen SUCHT Junge“ stattgefunden. Daran nahmen zehn Frauen und sieben Männer aus dem Dreisamtal teil. Im Alltag sind sie als Lehrer, Eltern, Polizei oder Sozialarbeiter mit Jugendlichen tätig. Viele der Teilnehmer sind auch Mitglieder des „Arbeitskreises Prävention Kirchzarten“, aus dem die Idee zu einem eigenen Trainerpool vor Ort entstanden ist.
Wer Interesse an diesem Projekt hat, kann gerne mit der Kirchzartener Jugendreferentin Deborah Kunz unter der Telefonnummer 07661 39362 Kontakt aufnehmen.
Gerhard Lück, 21.12.2007, www.dreisamtaeler.de

 

 

 

BleibDuDu.de - Gegen Alkoholmissbrauch und Gewalt

www.bleibdudu.de Freiburg
www.bleibdudu.de Freiburg

Dass mit dem Verhängen eines eingeschränkten Alkoholverbots das Gewaltproblem vor Diskos, Clubs und Kneipen ab Januar nicht aus der Welt ist, ist der Stadtverwaltung klar. Benötigt wird eine Vielzahl von Aktionen mit präventivem Charakter und eine große Aufklärungskampagne zum Thema "Alkohol und Gewalt" . Der erste Baustein einer solchen Kampagne auf Initiative dreier Unternehmen wurde gestern in einer Pressekonferenz vorgestellt.

Der Erste Bürgermeister Otto Neideck war begeistert: Dass Unternehmen mit einer Idee — in diesem Fall gar mit einem fertigen Konzept — auf die Stadtverwaltung zugingen, erlebe er nicht alle Tage. Die Initiative ging von den Unternehmen "Freiburger Wochenbericht" , McDonald’s Freiburg und der Konzertagentur Koko Entertainment aus. Sie wollen mit einem Logo — einer stilisierten Hand mit dem Appell "Bleib du du: Trüb deinen Blick nicht mit Alkohol" — , das möglichst auffällig an vielen und zentralen Orten in der Stadt auf verschwommenem Hintergrund angebracht werden soll, erreichen, dass sich die breite Bevölkerung mit dem Thema auseinander setzt. Dafür wurde auch eine Homepage www.bleibdudu.de mit Tipps, Verhaltensregeln und Hilfen bei Alkoholproblemen eingerichtet. Roman Felbinger, Geschäftsführer der fünf Freiburger McDonald’s-Filialen, verglich das Logo mit den Raser-Plakaten an Autobahnen. Ziel sei es, dass das Verbot überflüssig und folglich wieder zurückgenommen werde. "Es geht nicht um einen Kampf gegen Alkohol, sondern darum, den Blick für die Problemlage zu schärfen" , erklärte Neideck. Dass es nicht darum geht, Alkohol grundsätzlich zu stigmatisieren, belegt auch das Mitwirken der Brauerei Ganter an der Kampagne. Außerdem im Boot sind bislang die Freiburger Verkehrs AG, auf deren Bussen und Bahnen das Logo prangen könnte, die Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg (ASF), die Sparkasse, der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga, das Cinemaxx und der SC Freiburg. Jede Firma, die mitmachen will, muss die Kosten für das Marketing selbst tragen. Ziel ist es, auch Vereine, Schulen und Jugendeinrichtungen in die Kampagne miteinzubeziehen.
6.12.2007

www.bleibdudu.de, Tel 0761/201-1111
Kampagne BleibDuDu: elisabeth.schonhard@stadt.freiburg.de, Tel 0761/201 5013

 

Ehrenamtliche Krisenberaterin bei U25: Gleichaltrige beraten per Mail

Solveig Rebholz studiert im 7. Semester Soziale Arbeit an der Evangelischen Fachhochschule Freiburg und engagiert sich seit zwei Jahren im Projekt [U25] des AGJ-Fachverbandes für Prävention und Rehabilitation in der Erdiözese Freiburg e.V. [U25] wendet sich an junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren in Krisen und Suizidgefahr. Das Besondere: Gleichaltrige beraten und dies ausschließlich per EMail.

„Ich bin keine Therapeutin, aber ich biete Hilfe an und nehme meine Klienten ernst", die ehrenamtliche Arbeit bei [U25] hat sich für Solveig eher zufällig ergeben. „Ich habe nach einem Praktikumsplatz für mein erstes Praxissemester im Studium gesucht und bin dabei auf [U25] gestoßen, interessiert hatte mich damals aber zum Beispiel auch die Aidshilfe", so die gebürtige Freiburgerin. „Ich habe wohl eine Affinität zu etwas krasseren Fällen". Für [U25] entschied sich Solveig, weil sie sich nicht annähernd vorstellen konnte, wie man Suizidgefährdete nur per E-Mail beraten und ihnen helfen kann. „Man kann!", weiß sie heute. 2005 ließ sich Solveig zunächst als Praktikantin bei [U25] gemeinsam mit neun anderen Heranwachsenden in einem halbjährigen Programm zur „ehrenamtlichen Krisenberaterin" ausbilden: Dabei erhielten die jungen Freiwilligen im Gruppenunterricht unter anderem Einblick in das Thema Suizid und die möglichen Motive und Begleiterscheinungen, wie beispielsweise selbstverletztendes Verhalten („Ritzen"), Depressionen oder Traumata durch Missbrauch. In zahlreichen Selbstreflektionen und Supervisionen wurden die angehenden Berater auf ihr Ehrenamt vorbereitet, in „Schreibworkshops" übten sie das richtige EMailen und den Umgang mit akut Gefährdeten. Daneben gab es Daten und Fakten zum Thema Suizid sowie einen Streifzug durch rechtliche Rahmenbedingungen. Außerdem wurde immer wieder das Schreiben anhand echter Fälle trainiert.

„Abgrenzung, Krisenerfahrung, Zuhören - an der FH lernen wir so etwas höchstens theoretisch". Nach dem Praktikum war für Solveig selbstverständlich, weiter bei [U25] zu bleiben, nun als Freiwillige neben ihrem Studium. „Mir macht die Arbeit einfach Spaß und sie gibt mir selbst sehr viel", so Solveig. Insbesondere die intensiven Beziehungen zu Klienten - eine etwa Gleichaltrige betreut sie seit 2005 - und auch die Arbeit in der Gruppe mit anderen Freiwilligen und Hauptamtlichen haben sie beflügelt. Von unschätzbarem Wert für ihr eigenes Leben und Erwachsenwerden seien sie an keiner Schule oder Uni lernt, etwa den Umgang mit Krisenerfahrungen. Vor allem erfahre sie bei ihrem Engagement viel über die Notwendigkeit Abgrenzung und noch mehr über die eigenen Grenzen: „Uns wird immer vermittelt, dass wir an dem Leid der Klienten keine Schuld tragen und verantwortlich sind." Man lerne, mit Suizid umzugehen, Gefährdete in Ambivalenz auszuhalten und im Zweifel auch zu akzeptieren. „Damit helfe ich mir und dem anderen. Ich nehme ihn ernst und höre zu, aber ich bewerte nicht." Hierfür bekommt Solveig immer wieder Anerkennung: „Meine Klienten bedanken sich für die Hilfe oder machen Fortschritte. Das motiviert". Ein schöner Nebeneffekt sei, dass sie viel über die Hilfesysteme lerne, sich allmählich Expertise aneigne und Kontakte aufbaue. Dass sie dadurch auch ihre späteren Berufsaussichten verbessere, sei zwar nicht ihr Beweggrund sich zu engagieren, aber schaden könne es ja auch nicht.

„Manchmal kann man nicht helfen". Natürlich hat Solveig auch schlechte Tage in ihrem Ehrenamt. „Schlimm sind Fälle, bei denen man von Anfang an sieht, dass man einfach nicht helfen kann. Fälle, die so schwerwiegend sind, dass man weiß, das ist einfach nur ein schreckliches Leben und es wird auch nicht besser werden. Häufig steckt dann langjähriger Missbrauch und ein damit verbundenes starkes Trauma dahinter."
Solveigs Klienten kommen aus ganz Deutschland, jede Altersstufe und soziale Schicht ist vertreten.  Praktisch alle Anfragen seien ernst und nicht etwa „Spaß"-Mails, betont sie. Es sei schon erschreckend, wenn bereits 15-Jährige so sehr mit ihrem Leben haderten. „Schlimm sind auch die Fälle, bei denen ich nach einer gewissen Zeit eine Besserung wahrnehme, bevor es dann wieder abwärts geht und alles von vorne anfängt". Je nach eigener Tagesverfassung sei es dann manchmal sehr schwer, sich zu Mailkontakten zu disziplinieren und abzugrenzen.
Tatsächlich habe sie in den zwei Jahren bei [U25] gelernt, dass Suizid auch ganz viel mit Leben zu tun habe, erzählt Solveig, „meine Klienten wollen ja nicht unbedingt sterben, viele wollen vor allem leben, aber eben nicht mehr so, wie sie es tun". Überhaupt sei dieses Engagement auch für sie selbst von unschätzbarem Wert: Die Horizont- und Kenntniserweiterung, die Arbeit in Gruppen, der Rückhalt in Supervisionen und vieles mehr seien Erfahrungen, die „einen selbst richtig weiterbringen und dabei noch anderen helfen, das ist doch eine perfekte Kombination", findet Solveig, die bei aller Schwere der Thematik ihre fröhliche und lebensbejahende Einstellung immer bewahrt hat.

Anja Ihme, 28. November 2007, für frei heraus im www.freiburger-wochenbericht.de
Kontakt: freiheraus at anja-ihme.de

 

Zwischen Altenheim und Kindergärten - Jugend in Littenweiler?

Die AG „Kinder und Jugend“ des Bürgervereins Littenweiler hatte zu einem Abend „Zwischen Altenheim und Kindergärten – Wo bleibt die Jugend in Littenweiler“ in den Bürgersaal eingeladen. Was läuft gut in Littenweiler, was ist Mist? Zu diesen und anderen Fragen hatten Astrid Schaffert und Christof Gerlitz Jugendliche eingeladen um selbst untereinander und mit Erwachsenen zu diskutieren.

Und es war ein interessanter und aufschlussreicher Abend. Ca. 30 Littenweiler Jugendliche waren der Einladung gefolgt und nutzten die Gelegenheit, ihre Wünsche und Vorschläge zu äußern. Eine BMX-Bahn mit Half-Pipe; einen Raum, in dem man sich abends treffen kann und größere Veranstaltungen, bei denen sich die Jugendlichen kennen lernen können, waren die Hauptwünsche dieses Abends. Doch besonders erfreulich war, dass die Jugendlichen nicht einfach einforderten, sondern tolle Vorschläge und Ideen zur Umsetzung mitgebracht hatten. Die BMX-Bahn z.B. muss somit nicht professionell und kostspielig sein. Den Jugendlichen würde es genügen, wenn ihnen ein Gelände zugewiesen würde, wo sie ohne jemanden zu stören, ihr Hobby pflegen könnten. Die erforderlichen Schanzen und Hindernisse würden sie auch gerne selbst bauen. Ein Stück des PH-Parkplatzes wäre ein Traum, „die verdrängten Autos könnten ja ins ungenutzte PH-Parkhaus ausweichen“, so ein Vorschlag. „auch auf dem Tunneldeckel wäre Platz genug, es müsste nur erlaubt werden“.  Als größere Veranstaltung, bei der sich die Littenweiler Jugendlichen gegenseitig kennen lernen könnten, wurden gemeinsame Filmabende, ein Fußball-Volleyball- oder Basketballturnier vorgeschlagen, ein Tanzwettbewerb oder ein wöchentlicher Fußballabend mit Musik in einer Sporthalle, wie er in anderen Stadtteilen angeboten und gut angenommen wird.  Derzeit gibt es in Littenweiler nach Aussage der Anwesenden nichts, was Jugendliche anspricht. Es steht kein Raum zur Verfügung, das Haus 197 ist zeitlich nur sehr eingeschränkt nutzbar, und so gibt es außerhalb der Schule, der Vereine oder Kirchengemeinden keine Möglichkeit, Kontakte zu pflegen. Ideen und Vorschläge sind also genügend da. Allein es fehlt an der Umsetzung und Organisation. Die Teilnehmer des Diskussionsabends, Jugendliche und auch Erwachsene, werden aber in Kontakt bleiben. Ein „Veranstaltungskomitee“ aus interessierten Littenweiler Jugendlichen soll gegründet werden, das sich um die Umsetzung und Organisation bemüht. Ein erster Schritt ist getan. Die Jugendlichen haben die Chance genutzt und ihre Probleme in Littenweiler geschildert und die AG Kinder und Jugend des Bürgervereins hat einen ersten Einblick in die Welt der Jugendlichen Littenweilers erhalten und nun möchte man gemeinsam mit den ihnen aktiv werden und dann wird man sehen, was sich umsetzen lässt.
Gisela Heizler-Ries, 3.12.2007,
Littenweiler Dorfblatt

Protokoll des Abends >Littenweiler9 (23.1.2008)

 

 

Jugendaustausch Littenweiler – Tipar in Rumänien

Das Kinderhaus St. Raphael hat in den Pfingstferien eine Reise nach Tipar in Rumänien zu einem interkulturellen Jugendaustausch unternommen und in den Sommerferien war Dennis Haldenwang (16 Jahre) nochmals vor Ort um noch einige Arbeiten zu Ende zu bringen. Gisela Heizler-Ries hat mit Christian Hirsch, Sozialarbeiter im Kinderhaus, und Dennis gesprochen, um Näheres über dieses Projekt zu erfahren. 

Dorfblatt: Herr Hirsch, das Kinderhaus auf Rumänienreise? Was darf man sich darunter vorstellen?
Ch. Hirsch:
Die Betreuer und Kinder des Kinderhauses haben in Tipar in West-Rumänien ein großes Jugendhaus besucht, das derzeit von Steffi Martus und Ansgar Heilig aufgebaut wird. Es braucht noch viel Unterstützung und so haben wir im Vorfeld Werkzeugspenden organisiert, Geld gesammelt und als Pfingstprojekt sind wir in den Pfingstferien zu einem interkulturellen Jugendaustausch aufgebrochen um die Spenden abzuliefern aber auch, um unsere Arbeitskraft einzubringen.

Dorfblatt: Wie ist die Verbindung zu dem Projekt zustande gekommen?
Ch. Hirsch: Steffi Martus war bis vor vier Jahren als Erzieherin im Kinderhaus tätig und Ansgar Heilig, Grafiker und Bildender Künstler, mit mehrjähriger Erfahrung als künstlerischer Projektleiter für Obdachsuchende Jugendliche, sind beides gute Freunde von mir. Seit fünf Jahren besteht ein deutsch-rumänischer Verein Satul Nostru (Unser Dorf), der es sich zum Ziel gesetzt hat, in der Region Arad, Jugendlichen in schwierigen Lebenssituationen und mit Tendenzen zu Straßenkarrieren, Hilfen zur Selbsthilfe zu bieten und es ihnen zu ermöglichen aus eigener Initiative und auf Basis ihrer ganz individuellen Ressourcen Neuorientierung zu finden und zu gestalten (Näheres unter www.satulnostru.de). Ansgar ist 1. Vorsitzender des Vereins, ich selbst bin 2. Vorsitzender.

Dorfblatt: Dennis, wie waren deine Eindrücke, als du dort in Tipar angekommen bist?
Dennis: Ich war zuerst sehr erschrocken. Die Roma leben dort in extremen Lebenssituationen. Die meisten haben noch nicht einmal Schuhe, müssen barfuß laufen. Es gibt keine sanitären Anlagen, kein fließendes Wasser und keine Kanalisation. Die Familien leben in Hütten mit einem Strohdach. Ein Raum, oft für 10 Personen. Mit einer Grillstelle vor dem Haus. Es gibt nur Plumpsklos und Duschen gibt es natürlich erst recht nicht. Das Wasser wird aus Brunnen gepumpt und ist saukalt.

Dorfblatt: Konntest du dich denn mit den Kindern und Jugendlichen verständigen?
Dennis: Wir haben im Jugendhaus Tischtennis und Kicker zusammen gespielt und da konnten wir uns mit „Händen und Füßen“ ganz gut verständigen. Wir haben auch gemeinsam die „Villa Raphaela“ gebaut. Ein abschließbarer Werkzeugschuppen, in dem auch das Holz gelagert werden kann. Da haben wir alle gemeinsam mitgeholfen.

Dorfblatt: Was hat dich am meisten beeindruckt?
Dennis: Das größte Problem ist, dass die Roma-Kinder dort so stark ausgegrenzt sind und in so schrecklichen Verhältnissen leben müssen. Das war für mich eine ganz neue Erfahrung. Miterleben zu müssen, dass die Kinder jeden Tag das Problem haben, wie überlebe ich diesen Tag. Und zu sehen, wie die Kinder sich gefreut haben, als wir gekommen sind, das hat mich sehr beeindruckt. Wenn ich mit der Schule fertig bin, möchte ich Landmaschinentechniker lernen und danach ein soziales Jahr dort verbringen.

Dorfblatt: Dennis, du warst jetzt in den Sommerferien nochmals in Tipar, was hast du dort erlebt?
Dennis: In den 19 Tagen habe ich versucht, Steffi und Ansgar zu unterstützen. Ich habe den Briefkasten ans Haus montiert, den Wasserzapfstellenvorplatz ausgeschachtet, gekiest und landschaftsgärtnerisch „perfektioniert“. Außerdem Fensterstürze am Haus feinzementiert, Riegelschlösser an die Gartenpforte angebracht und unheimlich viel Holz für den Winter gehackt – und das bei gefühlten 40° im Schatten! Mit einigen Jugendlichen des Dorfes habe ich die Villa Raphaela fertig gebaut. Das lag mir wirklich sehr am Herzen.

Dorfblatt: Herr Hirsch, das Jugendprojekt in Tipar steckt noch in den Kinderschuhen, was kann hier noch getan werden, wie kann man helfen? 
Chr. Hirsch: Für den Aufbau und die Unterhaltung des Jugendhauses benötigen wir natürlich vor allem Geld um z.B. Holz für den Winter zu kaufen, Werkmaterialien, Nebenkosten usw. Wer den Verein Satul Nostru Deutschland unterstützen möchte, das Spendenkonto bei der Sparkasse Freiburg, BLZ: 680501010 lautet 12503241. Des Weiteren werden Musikinstrumente jeder Art gesucht. Und schön wäre, wenn Leute aktiv werden würden mit Benefizveranstaltungen, Flohmärkte, Basare oder Ähnliches. Kontakt zum Jugendhaus in Rumänien per eMail: satulnostru@gmx.de

Am Samstag, dem 27. Oktober um 19.30 Uhr, nach der Abendmesse, lädt das Kinderhaus St. Raphael alle Interessierten herzlich zu einem Rumänienvortrag mit Bildern und Erfahrungsberichten in das Gemeindeheim in Littenweiler ein. Auch für das leibliche Wohl wird gesorgt sein.

Gisela Heizler-Ries, 5.10.2007, Littenweiler Dorfblatt

 

Debora Kunz löst Martin Geserich als Jugendreferentin ab

Das Leben junger Menschen ist härter geworden!
Kirchzartens Jugendpfleger Martin Geserich wechselt nach neun Jahren Aufbauarbeit zum Landkreis - Deborah Kunz wird Nachfolgerin

Martin Geserich geht ans Landratsamt Freiburg, Deborah Kunz tritt seine Stelle an. Sigmund Lehmann wird für den qualifizierten Übergang sorgen (v.r.).

Foto: Gerhard Lück

Kirchzarten (glü.) Wenn auch Sigmund Lehmann, der Leiter vom Fachbereich 1 mit Haupt- und Personalamt im Kirchzartener Rathaus, den anstehenden Wechsel in der Jugendpflege - auch für diesen Bereich ist er verantwortlich - mit einem lachenden und einem weinenden Auge kommentiert, zeigt er doch viel Verständnis dafür, dass Jugendpfleger Martin Geserich (42) am 1. September als Kreis-Jugendreferent im Landratsamt in Freiburg beginnt. Geserich habe in den neun Jahren als Jugendpfleger in Kirchzarten gute Aufbauarbeit geleistet. Mit Deborah Kunz, einer 29jährigen Diplom-Sozialarbeiterin, die am 1. Oktober ihr Amt in der Talvogtei aufnimmt, ist für Lehmann die notwendige Kontinuität gewährleistet. Kunz wird sich dann übrigens nicht mehr Jugendpflegerin, sondern dem neuen Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG) angemessen, Jugendreferentin nennen.  

Im Rahmen eines Pressegespräche zog Martin Geserich eine positive Bilanz seiner am 1. November 1998 begonnenen Jugendpflegerzeit in Kirchzarten. So sei es ihm immer wichtig gewesen, jungen Menschen mit Freizeit- und Bildungsangeboten Erfahrungsräume anzubieten, die sowohl ihre individuellen Stärken fördern als auch die sozialen Kompetenzen vertiefen. Als Beispiele nannte der beliebte Jugendpfleger die unterschiedlichen Ferienprogramme oder seine Floßfahrten und Kletterkurse. Bei diesen Angeboten, aber auch beim Kinderflohmarkt, bei Computerkursen oder Selbstverteidigungskursen sowie in den Räumlichkeiten des Jugendbegegnungszentrums „Que Pasa“ hätte für ihn immer die Partizipation, die Mitsprache der Kinder und Jugendlichen im Vordergrund gestanden. Der Altersschwerpunkt habe zwischen zwölf und sechzehn, aber auch darunter, gelegen.

Wichtig war dem scheidenden Jugendpfleger, dass er immer Ansprechpartner für Kinder, Jugendliche und Eltern war. Es sei gut, dass das Büro der Jugendpflege im Rathaus ist und es ihm möglich gewesen sei, im Gemeinderat Lobbyarbeit für junge Menschen zu leisten. Das habe er z.B. jährlich mit einem Jahresbericht getan. Bei Konflikten habe er aber auch immer deutlich gemacht, dass „ich nicht dafür da bin, für Ruhe und Ordnung zu sorgen“. Mit den Schulen habe es gute Kooperationen gegeben und in Workshops und Projekten sei seine Kompetenz in der Erlebnispädagogik gerne angenommen worden. Überhaupt sei ein großes Netzwerk für erfolgreiche Jugendarbeit notwendig. Als bedeutsame Knoten darin nannte Geserich Polizei, Schulen, Vereine, Politik oder den Jugendmigrationsdienst der Caritas. Regelmäßig hätten Gespräche mit dem Vorstand des Trägervereins für offene Jugendarbeit stattgefunden, bei dem die Gemeinde auch die Fachaufsicht verortet hat.

Verglichen mit Städten herrsche im Dreisamtal im Leben der jungen Menschen vielfach noch heile Welt. Doch die Zukunfts- und Existenzängste wüchsen: „Das Leben junger Menschen ist härter geworden! Die müssen heute ganz schön zielstrebig und zielbewusst sein.“ Dabei mache der Ganztagesunterricht vielen zu schaffen. Der steigende Druck sei für ihn eine Erklärung für den gestiegenen Alkoholkonsum junger Menschen. Das Thema Kinderarmut werde hier im Dreisamtal eher unter dem Teppich gehalten. Doch hätte es immer Hilfen für Kinder gegeben, die beispielsweise ein Angebot der Jugendpflege nicht hätten bezahlen können.

Die „Neue“ ab 1. Oktober - es habe übrigens zu keiner Zeit im Gemeinderat ernsthafte Diskussionen gegeben, die Jugendpflegerstelle im Zuge des Stelleninhaberwechsels zu streichen, erklärte Sigmund Lehmann - heißt Deborah Kunz, ist 29 Jahre alt, kommt ursprünglich aus Stuttgart und hat bis 2002 Sozialarbeit an der Evangelischen Fachhochschule in Freiburg studiert. Daran schloss sie ein Jurastudium an, das sie nach dem ersten Staatsexamen beendete. Bereits während dieser Zeit jobbte sie im Kinder- und Jugendhaus Hochdorf und ist seit 2006 als Diplom-Sozialarbeiterin bei der Gemeinde Umkirch u.a. für offene Jugendarbeit angestellt. Klar, dass sie die erfolgreiche Arbeit von Martin Geserich z.B. in der Erlebnispädagogik fortsetzen möchte. Aber als Frau will sie unbedingt auch einen Fokus auf die Mädchenarbeit legen. Und die Erfahrungen aus dem Arbeitskreis „ Sucht- und Gewaltprävention“ in Umkirch glaubt sie auch im Dreisamtal gut einsetzen zu können.
Gerhard Lück, 31.8.2007, www.dreisamtaeler.de

 

Jugendpflege Kirchzarten: Techniken des Steinzeitalltags ausprobieren

Die Steinzeit kennen die meisten wohl nur aus Film und Fernsehen — ein keulenschwingender, behaarter Menschentypus ist es, der in den Vorstellungen der meisten existiert. Dass die Steinzeitmenschen jedoch alles andere als unkultivierte Erdenbürger waren und sogar über ausgefeilte Techniken zur Nutzung fossiler Stoffe verfügten, davon konnten sich die Teilnehmer des Kinderferienprogramms in Kirchzarten an einem Nachmittag selbst überzeugen und die Steinzeit in Theorie und Praxis hautnah nacherleben.

Unter der Leitung des Jugendpflegers Martin Geserich, der das Ferienprogramm organisierte, fanden sich am frühen Nachmittag insgesamt 23 Kinder zwischen acht und zwölf Jahren im Kindergarten in Zarten ein, um eine vierstündige Reise zurück in die Steinzeit zu unternehmen. Gebannt lauschten die Mädchen und Jungen, was der Archäotechniker Eckhard Czarnowski über das Zeitalter der Steinzeit bis zur Jungsteinzeit zu erzählen hatte. Was sich auf den ersten Blick
relativ theoretisch anhört, erwies sich als informative und überaus interessante Einführung in diese weit zurückliegende Epoche. Czarnowski, der bereits an zahlreichen Ausgrabungen teilgenommen hatte, ist in erster Linie auf die Rekonstruktion von Werkzeugen und Geräten aus der Jungsteinzeit sowie die Vorführung der Techniken spezialisiert. "Das kann mit dem Unterricht in der Schule nicht vergleichen, weil es nicht ums Abfragen von Wissen geht, sondern darum, mit Hilfe von Werkzeugen zu illustrieren, wie die Menschen früher einmal gelebt haben" , erklärte er. Der Archäotechniker zeigte den Kindern verschiedene Gebrauchsgegenstände und Werkzeuge wie Sicheln, Harpunen, Hacken, Beile, Pfeile und Bogen, Speere, Feuersteine und anderen Naturmaterialien. Mit einem Messband als "Zeitstrahl" veranschaulichte er, wie diese im Laufe von 110 000 Jahren Menschheitsgeschichte entwickelt wurden. Ausgehend von den Neandertalern erläuterte er den Übergang von einer Warmwetterperiode zur Eiszeit durch einen Klimawandel, der in ganz Europa riesige Gletscher wachsen und den Meeresspiegel auf 120 Meter unter dem heutigen Stand sinken ließ. Außerdem erklärte er die Entwicklung der Jungsteinzeit vor etwa 7000 Jahren, in der Jäger- und Sammler zu sesshaften Bauernvölkern wurden, bis hin zum Bronze- und Metallzeitalter. Dann führte Eckhard Czarnowski vor, wie man einen Speer wirft, aus Feuersteinen kleine Splitter als scharfe Schneidwerkzeuge schlägt. Die Kinder lernten, wie man Speere selbst anfertigt, indem man Pfeilspitzen aus Feuerstein mit Birkenpech an lange Holzstangen befestigt. Interessiert lauschten die Kinder und wurden besonders aufmerksam, als ihnen gezeigt wurde, auf welche Weise man mit Hilfe von Feuersteinen, Pyrit und Zunder aus Baumpilzen Feuer macht. Dann durfte die Kinder sich selbst an die Arbeit machen. Eine der Grundtechniken der Steinzeitmenschen war das Schleifen. Aus Rindenstücken schliffen sich die jungen Teilnehmer in mühsamer Handarbeit kleine Dreiecke, Pfeilspitzen, Herzen, Kreise und Sterne als Anhänger für ein "Steinzeit-Amulett" . Aus Bast zwirnten sie Schnüre, verrieben Getreidekörner mit einem Stein zu feinem Mehl, das sie anschließend auch mit nach Hause nehmen konnten. Aus Holunderzweigen, die ausgehöhlt wurden, entstanden kleine Rohrperlen. Sebastian, der bereits im vergangenen Jahr am "Steinzeit-Nachmittag" teilgenommen hatte, war vor allem vom Schnürezwirnen begeistert. "Ich schaffe am Tag fast einen Meter und habe inzwischen schon zwölf Meter Schnur gezwirnt. Das macht einfach total Spaß" , erklärte er stolz. Der neunjährigen Sophie hat indes das Speerwerfen am besten gefallen. Sie fand die Einführung besonders interessant, da sie vorher nicht viel über die Steinzeit wusste. Klaudia hingegen schwärmte für das Feueranzünden. Sie hatte sich vorher bereits im Schulunterricht mit Höhlenmalerei beschäftigt, war aber dennoch sehr froh darüber, noch mehr über die Kultur der Steinzeitmenschen zu erfahren. Nachdem die jungen "Steinzeitexperten" sich unter der Anleitung von Eckhard Czarnowski auch im Speerwerfen versucht hatten, endete der Nachmittag mit einem gemeinsamen Grillen — das Feuer wurde selbstverständlich mit Feuersteinen und Zunder entfacht.
Noch bis zum Ende der Ferien kann man im Ferienprogramm der Gemeinde viel Spannendes erleben. Informationen darüber stehen unter www.jugendpflege-kirchzarten.de im Internet
Anetta Hoffmann , 25.8.2007, BZ

 

Nur 1 von 18 Hauptschulabsolventen erhalten eine Lehrstelle

9 Mädchen und 9 Jungen bestanden die Hauptschulabschlussprüfung. Die Noten
Durchschnitt 2,1
Beste Note: 1,7
Schlechteste Note 2,5
Schulsprecher und die beiden besten Schüler wurden vom Bürgerverein mit einem Buchpreis bedacht.

Trotz dieser guten Leistungen gibt es nur einen 1 Ausbildungsplatz. Die anderen 17 Schülerinnen und Schüler wurden enttäuscht:
1 Schüler hat einen Ausbildungsplatz als Maler (Ferdi Nuredini aus Kappel)
2 Schlüler wechseln ins 10. Schuljahr der Gerhard-Hauptmann-Schule
6 Jungen, 6 Mädchen besuchen die 2-jährige Berufsfachschule
2 Mädchen 1-jährige Berufsfachschule
1 Mädchen gehen ins BEJ (Berufseinstiegsjahr)

Die meisten unserer Schüler/innen hätten einen Ausbildungsplatz bevorzugt. Die weiterführenden Schulen werden zunehmend zu „Parkmöglichkeiten“ wegen fehlender Ausbildungsplätze. Nicht alle erreichen die angestrebten Bildungsabschlüsse der weiterführenden Schulen, aber immer wieder schaffen einige unserer Hauptschüler auf diesem Weg das Abitur.

Ja – auch wir an der Hauptschule der Reinhold-Schneider-Schule sind eine Restschule.
Ja, auch für die meisten unserer Schüler/innen und ihre Eltern war die Hauptschulempfehlung zunächst ein Schock, weil sie sich damit ins soziale Abseits gestellt sahen.
Ja, es ist eine Herausforderung, Kinder zu unterrichten deren Eltern mit dieser Schulart nicht einverstanden sind.

Aber es ist auch eine Freude, zu sehen, dass unsere Arbeit unter diesen erschwerten Bedingungen Erfolg hat und wir zunehmend Unterstützung erhalten von Eltern,
Lesepaten, Lernpaten, Jugendbegleitern, Straßenschule, DRK, Caritas, PH, Jugendbüro, JHW,   JBW, Sportvereine, Lionsclub, Oberlinstiftung, Spielwerkstatt, Bürgerverein.

Im vergangenen Schuljahr entwickelten wir ein neues Konzept für die Arbeit in der Hauptschule. Ein Baustein: Viele Aktivitäten zur Persönlichkeitsentwicklung und Berufsqualifizierung. In unserer letzten Schülerversammlung in diesem Jahr präsentierten die Schüler und Schülerinnen begeistert ihre Aktivitäten:

Projekte:
Klassenzimmer streichen, Radioprojekt mit der PH, Experimentieren in Chemie und Physik (PH) Tage der Besinnung „Zukunftsträume – Zukunftsängste“ mit dem Jugendbüro, „Gesund + Fit“ in den Bereichen Ernährung und Bewegung, Vertonung eines Märchens, Projekt „Glaubenskriege“, Verkaufsprojekte für  „unser“ Waisenhaus in Equador, Babysitterkurs, Eislaufen und Kegeln
Theatertage am See in Friedrichshafen mit  dem von Klassen 7+8 entwickelten Musical „Prinzenrolle“

Praktika:
Sozialpraktikum der Kl. 7  in Kindertagesstätten
10 Qualifizierungs-Workshops im Projekt „Steigbügelhalter“ mit der Fa. Litef mit Kl. 7
Ein- und mehrwöchige Betriebspraktika in Kl. 8 und 9

AG’s
Internationaler Garten
Homepage www.reinhold-schneider-schule.de
Schülerfirma
Kunst-AG
Schulsanitäter
Foto-AG

Fahrradwerkstatt:
Seit nunmehr 5 Jahren arbeitet unsere Fahrradwerkstatt mit der Unterstützung durch  das DRK, Lionsclub, Kinderbüro, Littenweiler Bürger sehr erfolgreich. Unsere Schüler sind als Praktikanten und inzwischen auch als Arbeitskräfte in Freiburger Fahrradläden  sehr anerkannt.

Freiburger Straßenschule:
Seit einigen Monaten arbeitet Raoul Quispe von der Straßenschule mit einigen unserer Jungen nach seinem Konzept. „Kochen, Essen, Arbeiten, Spielen, Reflektieren“. Die Hütte in unserem kleinen Schulhof wurde von der Gruppe abgeschliffen, bearbeitet, rot gestrichen.

Die meisten unserer Hauptschüler/innen waren in mehreren Projekten aktiv.

Reinhold-Schneider-Schule Freiburg-Littenweiler, 24.7.2007

 

 

Zivilcourage-Preis des Vereins Sicheres Freiburg für 16 junge Leute

Die Preisträger der Zivilcourage-Aktion des Vereins "Sicheres Freiburg", der Freiburger Bürgerstiftung und der Badischen Zeitung wurden am Donnerstagabend im Historischen Kaufhaus ausgezeichnet. "Dieser Preis soll denen, die sich einsetzen, zeigen, dass ihr Einsatz geschätzt wird", sagt Ex-Bürgermeister Hansjörg Seeh. Er hat die Urkunden an folgende Preisträger überreicht:

Mergime Arifaj, Dennis Brecht, Hassan Chahrour, Verena Fleig,
Michael Graf, Bettina Henning, Rokaja Mali, Leska Müller,
Mathias Rebholz, Annette Rohrer, Matthias Scherrer, Kirsten Strock,
Alexander Waldmann, Edgar Wölfle, Falco Wehmer, Keiko Yagi-Beising


"Dass Menschen in Krisensituationen handlungsorientiert und rational denken, ist nicht selbstverständlich", sagt Nowotny-Behrens,
Leiterin der psychotraumatologischen Ambulanz der Uniklinik.
Helfen ist gar nicht so schwer. "Man muss kein Übermensch sein, der sich vor den Zug wirft, um einen Mann zu retten", sagt das jüngste Jurymitglied bei der Zivilcourage-Aktion, Anna Schley, 19 Jahre und Schulsprecherin am Goethe-Gymnasium.
Zivilcourage ist erlernbar. Es hilft, kritische Situationen gedanklich durchzuspielen, um schnell reagieren zu können. Und wenn es tatsächlich soweit ist: "Sprechen Sie die Umstehenden direkt an und bitten Sie um Hilfe. Gehen Sie dazwischen. Rufen Sie die Telefonnummer 110 an und versorgen Sie das Opfer", rät Meinrad Drumm, Leiter der Kriminalprävention bei der Polizeidirektion Freiburg.
25.3.2007

 

Impuls Kompetenzagentur Freiburg hilft Jugendlichen

Die nicht von sich aus gekommen sind, denen war bisher nicht zu helfen: junge Leute ohne Ausbildung, ohne Perspektive, ohne Anspruch auf Alg II. Das soll sich in Freiburg jetzt gründlich ändern mit "Impuls", einem Projekt von Handwerkskammer, Caritas, Arbeitsagentur und Arbeitsgemeinschaft - kurz: der geballten Kompetenz, um Jugendliche sozial und beruflich zu integrieren.

Was macht man mit einer jungen Frau, die die Schule abgebrochen und keinen Job hat, die nicht mehr vor die Tür geht und notwendige Gänge zum Arzt oder Amt einfach nicht geregelt bekommt? Oder mit dem Jugendlichen, den seine Probleme zuhause, mit der Schule, mit Drogen und Schulden überfordern? Die Antwort ist einfach: Man kümmert sich um sie, schaut, wo’s hakt, geht mit ihnen aufs Amt, zur psychosozialen Beratung, zur Schule oder Berufsberatung, hilft ihnen, sich helfen zu lassen und - so das Ziel - auf eigenen Füßen zu stehen. Aber diese Antwort wird in Freiburg erst jetzt gegeben, sagen die vier Einrichtungen, die hinter der "Kompetenzagentur" stecken. Es ist eine von bundesweit 185. Initiativen, um Freiburgern zwischen 18 und 27 Jahren zu helfen, gibt es einige. "Wir haben ein starkes soziales Netz" , sagt Gerhard Wienandts vom Caritas Bildungszentrum. Und doch reiche es nicht aus. Deshalb trägt das Bildungszentrum Impuls zusammen mit der Fördergesellschaft der Handwerkskammer. Das Geld für das bis Ende des Jahres laufende Projekt kommt vom Bund (76 500 Euro) und der Arbeitsgemeinschaft (Arge) Freiburg (93 500 Euro). Die Arge kann mit ihrer Jugendagentur nur begrenzt helfen: Wer keinen Alg II-Anspruch hat, wird weggeschickt, und wer bei Förderangeboten nicht mitmacht, dem wird das Geld gekürzt. "Aber geholfen ist den Jugendlichen damit nicht" , sagt Norbert Mattusch, Geschäftsführer der Arge. Zu der müssen die Jugendlichen außerdem hin - wie auch zur Berufsberatung der Arbeitsagentur. Nachgerannt wird niemandem. Genau das machen jetzt eine Sozial-, eine Diplompädagogin und ein Sozialarbeiter (auf zwei Stellen) bei Impuls in Räumen der Arge. Sie gehen zu den Jugendlichen nach Hause oder an Treffpunkte und bekommen Kontakte über die Projektpartner. Ohne Zwang wollen sie Hilfebedürftige etwa sechs Monate individuell aktivieren — auch mit Unterstützung von städtischem Sozial- und Jugendamt, Schulen und der Evangelischen Jugendhilfe. Die Resonanz ist gut, abgelehnt hat das Hilfsangebot noch niemand: 46 Jugendliche nehmen es schon an. Gut dreimal so viele bräuchten es, schätzt Gerhard Wienandts: "Eine erschreckend hohe Zahl."
24.3.2007, www.badische-zeitung.de

Impuls Kompetenzagentur Freiburg >Jugend
 

 

Kurve unterstützt Jungen aus Problemfamilien

Die "Kurve" -Gruppe wird vom Jugendamt finanziert und vom "Verein für benachteiligte Kinder" im schweizerischen Solothurn sowie der Oberle-Stiftung Staufen unterstützt. Es ist ein Mischangebot: Keine Tagesgruppe, in der sich Jugendliche montags bis freitags täglich treffen, sondern nur auf zwei Nachmittage pro Woche konzentriert — plus einen Familienbesuch, bei dem Daniela Peter und Wolfgang Konradi mit den Eltern zusammenarbeiten. ....
Kompletten Text von Anja Bochtler vom 6.2.2007 auf www.badische-zeitung.de lesen

 

Siegerehrung Planspiel Börse 2006 

Bereits zum 24. Mal fand das Planspiel Börse statt. Vom 27. September bis 12. Dezember 2006 hieß es für die Spielgruppen: Die richtige Kauf- bzw. Verkaufsentscheidung musste getroffen werden! Insgesamt nahmen 43.835 Spielgruppen am Planspiel Börse 2006 teil. Deutschlandweit den größten Erfolg erzielte die Spielgruppe "Gentlemen" aus! Ihr Depot erreichte zum Spielende einen Depotgesamtwert von 62.918,11 Euro.
Insgesamt 80 Spielgruppen nahmen bei der Sparkasse Hochschwarzwald teil – so viel wie noch nie! Das Ganze unterteilte sich in 66 Schüler-, 6 Lehrer- und 8 Azubi-Spielgruppen. Die Schüler-Spielgruppen unterteilten sich in jeweils 8 Spielgruppen von den Realschulen Kirchzarten, Löffingen und Neustadt, 6 vom Kolleg St. Sebastian in Stegen, 11 vom Marie-Curie-Gymnasium in Kirchzarten, 1 von der Schule Birklehof in Hinterzarten, 14 vom KG Hochschwarzwald, 5 vom BBZ in Stegen und 5 Spielgruppen von der Hans-Thoma-Schule in Titisee-Neustadt. Alle Depots wurden per Internet geführt. Von den 66 Spielgruppen schafften es 39 ihr Startkapital zu vermehren, 27 gelang dies nicht. Bei der Siegerehrung am 15. Dezember 2006, zu der alle Spielgruppen eingeladen waren, wurden die 10 besten Spielgruppen geehrt. 

1. Platz            AMT-bubibo             BBZ Stegen                          55.400,65 € Depotendwert
2. Platz            Graskrümel               KG Hochschwarzwald           54.773,10 € Depotendwert
3. Platz            Stufe08                   Kolleg St. Sebastian              54.531,44 € Depotendwert
4. Platz            Rüstige Rentner        KG Hochschwarzwald            54.397,27 € Depotendwert
5. Platz            LSMP                       KG Hochschwarzwald            53.293,66 € Depotendwert
6. Platz            kiza bankers            Realschule Kirchzarten          53.262,68 € Depotendwert
7. Platz            Kapitalkäser             Realschule Löffingen             52.979,54 € Depotendwert
8. Platz            Pirates                     Realschule Neustadt             52.965,74 € Depotendwert
9. Platz            Tschek’s Himmel-      KG Hochschwarzwald            52.951,83 € Depotendwert
                       fahrtskommando
10. Platz           Die Kollegen            Kolleg St. Sebastian              52.933,90 € Depotendwert

Anschließend an den offiziellen Teil wurde  „Die Rotkäppchenverschwörung“ als Sneak Preview gezeigt. Auf die fünf besten Spielgruppen wartet als Hauptpreis die Siegerfahrt nach Mailand am 19. Januar 2007.

21.12.2006, www.dreisamtaeler.de

People to People - Jugendgruppen arbeiten als Bachpaten

Seit 1995 besuchen Sommer für Sommer ausländische Jugendgruppen die Freiburger Bachpaten, um bei deren Gewässerpflege-Aktionen mit anzupacken. Die Zahl der teilnehmenden Gruppen, die vor allem aus den Vereinigten Staaten kommen, ist von Jahr zu Jahr gestiegen: Dieses Jahr sind bis Ende Juli insgesamt 1600 Jugendliche mit ihren Betreuern zu Gast in Freiburg. BZ-Mitarbeiter Andreas Braun sprach mit Hella Heuer, Biologin beim Eigenbetrieb Stadtentwässerung und Vorsitzende des Fördervereins Bachpatenschaften, über die Aktion.

BZ: Frau Heuer, auf den ersten Blick erscheint es unglaublich, dass Jahr für Jahr hunderte junge Amerikaner nach Südbaden kommen, um ganz offensichtlich mit viel Freude wuchernde Neupflanzen entlang von Fließgewässern zu rupfen. Was fasziniert die ausländischen Jugendlichen an solchen Pflegearbeiten?
Heuer: Die Jugendlichen kommen nicht eigens zum "Unkrautrupfen" zu uns, sondern machen vielmehr als Teil einer umfassenderen Ferienreise durch Europa auch in Deutschland Station. Das Gesamtprojekt wird von dem Gelsenkirchener Verein "People to People" organisiert, der zum Ziel hat, junge Menschen im Rahmen der internationalen Völkerverständigung zusammen zu bringen. Ein Bestandteil des Projekts sind dabei auch gemeinnützige Tätigkeiten, zum Beispiel die Mithilfe bei der Gewässerpflege, an denen sich die Jugendlichen beteiligen. In der Tat scheint es aber so, als ob auch diese Arbeiten am Gewässer viel Spaß bereiten: Es hat ein wenig den Flair von Abenteuer, die gemeinsame Arbeit mit hiesigen Schulgruppen fördert die Begegnung, und die Jugendlichen sehen den Erfolg ihrer Arbeit, wenn sie nach einigen Stunden ganze Berge von wuchernden Pflanzen gerupft haben.
BZ: Es ist ja schon eine große Herausforderung, 1600 Jugendliche in etwa sechs Wochen zu betreuen. Wie schaffen Sie das?
Heuer: Um die Rahmenbedingungen kümmert sich ein Reisebüro, so dass wir mit der Unterbringung erst einmal nichts zu tun haben. Unsere Hauptaufgabe ist es, die Arbeitseinsätze so zu organisieren, dass jede Gruppe ein angemessenes Betätigungsfeld hat und nach Möglichkeit auch Teilnehmer aus Deutschland mit dabei sind, um den Begegnungscharakter zum Tragen zu bringen. Diese Koordinierungsarbeiten sind allerdings recht aufwändig und beschäftigen uns bereits seit Weihnachten: Geeignete Gewässer müssen ausgesucht werden, mit unseren Bachpaten und anderen Verbänden muss abgesprochen werden, wer wann welche Gruppe vor Ort betreut. Auch um Schutzkleidung, Gummistiefel und Verpflegung kümmern wir uns. Derzeit ist unser ganzes Team vorwiegend mit der Planung und Umsetzung der einzelnen Aktionen beschäftigt.
BZ: Bei so vielen freiwilligen Helfern müssten die Bäche in und um Freiburg ja in einem Top-Zustand sein . . .
Heuer: Im Großen und Ganzen ist das auch richtig: Wenn man sich manche Fließgewässer im Umland anschaut, sieht man schon einen Unterschied. Aufgrund unserer Tätigkeiten gibt es in Freiburg deutlich weniger Problempflanzen — zum Beispiel Indisches Springkraut — an Gewässerufern. Die vielen helfenden Hände im Sommer spielen dabei eine ganz wesentliche Rolle. Es ist uns sogar gelungen, den Japan-Knöterich an einigen Stellen nachweislich zurückzudrängen.

Info: Wer Spaß an der Begegnung mit ausländischen Jugendgruppen hat und sich zudem für praktische Naturschutzarbeit interessiert, darf gerne mit anpacken. Interessenten können sich bei Hella Heuer melden, 0761/201-4456, E-mail: Hella.Heuer@stadt.freiburg.de

11.7.2006, www.badische-zeitung.de

www.people-to-people.de


 

Das Autonome Jugendzentrum (AJ) ist besser als sein Ruf

Das Autonome Jugendzentrum ist für viele Jugendliche ein Refugium, in das sie sich zurückziehen können. Ohne dass Erwachsen mitmischen und reinfunken verwalten sie das AJ selbst. Sie sind verantwortlich für Ordnung und Sauberkeit und den laufenden Betrieb, aber auch für die Organisation größerer Veranstaltungen. Doch es gibt immer wieder auch Konflikte, Anwohner beschweren sich über Müll und Lärm. Derzeit ist das AJ aufgrund solcher Beschwerden auf Anweisung der Gemeinde geschlossen. Der Dreisamtäler unterhielt sich mit dem ersten Vorsitzenden des AJ, Jonas Engesser, und dem Kassenwart Thiemo Leimgruber über diese Problematik.

Dreisamtäler: Das AJ ist für drei Wochen geschlossen. Das ist eine drastische Maßnahme von Seiten der Gemeinde. Vor zwei Jahren kam das schon einmal vor.
Jonas: Damals gab es massive Nachbarschaftsbeschwerden wegen Ruhestörung und Vermüllung des AJ-Geländes und auch der angrenzenden Grundstücke. Ich war zu der Zeit zwar im Urlaub, aber ich denke, dass es ganz klar das Fehlverhalten der Mitglieder war, das zur Schließung geführt hat. Thiemo: Ja, das haben die AJler selber verbockt. Solche Sachen passieren leider. Hinterher ist man immer schlauer …

Dreisamtäler: Ihr seid also durchaus fähig, Fehler einzusehen. Was führte dann dieses mal zur Schließung?
Jonas: Die Zehntklässler der Realschule hatten die letzte Prüfung hinter sich. Eigentlich wollten sie am Engenwald feiern. Das Wetter war aber so schlecht, dass das AJ ihnen Asyl gewährte. Als sie ankamen, waren die meisten schon stark alkoholisiert.
Thiemo: Sie hatten schon verdammt viel Hard-Alk intus, den sie sich bei Edeka gekauft hatten – das AJ hat den nicht verkauft! Es gab Lärmbeschwerden, rund um das AJ lagen Scherben herum und es gab einen Krankenwagen- und Polizeieinsatz. Verständlich, dass die Gemeinde mit Schließung reagierte.

Dreisamtäler: Das könnt ihr wirklich so akzeptieren? Eigentlich wurde doch eure Gastfreundschaft ausgenutzt.
Jonas: Das Verhalten der Realschüler finde ich traurig, denn es gab auch Sachbeschädigungen im AJ. Sie haben es geschafft, die Eingangstür zum Damen-WC aus den Angeln zu heben, wahrscheinlich wurde sie eingetreten. Auf unsere Nachfrage, wer den Schaden bezahlt, bekamen wir als Antwort, dass man ihnen rechtlich nichts anhaben  könne. Wir müssen den Sachschaden jetzt selbst bezahlen – und da kommen locker 800,- Euro zusammen!
Thiemo: Hinzu kommt, dass wir durch die Schließung ja auch Einkommensausfälle haben. Wir finanzieren uns  ja auch durch den Getränkeverkauf, wenn wir offen haben.
Jonas: Unser Fehler war, dass wir die Realschüler überhaupt reingelassen haben. Es waren einfach zu viele besoffene Jugendliche, die sich überhaupt nicht mehr unter Kontrolle hatten.

Dreisamtäler: Welche Konsequenzen zieht ihr daraus ?
Thiemo: Ich glaube es liegt auf der Hand, dass wir keine Abschlussfeiern mehr im AJ zulassen. Das ist traurig, aber nötig!

Dreisamtäler: Habt ihr während eures regulären Öffnungsbetriebs auch Probleme mit Betrunkenen?
Jonas: Der normaler Betreib ist mittlerweile eher ruhig. Ab und zu gibt es Beschwerden wegen Ruhestörung, das hat aber stark nachgelassen. Wir bemühen uns auch, Verschmutzungen zu beseitigen und räumen die Nachbargrundstücke immer mit auf.

Dreisamtäler: Es kommt aber doch immer wieder zu Polizeieinsätzen.

Jonas: Es ist richtig, dass wir mehr Polizeieinsätze haben, als noch vor ein paar Jahren. Das liegt aber daran, dass wir die Polizei rufen, wenn Störenfriede Streit suchen oder draußen Krach machen. Wir rufen die Polizei, bevor es eskaliert!

Dreisamtäler: Ihr habt ein gutes Verhältnis zur Polizei?
Jonas: Wir haben zum Jugendsachbearbeiter des Kirchzartener Polizeipostens, Heinz-Dieter Rinke, ein sehr gutes Verhältnis. Mit ihm kann man über alles reden und deshalb haben wir auch keine Scheu, die Polizei rechtzeitig zu rufen.
Thiemo: Bei Jugendlichen, die immer wieder randalieren, hat der Vorstand auch schon Hausverbote ausgesprochen. Die werden dann auch mit Hilfe der Polizei durchgesetzt.

Dreisamtäler: Unterstützt euch die Gemeinde?
Jonas: Unser Ansprechpartner bei der Gemeinde ist Herr Arndt. Mit ihm kommen wir auch gut aus. Er unterstützt uns und ist immer gesprächsbereit.
Thiemo: Außerdem bekommen wir, wie jeder andere Verein auch, einen Vereinszuschuss …

Dreisamtäler: … und natürlich das Gebäude …
Thiemo: … inklusive Wasser und Strom.

Dreisamtäler: Wie sieht es aus mit Drogen?
Jonas: Wir schenken Bier aus und haben Aschenbecher für die Raucher aufgestellt. Illegale Drogen sind im AJ wie überall in Deutschland verboten.
Thiemo: Im übrigen haben wir auch schon mit dem Vorgänger des jetzigen Jugendsachbearbeiters der Polizei einen Drogeninformationsabend durchgeführt.

Dreisamtäler: Gibt es dieses Jahr wieder Rock am Bach?
Thiemo: Leider nein. Wir planten Rock am Bach vor den Sommerferien. Der Campingplatzpächter meldete jedoch Bedenken an wegen Ruhestörung. Wir hätten die Alternative, Rock am Bach erst im Herbst zu machen oder vor den Sommerferien nur bis 23 Uhr. Beides schreckt unser Publikum ab und deshalb ist uns das finanzielle Risiko zu groß.
Jonas: Ich finde es traurig, dass unser Engagement behindert wird. Dorffeste in und um Kirchzarten haben Sperrstunden, die bis um drei gehen. Das „Zäpflefest“ auf dem Sportplatz hörte man auch bis zum AJ und sicher auch auf dem Campingplatz. Wir haben hier schon das Gefühl, dass mit zweierlei Maß gemessen wird.

Dreisamtäler: Ich danke euch für das Gespräch!
Für den Dreisamtäler unterhielt sich Dagmar Engesser mit zwei Vorstandmitgliedern des AJ.
29.6.2006, www.dreisamtaeler.de

 

 

Alles ist anders: Sozialpreis der Wirtschaftsjunioren an Trauerarbeit-Projekt

“Gib Worte deinem Schmerz” - mit diesen Zeilen aus Shakespeares Macbeth würdigte Erzbischof Robert Zollitsch am Freitagabend den Sozialpreis 2006 der Wirtschaftsjunioren Freiburg. Ausgezeichnet wurde das Projekt “Alles ist anders” , das sich mit therapeutischer Trauerarbeit junger Menschen zwischen fünf und 13 Jahren auseinander setzt. Der Initiative der Hospizgruppe Freiburg ginge es um “wahren Trost und einen Ort, an dem sich Menschen zu trauern trauen” , so Zollitsch. “Die Angebote sind wie ein Leuchtturm der Hoffnung für Kinder.”

Alles von Martin Wohlrabe vom 22.5.2006 auf www.badische-zeitung.de lesen


 

Abiturienten aus Stegen sammeln Müll- Firma Wandres spendet

Eine Tradition lebt fort: Abiturienten aus dem Kolleg St. Sebastian betreiben Umweltschutz und die Firma Wandres stiftet Geld für die Abikasse

Stegen/Buchenbach. “Man überlegt sich jetzt zweimal, ob man seine Kippe auf die Straße wirft.” Zu diesem Fazit kam der Abiturient Simon Hummel, nachdem er vergangenen Samstag mit rund 50 seiner Mitschüler durch das Dreisamtal gelaufen war und längs den Straßen und Wegen Müll aufgesammelt hatte.

Die Abiturienten des Kollegs St. Sebastian in Stegen sammelten auch dieses Jahr wieder säckeweise Müll von den Wegen des Dreisamtals, um ihre Abiturskasse zu füllen. Gesponsert wurde diese Putzaktion von der Firma Wandres Micro-Cleaning aus Buchenbach-Wagensteig, die den Abiturienten 1000 Euro als Lohn für ihre Arbeit überreichte. “Die Schüler sollen etwas Sinnvolles für die Allgemeinheit machen, um Geld zu bekommen” , so der Betriebsleiter der Firma Wandres, Eisele. Die Aktion gibt es schon seit 2001 mit den Abitursjahrgängen des Kollegs St. Sebastian.
Am Samstagmorgen trafen sich die Abiturienten kurz vor 8 Uhr in Stegen, um sich in Gruppen aufzuteilen und schließlich, mit Müllsäcken und Handschuhen ausgerüstet, dem Müll den Kampf anzusagen. Die verschiedenen Strecken führten teils über Stegen, Burg am Wald, Burg-Birkenhof und auch über Kirchzarten, Burg-Höfen Richtung Buchenbach und schließlich nach Wagensteig. Der Abiturient Matthias Winkler fuhr mit einem ausgeliehenen Bus der Firma Wandres die Strecken ab, sammelte volle Müllsäcke ein und war Versorgungsstation der durstigen Schüler. Die Gruppen hoben den Müll entlang der Wege und Straßen und an zu erreichenden Böschungen auf. “An bewaldeten Böschungen, etwas abseits der Wege, haben wir am meisten gefunden. Ich hätte nie gedacht, dass wir sogar ganze Müllhalden finden” , berichtete Abiturientin Judith Rübsam. Vorüberkommende Passanten, die die Schüler neugierig beobachteten, waren teilweise gerne für eine zusätzliche kleine Spende für die Abikasse bereit und sorgten für eine weitere Motivation.

Das Wetter war den Müllsammlern leider nicht besonders hold, war es doch den ganzen Vormittag bedeckt und nass. Erst mittags, als die rund 50 Schüler in Wagensteig bei der Firma Wandres eintrafen, kam die Sonne heraus. Die vollen Müllsäcke türmten sich zu einem Haufen auf und ließen einen erfolgreichen Vormittag erkennen. Beim Aufwärmen in der Cafeteria dankte Betriebsleiter Eisele den Abiturienten. “Großer Dank geht jedoch an Herrn Wandres für den großzügigen Lohn von 1000 Euro. Das Geld wird hauptsächlich für den Ende Juni stattfindenden Abiball verwendet werden” , erklärte Sandra Weidinger, die von Seite der Schüler für die Organisation der Putzaktion verantwortlich war.

Badische Zeitung Freiburg
Franziska Fischer, 4.5.2006 auf www.badische-zeitung.de

 

Verein Jugendprojekt baut Holzstall auf dem Kunzenhof

Mut brauchten Gabriele und Dieter Plappert, als sie im Frühjahr 2005 beschlossen, für die stetig wachsende Kinder- und Jugendarbeit auf ihrem Hof den Traum von einem Kinder-Tier-Werkraum in die Tat umzusetzen. Nun, rund ein Jahr später, ist der Bau fast fertig.

Seit 1999 bietet die Landwirtin Gabriele Plappert Stadtkindern die Möglichkeit, auf dem Kunzenhof die landwirtschaftliche Arbeit, so wie sie einst üblich war, tatkräftig kennen zu lernen. Der 400 Jahre alte Hof am Freiburger Stadtrand grenzt direkt an die städtische Bebauung. Hier treffen sich die Kinder im Alter von 9 bis 14 Jahren einmal im Monat. In zwei Gruppen mit je zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmern erleben sie hautnah, welche saisonalen Aufgaben in der Landwirtschaft anstehen. Jedes Treffen widmet sich einem Thema. So wird im Herbst zum Beispiel Apfelsaft aus hofeigenen Äpfeln getrottet und Milch verarbeitet. Im Winter heißt das Thema Holz, ein nachwachsender Rohstoff. Dabei wird ein Baum gefällt und es wird Brennholz gesägt. Im Frühjahr forsten die Kinder im angrenzenden Wald wieder auf. Bei der Heuernte üben die Kinder im Sommer - wie anno dazumal - selbst zu sensen.
In einem zweiten Jahr lernen die Kinder unter anderem die Getreidearten von der Aussaat bis zum selbst gebackenen Brot kennen oder die Verarbeitung von Heil- und Küchenkräutern. Auch der Vogelschutz ist mit dem Bau von Nistkästen für die Singvögel vertreten. Neben diesen zwei Jugendprojektgruppen besuchen Kindergarten- und Schulgruppen den Kunzenhof. Außerdem gibt es eine monatliche Gruppe mit zehn Kindern im Alter von 7 bis 9, die den Wechsel der Jahreszeiten im angrenzenden Wald erleben.
Wichtiger Bestandteil des Jugendprojektes ist bei jedem Treffen der direkte Kontakt mit den Hoftieren. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer versorgen die Tiere und lernen melken. Mit Hingabe werden die sechs bis acht Ziegen und der Esel gestriegelt, Hühner und Enten gefüttert oder einfach nur die Katzen gestreichelt. Nach den zwei Jahren können die erfahrenen Kinder weiterhin kommen und die Tiere betreuen. Karima Busemann (12 Jahre) ist bereits seit vier Jahren dabei. Sie darf schon allein mit dem Esel Rosalie spazieren gehen. "Mir macht die Arbeit mit den Tieren Spaß. Das Vertrauen zwischen den Tieren und den Menschen ist so schön."  Aus dem Wunsch, diesen Kontakt zwischen Kindern und Tieren zu intensivieren und gleichzeitig die privaten Räume der Bauernfamilie zu entlasten, wurde die Idee vom Kinder-Tier-Werkraum geboren. Die Kinder und Jugendlichen sollten in einem Raum mit viel Platz schaffen können, nur durch ein Fenster getrennt von den Tieren. Der offene Holzstall sollte endlich mehr Platz zum Streicheln und Versorgen von Ziegen und Esel bieten.
Geburtshelfer wurden schließlich zwei Stiftungen, die das Startkapital für den Bau bereitstellten. Klar war von Anfang an, dass diese finanziellen Mittel nicht ausreichen würden. So war und ist vor allem viel Eigenarbeit von Familie Plappert und tatkräftiger Mitglieder des Vereins gefragt. Als der erste Spatenstich getan war, wirkte dies wie eine Initialzündung. "Es war wie ein Geschenk des Himmels", so Dieter Plappert, "immer wieder kamen die richtigen Menschen mit den richtigen Ideen zur richtigen Zeit." Die Stiftungsverwaltung Freiburg spendete Holz, die Zimmerleute und Landschaftsgärtner machten den Bau zu ihrer eigenen Sache. Ziegel, Fenster und Türen wurden gebraucht gekauft.
Der Einsatz hat sich gelohnt. Auf dem steilen Nordhang steht nun ein geräumiger Offenstall mit einer integrierten Natursteinmauer, auf der die Ziegen klettern und die Kinder sitzen können. Im angrenzenden Werkraum werden bald die Kinder bei ihrer Arbeit die enge Verbundenheit des bäuerlichen Lebens mit den Tieren sehen und spüren können. Mit dem Kinder-Tier-Werkraum ist auf dem Kunzenhof ein Traum verwirklicht worden, der auch anderen Mut machen kann.
Davon beflügelt wird vom Jugendprojekt auf dem Kunzenhof ein neues Projekt angedacht. In eintägigen Fortbildungskursen könnten Lehrkräfte sowie Landwirtinnen und Landwirte jahreszeitbezogen die verschiedenen Möglichkeiten des Lernens auf dem Bauernhof kennen lernen. "Der Bedarf ist sehr groß", so die Erfahrung von Gabriele Plappert, die über die Mitgliedschaft im Bund der Jugendfarmen und in der Bundesarbeitsgemeinschaft Lernort Bauernhof in regelmäßigem Austausch mit Menschen aus ähnlichen Initiativen steht. "Unsere Arbeit ist ein wichtiger Beitrag, damit zukünftige Generationen den Anschluss an die Wurzeln ihrer eigenen Lebensgrundlage nicht verlieren."

Beim Jugendprojekt auf dem Kunzenhof gibt es viel Bedarf für Handwerkzeuge aller Art, von der Milchkanne über die Handkarde bis zum Heurechen. Hier werden sie nicht verstauben sondern zu neuen Ehren kommen. Peschers
Kontakt: Dieter und Gabriele Plappert, Telefon 0761/63726.

Regine Peschers, 22.4.2006, www.badische-bauern-zeitung.de

© Freiburg-Dreisamtal.de, Kontakt, Update 21.04.08