Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Kollnau im Elztal
zwischen Waldkirch und Gutach
        

Home >Orte >Waldkirch >Kollnau

Kollnau mit Kohlenbach und Übental

Blick von Siensbach nach Nordwesten auf Kollnach im Elztal am 3.5.2008
Blick von Siensbach nach Nordwesten auf Kollnau bei Waldkirch im Elztal am 3.5.2008

 

Kollnau

Tele-Blick vom Kandel auf Kollnau am 13.9.2009 Blick nach Norden zur Blasius-Kapelle im Kohlenbachtal am 12.10.2010  
Tele-Blick vom Kandel auf Kollnau am 13.9.2009 Blick nach Norden zur Blasius-Kapelle (Bläsikapelle) im Kohlenbachtal am 12.10.2010  

Zum Waldkircher Stadtteil Kollnau gehören das gleichnamige Dorf sowie die Höfe Harnischwald, Kohlenbach und Übental.

Kollnau liegt am Eingang des Kohlenbachtals. Im 12. Jahrhundert entstand eine Siedlung aus mehreren Bauerngütern, damals stand der Bergbau noch in Blüte. Die St. Balsiuskapelle in den Wiesen der Kohlenbachtalmündung zeugt von jener Zeit. Um 1680 wurden die im 30jährigen Krieg zerstörten Schmelzwerke vom Simonswäldertal nach Kollnau gebracht. Mit Eisenschmelze bzw. Bergwerk begann der Wandel in Kollnau:
Von der Agrargemeinde zum Handwerks- und Industriestandort. Das Eisen und Hammerwerk wurde 1870 in eine eine Baumwollspinnerei und Weberei übergeführt. Der sich daraus entwickelnde große Industriebetrieb entwickelte musste dann im Jahr 1990 die Fabrikation einstellen. Kollnau gehörte bis 1919 zur katholischen Pfarrei Waldkirch. Für das 1910 in Kollnau errichtete Gotteshaus wurde ganz bewußt der Name des heiligen Josef gewählt, da dieser in Deutschland allgemein als Schirmherr der Werktätigen verehrt wird.

Bläsikapelle im Kohlenbachtal
http://st-josef-kollnau.ksew.de/cms/website.php?id=/index/blaesikapelle.htm

 

Arbeitskreis Alt-Kollnau

Arbeitskreis Alt-Kollnau
c/o Fritz Weissenberger, Ernst Baier,
Martin Hünerfeld

 

Kohlenbachtal

Blick vom Kohlenbacher Eck nach Osten in über Übenhof und Emlerhof bis Kollnau am 12.9.2006    
Blick vom Kohlenbacher Eck nach Osten  über Übenhof (rechts) und Emlerhof bis Kollnau am 12.9.2006    

Der Eisenerz-Bergbau im Kohlenbachtal (Emlerhof, Übenhof) ist über mehrfache Nennungen in den Schriftquellen des 18. Jahrhunderts gut belegt. Allerdings sind die Geländespuren mittlerweise alle eingeebnet.Hinweise auf möglichen Bergbau in Form von Flurnamen gibt es z.B. von Buchholz, wo im Bereich hinter dem Schützenhaus die Flurnamen "Erzlöcher", "Dachsbühl" und "Rödelsteingrube" vorkommen.
http://www.ufg.uni-freiburg.de/d/publ/ahb/kandel2.html

100 Jahre Kohlenbach: Bildband vom Arbeitskreis Alt-Kollnau

Geschichte festhalten, dokumentieren und Zeitgeschichte erzählen, all das möchte der Arbeitskreis Alt-Kollnau. Sein jüngstes Projekt, der Bildband "100 Jahre Kohlenbach" wird am Samstag, 8. August, um 20.30 Uhr beim Rossfest präsentiert.

Fünf Jahre ist der Arbeitskreis Alt-Kollnau bereits alt und neben Stadtführungen erarbeitete der Arbeitskreis nun bereits sein zweites Büchlein. "Es gibt Bücher von der ganzen Welt, wieso auch nicht vom Kohlenbach", so "Altkohlenbacher" Ernst Baier, der in kleiner Runde im Bürgersaal des Rathauses das Werk in humoriger Weise vorstellte. Auf 120 Seiten und mit der unglaublichen Anzahl von 275 Bildern wird das Kohlenbach ausführlich vorgestellt. Nach einigen Daten beginnt der Weg des Lesers mit dem Weg des "Kohlenbacher Briefträgers". "Der Briefträger war die zweite Zeitung und ist immer über Feld und Wiesen gegangen", erinnert sich Ernst Baier. Auf einem Rundweg geht es über die Höfe, zu Gasthäusern und Wegkreuzen. "Meist gibt es drei Bilder von jedem Hof", erklärt Baier. So wird der Nazi-Hof vorgestellt. Im Weberhäusle war der letzte Leinenweber beheimatet. Der Hiesliburhof hingegen ist der höchst gelegene Hof im Kohlenbach, während vom Bromhof das älteste Bild vorhanden ist. Beim Bromhof gibt es auch das letzte Wasserrad zu bestaunen, weiß Baier, der auch erzählt, dass aus vielen "Backhiesli" Ferienwohnungen wurden. Schließlich lebt das Kohlenbach, das übrigens Landschaftsschutzgebiet ist, auch von den Feriengästen. Auch die Bläsikapelle darf natürlich nicht fehlen. Bilder des Altarfensters oder des Altars zeigen die Schönheit der Kapelle, die auf das Jahr 1556 zurückgeht. Das frühere "Bläsivitte" ist heute als Bläsistüble bekannt und, so ist in dem Bildband zu lesen, wurde schon 1958 zur Gaststube umgebaut.
Viele Wanderwege machen das Gebiet Kohlenbach zu einem Kleinod für Wanderer. Auch darüber weiß der Arbeitskreis zu berichten. Das Schwedenkreuz wurde 1989 vom Schwarzwaldverein Kollnau-Gutach erneuert. Die Jarwihütte und die damals noch offene Landschaft erhält im Buch ebenso Raum wie der Felsenkeller. Und auch Kohlplätze nannte das Kohlenbach sein Eigen, erzählt Baier, der immer wieder kleine Anekdoten mit einflicht.
Doch das Kohlenbach lebt natürlich nicht nur von Höfen, Gaststätten und Kreuzen, sondern hauptsächlich von den Menschen, die in dem Tal lebten und leben. Immer noch bestimmt die bäuerliche Familie das Leben des Bauernhofes, so der Arbeitskreis, der mit über 100 Jahre alten Familienbilderndieses Leben in der Großfamilie für nachfolgende Generationen verewigt. Kommunionkinder in Tracht, wie im Bildband, gibt es heute nicht mehr. "Die Trachten haben viel Geld gekostet", erinnert sich Baier, der sich freut, dass auch Erna Ambs als Schäppelnäherin im Bildband vertreten ist. Der Weg der Mechanisierung in der Landwirtschaft wird eindrücklich dargestellt, die Entwicklung der Elektrifizierung und der Druckentwässerung (die die Kohlenbacher mit viel Eigenengagement verwirklichten). Neben der Waldwirtschaft erhalten auch Bienenzucht, Brennerei oder die Hausschlachtung Platz in dem Bildband, der auch die Geselligkeit des Dorfes und die Tradition der Pferdezucht nicht vergisst. "Wir möchten in Erinnerung behalten, was sonst in Vergessenheit gerät", so Fritz Weissenberger, Mitglied des Arbeitskreises. Und das ist dem Arbeitskreis ganz hervorragend gelungen, wie Ortsvorsteher Klaus Wisser betont. Die ersten Bücher gingen nun an die Stadt Waldkirch, den Stadtarchivar und natürlich auch an die Sponsoren, ohne die das umfangreiche, wirklich sehr schöne Werk nicht hätte realisiert werden können.  
Silke Nitz, 6.8.2009

 

SpitzBur Ernst Baier: Bauernhöfe im Kohlenbachtal

Ein heimatkundlich hochinteressantes Angebot machte der Arbeitskreis "Alt-Kollnau": Man befuhr im Bus eine Rundstrecke im Kohlenbachtal und lernte unter Führung von "Spitzbur" Ernst Baier das Tal, seine Bewohner und seine Wirtschaftsgeschichte kennen.

Schon immer lebte man im Kohlenbacher Tal von der Landwirtschaft. Noch heute existieren 16 Bauernhöfe und daneben mehrere kleinere Betriebe. Allerdings betreibt nur noch ein Bauernhof die Landwirtschaft als Vollerwerbsbetrieb, für alle anderen ist sie auch hier zum Nebenerwerb geworden. Zunächst besichtigte die interessierte Schar gleich am Eingang des Tals die Bläsikapelle und ließ sich über die Entstehung der Wallfahrt zum heiligen Blasius, ihre Geschichte und ihre Bedeutung für Kollnau sowie über die Aus- und Umbauten und Renovierungen berichten. Die Kapelle hatte zeitweise sogar die Funktion einer Filialkirche für die Kollnauer Bevölkerung und ist noch heute eine beliebte Stätte für Hochzeiten, familiäre und andere Gedenkveranstaltungen. Bemerkenswert an der besonders reizvollen Lage der Kapelle ist der Gegensatz zwischen der offenen Hanglandschaft auf der südlichen Talseite und der dichten modernen Wohnbebauung des gegenüberliegenden Ortsteils Ebertle.

Danach besuchte man den Übenhof mit seiner schönen, erst jüngst wieder restaurierten Hofkapelle. Der hochmoderne Viehwirtschaftsbetrieb wurde ausgiebig besichtigt. Der Spitzhof als nächste Station hatte zwei interessante Einrichtungen zu bieten: Zunächst gab es Auskunft über eine Hackschnitzel-Heizanlage, in der das sonst nicht verwertbare Restholz aus dem hofeigenen Wald zur Gewinnung von Heizenergie verwertet wird. Die Anlage versorgt vier Haushalte mit zehn Personen mit Wärme und Warmwasser. Danach erfuhr man, wie die Abwasserentsorgung des gesamten Kohlenbachtals vor 15 Jahren entstand. Eine eigens konstruierte Druckentwässerung mit einem Rohrnetz von etwa neun Kilometern Länge und 14 Pumpstationen sorgt für die Sammlung und den ungehinderten Abfluss aller Abwässer und leitet sie in die Kanalisation ein. Das System wurde speziell für die Bedürfnisse seiner Nutzer entwickelt und von diesen fast ausschließlich in Eigenleistung erstellt. Es galt seinerzeit als Pilotprojekt für ganz Baden-Württemberg.
Eine über 100 Jahre alte Einrichtung zur Schnapsbrennerei war zu sehen; der Spitzhof besitzt seit 130 Jahren das Recht zur Alkoholbrennerei. Auf dem Hofgelände sieht man auch noch Spuren einer früheren Erzgrube und einer Sandgrube. Ein 100jähriges, sorgsam restauriertes Gedenkkreuz zeugt hier wie bei fast allen anderen Hofgebäuden im Kohlenbach von der tiefen Gläubigkeit der Bewohner .
Der Mockbauernhof war danach Demonstrationsobjekt für die schwierige Lage der Kohlenbacher Landwirtschaft: Die vielen Steillagen, der Bachlauf, der immer wieder von Büschen und Bäumen befreit werden muss und das Fehlen ebener und daher rentabler Ackerflächen führten dazu, dass die Flächen verpachtet oder verkauft werden müssen. Der Lebensunterhalt wird außerhalb verdient. Die Landschaft des Tales ist ständig von Verbuschung und Verwaldung bedroht und muss mühsam offen gehalten werden.
Schließlich setzte man sich im "Kaltenbachhof" zu einem kräftigen Bauernvesper zusammen. Ernst Baier gab in seinem engagierten, sehr anschaulichen Vortrag einen Überblick über die Entwicklung der Landwirtschaft in den letzten 60 Jahren. Hatten Eltern und Großeltern noch mit Ochsen- und Pferdegespannen schwierige Hangfelder bestellt, so kamen schon zwischen den beiden Weltkriegen erste Maschinen auf. Die große Zeit der Schlepper begann ein Jahrzehnt nach dem Zweiten Weltkrieg. Mit fortschreitender Modernisierung und Automatisierung auch der landwirtschaftlichen Arbeit wurde der Personalbedarf geringer. Erst suchten sich ehemalige Knechte und Mägde neue Erwerbsquellen, dann gingen auch Bauer und Bäuerin einer Erwerbstätigkeit neben der Landwirtschaft nach. Allmählich wurde diese zum Nebenerwerb. Wichtige Aufgaben für künftige Landwirte werden die Erzeugung gesunder Lebensmittel sein, die Erhaltung der Landschaft und die Gewinnung regenerativer Energie aus Holz.
Ruth Braun, 19.11.2008

 

Links

BLHV Badischer Landwirtschafl. Hauptverband OV Kollnau,
Georg Fischer Kohlenbach 17, 79183 Waldkirch-Kollnau, Tel 0 76 81/23431

www.drk-kollnau.de

www.ghs-kollnau.de

www.realschule-kollnau.de

www.kjg-kollnau.de

www.kolping-kollnau.de

www.fckollnau.de

www.musikkapelle-kollnau.de

www.narrenzunft-kollnau.de

www.rv-kollnau.de

www.waldheim-kollnau.de

Wanderheim Kohlenbach
Das Haus liegt in einem schönen Waldgebiet im Zinken Uebental, mit herrlichem Blick auf das Kandelmassiv. Kohlenbach 7 a, 79183 Waldkirch-Kollnau
Anfragen: Werner Doninger, Wiesenstraße 106, 79312 Emmendingen, Tel 07641/3460 (ab 19.00 Uhr)
http://www.gruppenhaus.de/Kohlenbach

Ferienwohnung Schwendemann
http://ferienwohnungschwarzwaldkohlenbach.de/Kontakt/kontakt.html

Gerne tragen wir auch Ihre Idee, Ihren Hof kostenfrei ein. Auf Ihre eMail freuen wir uns:

© by freiburg-schwarzwald.de, Kontakt, Update 17.10.10