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Pokemon-Spieler mit ihren Smartphones in Freiburg am 26.7.2016

Pokemon-Spieler mit ihren Smartphones in Freiburg am 26.7.2016

 

pokemon1freiburg160729          pokemon2freiburg160729                             pokemon3freiburg-baechle160729
(1) Herrenstrasse Pokestop 29.7.16      (2) Bächle am 29.7.2016                              (3) Füße in FR im Wasser

pokemon4freiburg-baechle160729          pokemon160812                              pokemon-baechle160812
(4) Konviktplatz FR am 29.7.2016          (5) 12.8.2016 Füße im Wasser                    (6) Freiburger Bächle

 

Verdummung und Infantilisierung durch Pokemon?

Die Schriftkultur, die vielen Generationen als Mittel und Ansporn der intellektuellen Entwicklung und Fortschritt diente, scheint in der Zukunft keinen Platz mehr zu finden. Das, was man früher durch Lesen und Schreiben lernen konnte und gelernt hat und was zu der menschlichen Identität noch immer gehört – denken, verstehen, abstrakte Ideen entwickeln, sich etwas vorstellen, Bedeutungen schaffen und hinterfragen – wird immer schneller überholt und bald geradezu überflüssig sein.
Wenn heute jemand ohne Ende und ohne Mühe vorgefertigte Identitäten und Ideen konsumieren kann, was kann ihn dann noch bewegen, seine eigene Identität und seine eigenen Ideen zu entwickeln? Je scheinbar lebendiger die virtuellen Kreaturen um uns herum aufpoppen, desto schneller stirbt die Schriftkultur.
Immer neue Unterhaltungen à la Pokémon wirken unvermeidbar als eine Infantilisierung; und diese hat Nebenwirkungen: Während ein Erwachsener in der Lage ist, Verantwortung zu tragen, passt sich ein Kind entweder unkritisch an oder es wählt die Sprache der kontraproduktiven Rebellion. Für die infantilisierte Masse wird die Rebellion heute immer mehr zum Ziel, nicht zum Mittel. Und derjenige, der aus dieser Rebellion politisches Kapital ziehen will, wird das dank der Infantilisierung auch leicht schaffen. ….
Noch bietet das Leben zwei Optionen: Entweder man wird ein bewusster Produzent seiner eigenen Identität oder man ist der Konsument einer fertigen fremden. Doch die Schaffung der eigenen Identität und die Ausbildung einer eigenen Meinung bereiten Mühe und fordern Anstrengung. Der Konsum der fertigen Identitäten und Meinungen hingegen sorgt für Unterhaltung und Spaß. „Wir amüsieren uns zu Tode“, hat der US-Medienwissenschaftler Neil Postman einmal geschrieben. Aber wer macht sich heute noch die Mühe, die Intellektuellen zu lesen, wo doch an der nächsten Ecke das nächste Pokémon wartet? ….
Alles vom 29.7.2016 auf
https://www.cicero.de/salon/pokemon-go-die-digitale-spasskultur-macht-dumm
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Schriftkultur stirbt – Clickkultur verblödet
Endlich einmal ein Artikel, der das Riesenproblem des Sterbens der Schriftkultur (und damit des eigenen Denkens) anspricht! Die rasante Zunahme des unselbständigen, gelenkten Lebens bei jungen Menschen kann einem nur Angst einjagen. Virtuelle Welten, beherrscht per Knopfdruck und Fingerfertigkeit, öffnen der Verblödung und der totalen Manipulierbarkeit Tür und Tor. Richtig: „Die Entwicklung einer eigenen Identität und die Ausbildung einer eigenen Meinung bereiten Mühe und fordern Anstrengung.“ Und genau d a s wird in der heutigen Schulwelt seit Jahrzehnten systematisch geleugnet! „Lernen soll S p a ß machen!“ Und wenn die Leistungen dann nicht erbracht werden, dann werden eben kontinuierlich die Anforderungen gesenkt… Bei der Masse der Menschen enden wir also bei Pokémon und dem Homo Virtualis. Brave new world!
Christa Wallau, 29.7.2016, CO
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Entweder intellektuell kritisch oder Pokemon GO Spieler?
Das ist die Aufteilung der Gesellschaft nach Dr. Kornyeyeva? Diese Meinung erinnert stark an die zwangsläufig nach jedem technischen Fortschritt aufkommende Debatte des „Zerstört das Neue das Alte? Verdummt die Gesellschaft jetzt, nachdem XY möglich ist?“ Es ist interessant wie sich die Geschichte wiederholt und immer wieder beweist, wie ängstlich viele Menschen reagieren, wann immer eine Alternative zu Ihrem Lebensstil aufkommt. Warum ein Entweder Oder? Ich kann als Studentin durchaus ein kritisch denkender, mich in meiner Entwicklung bewusst befindender Mensch, Bücherwurm und politisch aktiv sein (was ich alles bin), und gleichzeitig Pokemon GO und anderen virtuellen Freizeitaktivitäten nachgehen. Die Trennung, die in diesem Artikel vorgestellt wird, ist künstlich und verletztend. Unterschätzt meine Generation nicht, nur weil wir anders leben als ihr.
Jera Witte, 27.9.016, CO

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