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Kerzen am Marienaltar im Freiburger Münster am 3.10.2013

 

 

Trennung von Kirche und Staat

 

 

Trennung von Kirche und Staat – Meinungen

A) Alljährlich zur Weihnachtszeit die gleichen Fragen: Heißen Christkindlesmarkt und Weihnachtmarkt nun Wintermarkt?Warum diese Kommerzialisierung vom christlichen Weihnachten hin zum reinen Event?

B) Unser christliches Denken hat das Grundgesetz (wie auch das amerikanische Bill of Rights und die Constitution) überhaupt erst ermöglicht. Nur dank unserer christlichen Denkweise können Muslime in Deutschland nicht nur unbehelligt leben, sondern auch Unterstützung und Sozialhilfe bekommen. Leider bekommt kein einziger Christ diese Möglichkeit in einem muslimischen Land.

C) In unserer demokratischen Wissensgesellschaft stehen die Menschenrechte über den Religionen. Diese Rechte stammen aus Humanismus, Aufklärung und Freiheitsbewegungen – nicht aber aus Kirche, Bibel bzw. Religion.

D) Mit der Ausbreitung des Islam in Deutschland stellt sich Frage nach der Trennung von Kirche und Staat neu und dringlich. Wenn neben der kritischen Religionswissenschaft weiterhin auch bekenntnisgebundene (ev und kath) Theologie als ordentliches Lehrfach an den Universitäten bleiben soll, dann müssen auch islamische Theologie-Lehrstühle (Fachrichtungen Sunna, Schia, Aleviten, …) an den Universitäten eingerichtet und vom Staat finanziert werden.
Die Globalisierung bewirkt eine zunehmende Vielzahl wie Durchmischung unterschiedlicher Religionen auch in Deutschland. Dieser Entwicklung kann nur eine strenge Trennung von Kirche/Religion und Staat gerecht werden,  andernfalls wird es zu religiös bedingten Zwistigkeiten kommen.

E) Im Gegensatz zu allen anderen Weltreligionen ist der Islam (in all seinen Formen wie Orthodoxie, Wahabismus, …, bis hin zum Sufismus) nicht nur Glaube, sondern ein politisches System, in dem Religion (Koran) und Politik (Scharia) untrennbar ineinander verwoben sind. Aus diesem Grund scheiterten bislang alle Bestrebungen zu einem Euro-Islam (Basam Tibi) bzw. Reform-Islam. „Trennung von Kirche und Staat“ und Islam sind im Grunde unvereinbar.

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Noch einmal 100 Jahre wollen wir nicht blechen
Der Streit über die Renovierungskosten einer Wallfahrtskapelle im Donaueschinger Gnadental macht schmerzhaft deutlich, dass wir seit über 100 Jahren die Lösung dieses Problems verschleppen. Hier geht es nämlich nicht um einen Konflikt zwischen einer einzelnen Gemeinde und dem Erzbischöflichen Ordinariat Freiburg, sondern darum, ob und wann endlich die 1919 mit der Weimarer Reichsverfassung unvollkommen in Gang gesetzte Trennung von Kirche und Staat vollzogen wird. Erstmals hat sich die gegenwärtige Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag verpflichtet, diesen Missstand zu beenden. Sie will innerhalb der laufenden Legislaturperiode ein „Grundsätzegesetz“ als Voraussetzung für die Ablösung der Staatsleistungen in den Bundestag einbringen. Es wird Zeit, denn noch einmal hundert Jahre wollen wir nicht mehr für die Glaubensgemeinschaften blechen, die immer mehr ins Abseits geraten.
12.11.2022, Michael Rux, Freiburg

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Laschet: Gottesdienste wurden nicht vom Staat, sondern von den Kirchen selbst verboten
Nach einem Bericht der Zeitung „Tagespost“ hat NRWs Ministerpräsident Armin Laschet nun bestritten, dass die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen Gottesdienste angesichts der Corona-Krise verboten habe.

Die Initiative zu einem Teilnahmeverbot für Gläubige sei von den Kirchen selbst ausgegangen: „Die Religionsgemeinschaften haben selbst erklärt, dass sie darauf verzichten, wir als Staat haben das zur Kenntnis genommen.“
Das sei ein wichtiges Detail, denn es sei kaum vorstellbar, dass der Staat Kirchen oder Synagogen schließe. Von daher seien die Verbote der Kirchen dem Staat zupassgekommen. Aber ausgesprochen habe der Staat ein solches Verbot nie: „Das haben wir nie gemacht und die Konzepte, die dann entwickelt worden sind, insbesondere vom Kölner Erzbischof [Foto l.), sind ja heute in ganz Deutschland Standard.“

Außerdem habe das Verbot für die Gläubigen der Pandemie ein Gesicht gegeben. Dafür haben die Kirchen einen extrem hohen Preis gezahlt. Selbst in Zeiten der größten Not, etwa des Krieges und anderer Seuchen, habe es erst recht Gottesdienste für die Gläubigen gegeben: „Dass wir in diesem Jahr das nicht hatten, dass man einen einsamen Papst auf dem Petersplatz sieht, hat schon die weltweite Dimension dieser Pandemie sichtbar gemacht“, …so Laschet, der zunehmend aufgrund seiner gemäßigten Corona-Politik als Kandidat mit den meisten Chancen auf den CDU-Vorsitz gilt.

Noch viel schlimmer als gedacht
Diese Aussagen Laschet, sollten sie denn zutreffen, lassen die Verantwortlichen der katholischen Kirche in Deutschland in einem noch düsteren Licht als bisher erscheinen. Ging man bisher davon aus, dass sich die systemtreuen Bischöfe einfach dem Druck des Systems Merkel gebeugt hätten, so scheinen sie sich gar im vorauseilenden Gehorsam den ohnehin dünnen Ast auf dem sie im Hinblick auf ihre Glaubwürdigkeit sitzen, abgesägt haben.

„Größer als das Gut des ganzen Weltalls“
Dieses Verhalten offenbart einen gigantischen Verlust des Glaubens an die eigene Sache, an die Majestät des Übernatürlichen. Diejenigen, die den Gnadenschatz der Kirche in Treue zum Herrn zu verwalten hätten, scheinen vergessen zu haben, dass „das Gut der Gnade eines einzelnen größer ist als das Gut des ganzen Weltalls“ (Thomas von Aquin, Sth Ia-IIae q.113 a.9).
… Alles vom 31.5.2020 bitte lesen auf
https://philosophia-perennis.com/2020/05/31/laschet-gottesdienste-wurden-nicht-vom-staat-sondern-von-den-kirchen-selbst-verboten/
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https://www.die-tagespost.de/kirche-aktuell/aktuell/laschet-abgesagte-gottesdienste-haben-weltweite-dimension-der-pandemie-gezeigt;art4874,208770

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Ohne Trennung von Kirche und Staat keine Integration
(1) Migranten? „Integration erfordert einen reformierten Islam“ – so der Syrer Bassam Tibi. Da Scharia und Koran nicht mit dem Grundgesetz vereinbar sind, muß sich der Islam reformieren. Weil das die in Europa lebenden Muslsime nicht leisten können (Tibi gesteht das Scheitern eines Euro-Islam ein), kann die Reform nur von Kairo aus erfolgen.
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(2) Deutsche? Die deutsche Aufnahmegesellschaft muß in eine Diskussion eintreten, um ihre Identität und den Wertekanon ihrer Kultur zu definieren. Migranten müssen doch wissen, wohin genau sie sich integrieren sollen.
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(3) Staat? Deutschland muß den Laizismus, also die strenge Trennung von Religion und Staat einführen. Darin ist Religion Privatsache. In das derzeitige System, in dem christliche Kirchen mit vielfältigen Privilegien ausgestattet sind, wird sich der Islam nicht integrieren. Umgekehrt werden sich Christen auch nicht in einen vom Islam dominierten Staat integrieren.
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Integration bedeutet immer das Eingliedern einer Minderheit in eine Mehrheit. Heute bilden (1) die Minderheit und (2) die Mehrheit. Da sich dieses Verhältnis – vor allem für einzelne Alterskoohorten – umkehren kann, muß (3) ein laizistischer Staat sein. Nur dieser kann die Freiheit der Religionen garantieren, unabhängig davon, ob sie in der Mehrheit oder in der Minderheit sind.
Integration ab 9/2015 bis heute ist noch nicht erfolgt bzw. gescheitert. Sie findet nur zu geringen Teilen als Assimilation statt, vornehmlich aber als Segregation in Parallelgesellschaften und zunehmend in Gegengesellschaften. In diesen ist das Gewaltmonopol des Staates ausgesetzt: Religiöse Minderheiten (jüdische Kippaträger) und sogar Polizisten können sich nicht mehr frei bewegen. Diese Entwicklung zerstört den Inneren Frieden bzw. „Consent to the Governed“ in Deutschland. Manche fragen, ob dies gewollt ist.
3.2.2020

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Linkskurs von Ev und Kath
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Jedermannsliebe hat nichts mit christlicher Ethik zu tun
Ein weiterer Band unter Ägide des Theologen Felix Dirsch kritisiert den anhaltenden linksliberalen Kurs in der offiziellen Kirchenpolitik
von Werner Olles
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Im Nachfolgeband von „Rechtes Christentum“ (Graz 2018) „Nation, Europa, Christentum“ erwartet den Leser einmal mehr eine fundierte Kritik der liberalen Theologie und des offenen Linkskurses der beiden Großkirchen. Wie die Herausgeber Felix Dirsch, Volker Münz und Thomas Wawerka betonen, ist eine Klärung nicht nur dringend geboten, sondern längst überfällig. So widmet sich Thomas Wawerka in seinem Beitrag den biblisch-theologischen Grundlagen Nächstenliebe und Barmherzigkeit, die heute vor allem von Linken und Liberalen zu einem scheinheiligen Moralismus degradiert werden mit Schlagworten wie „Menschenrechte, Demokratie, Gleichheit und Vielfalt“, in Wirklichkeit aber eine Kampfansage gegen den unverfälschten Glauben, die Tradition, den Konservatismus, die Familie und das Vaterland sind. Der Aufruf zur „Jedermannsliebe“ hat also nichts mit christlicher Ethik zu tun, er soll nur das eigene Gewissen beruhigen.
Felix Dirsch Beitrag „Der Glaube und die politische Gesäßgeographie“ befaßt sich mit dem Christentum und der Rechts-Links-Differenz. Der Autor weist nach, daß ein „volks- und heimatnahes Christentum“ bereits in seiner Frühzeit existierte. So sprach beispielsweise Karl Rahner von der „Vaterlandsliebe der Märtyrerkirche“. Von den Einflüssen der Freimaurerei seit der Französischen Revolution bis zum Wahngebilde einer „Neuen Weltordnung“ mit dem perfiden Plan einer vollständigen Entmachtung der Völker, Nationen, Regionen und staatlichen Organisationen zieht sich eine klare Linie zum heutigen Globalismus, dem ein „rechtes“, traditionalistisches Christentum seine strikte Ablehnung links-liberaler Projekte wie Abtreibung, Ehe für alle oder Gender-Mainstreaming entgegenhalten muß.
Der Brand der Kathedrale Notre-Dame als Fanal
Weihbischof Athanasius Schneiders „Mahnwort an die Christen Deutschlands“ gehört zu den eindrücklichsten Beiträgen. Er schildert den Brand der Kathedrale Notre-Dame in Paris am 15. April 2019. In Notre-Dame kam das von Gott in der Natur festgeschriebene Gesetz der Sehnsucht des Menschen nach Halt, Schönheit und Wahrheit zum Ausdruck, „inmitten einer Welt, die vor seinen Augen zusammenbricht, nämlich durch Häßlichkeit, Unvernunft, Kulturlosigkeit, Herzlosigkeit, ausufernden Egoismus des Faustrechts, Gnadenlosigkeit, menschliche Kälte“. Nur die Hoffnungslosigkeit bleibe übrig, wenn man die Stadt Gottes zerstöre und stattdessen eine Stadt des Menschen baue, so Schneider. Weitere Beiträge stammen von Daniel Führing, André Thiele, Marc Stegherr und Jaklin Chatschadorian.
1.11.2019, Werner Olles: „Jedermannsliebe hat nichts mit christlicher Ethik zu tun“,
Junge Freiheit 45/19, Seite 13

Felix Dirsch, Volker Münz, Thomas Wawerka (Hrsg.): Nation, Europa, Christenheit. Der Glaube zwischen Tradition, Säkuralismus und Populismus. Ares Verlag, Graz 2019, gebunden, 240 Seiten, 19,90 Euro

 

Ev. Kirchentag 2019 in Dortmund: Ohne AfD, mit DITIB und Vulva
In Dortmund startete der Evangelische Kirchentag 2019 mit über 2500 bunten Veranstaltungen, darunter „Klimagerechtigkeit und CO2-Kompensation“ für alle, „Freitagsgebet und Führung durch die Yeni Cami – Neue Moschee in Dortmund-Nord“ für Religiöse oder „Vulven malen“ für Frauen und Diverse. Eingeladen sind alle politischen Parteien außer der AfD, viele islam-Organisationen wie die DITIB sowie die bekannten israel-feindlichen NGOs. Deutschland ist ein säkularer Staat mit der Trennung von Kirche und Staat. Ist es da sinnvoll, wenn die Evangelische Kirche so einseitig Partei ergreift mit Grün-Links als einer bestimmten politischen Richtung?
20.6.2019

Kirchentagsausschluß der AfD wegen Haltung zum Klimawandel
BZ: Herr Leyendecker, warum drängt der Kirchentag die AfD in die Opferrolle, indem sie sie von den Podien ausschließt?
Leyendecker: Wir laden nicht Politiker nach Parteizugehörigkeit ein, sondern danach, ob sie etwas zu den Themen, die wir diskutieren, zu sagen haben. Wir sehen nicht, was die AfD zum Beispiel zum Thema Klimawandel sagen könnte. Sie behauptet entgegen aller Forschungsergebnisse von Wissenschaftlern, dass der Klimawandel nicht von Menschenhand gemacht ist. Auf dieser Grundlage kann man nicht ernsthaft diskutieren. Hinzu kommt, dass sich die AfD radikalisiert hat.
…. Komplettes Interview mit Hans Leyendecker, Präsident des Ev. Kirchentages, vom 18.6.2019 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/praesident-des-kirchentags-die-afd-hat-sich-radikalisiert
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Die Aussage „entgegen aller Forschungsergebnisse von Wissenschaftlern“ ist schlicht falsch: Ob der menschengemache Ausstoß von CO2 für Erderwärmung bzw. Klimawandel verantwortlich ist, darüber herrscht in der Wissenschaft (leider) überhaupt keine Einigkeit.

https://www.kirchentag.de/aktuell_2019/aktuell_2019_nachrichtenuebersicht/#c26728

Evangelischer Kirchentag erntet Spott für Workshop „Vulven malen“
Der Workshop sei nur „eine von mehr als 2000 Veranstaltungen“ auf dem Großevent, er sei „inhaltlich in das ‚Zentrum Geschlechterwelten‘ eingebunden“ und werde von einer jungen, angehenden Theologin geführt. Es gehe darum, „sich kreativ mit der eigenen Körperlichkeit auseinanderzusetzen“ und in „ungezwungener Atmosphäre in Austausch über das weibliche, äußere Genital, die Vulva, zu treten“. … bei Twitter.
Ein anderer Nutzer fragte hämisch: „Und wann findet der Workshop im ‚Phallus malen‘ statt?“ Ein weiterer kritisierte: „Es tut mir leid, aber die EKD ist völlig am Ende und hat nichts mehr mit dem Christentum zu tun. Sie wird endgültig eine die Gesellschaft spaltende Sekte, die nur links-grüne Indoktrination übernimmt. Ich bin dann nun auch endgültig raus aus dem Laden.“
… Alles vom 20.6.2019 bitte lesen auf
https://www.welt.de/vermischtes/article195597945/Evangelischer-Kirchentag-erntet-Spott-fuer-Workshop-Vulven-malen.html

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Islamkonferenz: Warum keine Buddhismus-Konferenz?
Berufsempörte sind empört, weil es bei Islam-Konferenz auch Essen für Ungläubige gab. Wissen Sie, was mir fehlt? DANKBARKEIT dafür, dass der EIGENTLICH religionsferne Staat EINER Religion so entgegenkommt. Wo ist die Konferenz für Buddhisten oder Bahai’i?
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Der Staat in Person des Innenministeriums rief jüngst zur Islam-Konferenz. Was für eine edle, über alles zu Erwartende hinausgehende Geste! Eigentlich sollte im demokratischen Westen eine klare Trennung zwischen dem Staat und allen Religionen verlaufen! Ob die einzelnen Bürger an uralte Schriften und vordemokratische Lehren glauben, ob sie zu unsichtbaren Instanzen reden oder sich selbst irgendwelche Speisen versagen, all das sollte einem aufgeklärten Staat egal sein, solange sich alle an die säkular-demokratischen Gesetze halten. Man könnte ja fragen: Warum gibt es überhaupt eine Islam-Konferenz?
Und: Warum gibt es etwa keine staatliche Buddhismus-Konferenz? Wir kennen die Antwort: Weil Loslassen und Meditieren und alles Leben als heilig zu betrachten die Gesellschaft nicht in ihrer Existenz bedroht. (Randnotiz: Wenn schon eine spirituell angehauchte Konferenz auf Kosten der Steuerzahler, warum nicht eine zur Achtsamkeit?! Das wäre gut investiertes Steuergeld!)

Ich plädiere für einen Staat, der sich mit keiner einzigen Religion gemeinmacht, sondern zu allen die gleiche, im Zweifelsfall kritische (von mir aus: neutrale) Distanz hält (siehe auch: Wenn Politiker sich aufmachen, Religionen zu reformieren). Aber gut, es ist nicht zu leugnen, dass es immer wieder Probleme mit Vertretern der einen Religion gibt – der Verfassungsschutz beschäftigt sich eher seltener mit radikalisierten Meditierern oder fanatischen Räucherstäbchen-Anzündern.
Der Staat tritt aus seiner Rolle als über den Dingen stehender Garant von Recht und Ordnung heraus, und er begibt sich in die unscharfen Sphären von Fragen wie wer der richtige Nachfolger eines Propheten sei, welche Kopftracht man als Abgrenzung von den Frauen der Kuffar tragen soll und andere Dinge, für welche die Organe eines westlichen Staates nun wirklich nicht zuständig sein sollten.
…. Alles vom 2.12.2018 von Dushan Wegner bitte lesen auf
https://dushanwegner.com/islamkonferenz-ohne-dankbarkeit/?mc_cid=be33fa5b06&mc_eid=ec2998b02e

 

Kirche ist auf Staatskosten reich – Dotationen, Pauschalleistungen
Darf eine Kirche in einem reichen Land reich sein? Diese Frage des Kommentators Jörg Buteweg zielt auf eine moralische Diskussion, die innerkirchlich geführt werden sollte. Am eigentlichen Problem, welches uns alle betrifft, geht sie aber vorbei: nämlich der nicht konsequent vollzogenen Trennung von Staat und Kirche. Die Kirche kann beliebig viele materielle Güter anhäufen, solange sie dies nicht auf Staatskosten tut.
Genau das aber ist der Fall. Der Staat zieht nicht nur auf Kosten der Allgemeinheit die Kirchensteuer ein, sondern zahlt jährlich eine halbe Milliarde Euro an Dotationen – als Entschädigung für Enteignungen von Kirchengütern im Rahmen der Säkularisierung zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Spätestens im Zuge der Wiedervereinigung hätte man die über 200 Jahre alten Vereinbarungen zwischen Kirchenoberen und nicht demokratisch gewählten Landesfürsten zur Zeit des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation überdenken müssen.
Das Gegenteil trat ein: In den ostdeutschen Bundesländern wurden auf der Basis der neu abgeschlossenen Staat-Kirche-Verträge die Zahlungen wieder eingeführt. Auch wenn die Regelungen leicht unterschiedlich sind: In fast allen Bundesländern werden heute die Gehälter von Bischöfen aus Steuergeldern bezahlt – entweder direkt oder indirekt durch Pauschalleistungen. Insofern ist es für mich als Steuerzahlerin nicht nachvollziehbar, wenn im seitenfüllenden Artikel von Jörg Buteweg und Sebastian Kaiser die Staatsleistungen zwar in einem Satz erwähnt werden, aber weder in diesem Beitrag noch im Kommentar von Herrn Buteweg die Umstrittenheit derselben thematisiert wird.
24.12.2015, Dr. Christine Streit, Freiburg
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Immobilienvermögen der Kirche unterbewertet – Entschädigungen
Von der Erzdiözese als „fast einer Milliardärin“ zu berichten, ist doch sehr rücksichtsvoll. Gerade bedeutende Vermögen der Kirche, nämlich die Immobilien und Grundstücke, werden quasi ausgeklammert oder mit einem Euro beziffert. Es ist vor allem deshalb paradox, weil die katholische Kirche für ihre Anfang des 19. Jahrhunderts enteigneten Grundstücke und Gebäude seit 200 Jahren Entschädigungen erhält. Allein vom Land Baden-Württemberg jedes Jahr etwa 100 Millionen Euro zusammen mit der evangelischen Kirche.
24.12.2015, Helmut Albert, Freiburg
https://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/erzbistum-freiburg-besitzt-968-millionen-euro-x1x–115065956.html 

 

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Nur die Integration in einen säkularen Staat wird gelingen
Wir sind heute nicht deswegen den Despotien der arabischen Welt zivilisatorisch voraus, weil das Christentum der bessere Glaube ist. Sondern weil wir aufgehört haben, uns über den Glauben zu definieren. Zumindest weitgehend.
Die Integration der Flüchtlinge aus islamischen Kulturkreisen gelingt nur, wenn wir ihnen einen säkularen und pluralen Staat vorleben, der weltliche Freiheiten gegen religiöse Beschränkungen verteidigt und durchsetzt. Manches wird man erzwingen müssen. Vieles aber wird von den Menschen sicher auch bereitwillig und dankbar aufgenommen. Wer aus Kriegsgebieten zu uns kommt, in denen sich verschiedene Kulte aus spiritueller Uneinigkeit die Köpfe einschlagen, für den ist heidnischer Hedonismus eine Wohltat. Gebt ihnen Sex, Drugs und Rock’n Roll, gebt ihnen Hollywood, die Fußball-Bundesliga und meinetwegen sogar Vince Ebert. Irgendwann haben die keine Lust mehr auf Moscheen, bärtige Prediger und Ramadan. Oder kennen Sie einen heimischen Katholiken, der sich noch streng an die Fastenzeit hält? Ich nicht.
Auf keinen Fall aber darf man die hier schon lebenden Muslime und die nun zu uns kommenden in einen kreuzzüglerischen Wettbewerb um die bessere Religion treiben. Ein aufgeklärter, moderner Islam ist schlicht nicht möglich, ein aufgeklärtes und modernes Christentum aber auch nicht. Jede Religion fußt auf überkommenen Vorstellungen und esoterischen Ritualen. Die können sie nicht aufgeben, die Priester und Imame, ohne die Rechtfertigung für ihr Tun zu verlieren. Ein Deutschland, in dem ein Wettbewerb um die Besucherzahlen in Kirchen und Moscheen tobt, wäre ein gescheitertes Deutschland.  …
Alles vom 25.10.2015 von Peter Heller  bitte lesen auf
https://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/zur_fluechtlingskrise_gott_hilft_nicht_weder_der_noch_der

 

 

Flüchtlingswelle, Islam-Religionsunterricht und unsere Kirchen
Derzeit kommen täglich 10000 Flüchtlinge, 2015 werden es 1,5 Mio sein – keine Panikmache, sondern laut UNHCR auch in 2016 zu erwarten. Von den Kriegsflüchtlingen sind 90% Muslime, deren Kinder ein Recht auf islamischen Religionsunterricht an öffentlichen Schulen haben, was schon rein organisatorisch friedlich nicht realisierbar sein wird. Aber unsere christlichen Kirchen kleben so sehr an ihrer Macht, dass sie dies erhalten wollen und dafür sogar bereit sind, den inneren (Schul-)Frieden zu gefährden.
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(1) Die deutschen Islamverbände werden in Kürze beim Verfassungsgericht erfolgreich ihr Recht einklagen, wie Katholiken und Protestanten ihren eigenen Religionsunterricht an Schulen abzuhalten. Da es ‚den‘ Islam nicht gibt, wohl aber viele – einander zuweilen feindlich gesinnte -Strömungen, wird der Staat mehrere Unterrichtsfächer finanzieren müssen: Sunnitisch-islamischer Religionsunterricht, schiitisch-islamischer Religionsunterricht, alevitisch-islamischer Religionsunterricht, ahmediyya-islamischer Religionsunterricht, …. Die Organisation eines solch breiten Unterrichtsangebots wird unser Schulsystem überfordern und den Schulfrieden gefährden. Es gibt kein multikulturell und multireligiös geprägtes Einwanderungsland weltweit, das allen seinen Religionsgemeinschaften ihre jeweils eigenen bekenntnisoriertierten Religionsunterrichte in den öffentlichen Schulen finanzieren kann. Auch in Deutschland wird dieser Größenwahn nicht funktionieren.
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(2) Die einzige praktikable Alternative besteht in der Einführung einer strengen Trennung von Kirche und Staat wie in etwa Frankreich, USA, Kanada, Südafrika (Laizismus). „Gebt der Kirche, was der Kirche ist, und dem Staat, was des Staates ist“ (wer wohl mag dies gesagt haben?) – Religion ist Privatsache.
Einerseits besuchen alle Schüler gemeinsam das neue Schul-Pflichtfach „Ethik“ mit folgenden drei Teilen:
– Staatsbürgerkunde: Demokratie, Grundgesetz, freiheitliche Grundordnung, Rechtsstaat.
– Wertekunde: Menschen-, Frauen- und Kinderrechte, Aufklärung, Werte und Normen.
– Nicht-bekenntnisorientierte Religionskunde: Information über die großen Weltreligionen.
Dieses gemeinsame Fach fördert die Integration der jungen Bürger wie kein anderes Schulfach.
Andererseits findet die bekenntnisorientierte Religionslehre außerhalb der Schule statt in Kirche, Moschee, Synagoge, Gebetshaus, … Dabei können die Religionsgemeinschaften durchaus weiter vom Staat finanzielle Unterstützung erfahren.

(3) Die christlichen Konfessionen wissen um das drängende Problem: Neben Konfessionsfreien (10% Atheisten, 90% Religions- bzw. Kirchenferne) bilden die Muslime die größte Gruppe, weit dahinter Katholiken und Protestanten, wobei letztere immer weiter schrumpfen. Sie wissen auch, dass die Väter des Grundgesetzes in 1949 diese Entwicklung des so dramatischen Rückgangs von EV und RK nicht ahnen konnten und nur deshalb die christlichen Kirchen mit so vielen Sonderrechten und Privilegien ausgestattet haben. Warum stimmen die beiden großen Konfessionen einer Änderung des Grundgesetzes zwecks Einführung der“Trennung von Kirche und Staat“ nicht zu? Um des Erhalts der eigene Macht willen, um ihre Privilegien zu erhalten. Der innere Frieden in unserer Gesellschaft scheint ihnen dabei gleichgültig zu sein, Hauptsache Macht sprich Geld.
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In 10 Jahren wird – seriösen Schätzungen zufolge – in den Ballungsgebieten Deutschlands der Religionsunterricht zu 80% von muslimischen Kindern besucht werden.
5.10.2015

 

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Bedroht der Islam den europäischen Laizismus?
Warum vermochte es die republikanische, laizistische Schule nicht, die Radikalisierung junger Franzosen zu verhindern, die in den IS ziehen und nach Frankreich zurückkehren, um Anschläge zu verüben. Liegt es an einer Schule, die die Religion aus ihrem Curriculum verbannt und die spirituelle Bedürfnisse der Schüler ignoriert?
„Vielleicht wird die Laizität, die als Bollwerk gegen den Islamismus gilt, aus Furcht vor dem Islam noch vor 2022 an Bedeutung verlieren. Vielleicht werden neben dem Lehrer wieder der Pfarrer und der Rabbi wichtiger werden – und auch der Imam.“ …
Alles vom 28.3.2015 bitte lesen auf
https://www.welt.de/kultur/article136839959/Der-Islam-bedroht-den-europaeischen-Laizismus.html

 

 

Trennung von Kirche und Staat „light“ in Luxemburg eingeführt
Das Parlament von Luxemburg (zu 2/3 katholisch) hat am 21.1.2015 mit den Stimmen von Sozialisten, Grünen und Liberalen gegen die Christsoziale Volkspartei eine Konvention zur Trennung von Kirche und Staat verabschiedet:
– Reduzierung der staatlichen Zuwendungen an die Religionsgemeinschaften um 75 %.
– Der bislang von der Kirche auf Staatskosten erteilte Religionsunterricht an Schulen weicht einem staatlichen
„Werteunterricht“ – Religionsunterricht nachmittags privat
– Priestergehälter werden vom Staat weiterbezahlt, Neuanstellungen muß die Kirche bezahlen.
– Fonds zum baulichen Erhalt von Kirchen.
Dabei unterschrieben neben den christlichen Kirchen und der jüdischen Gemeinde auch die muslimische Gemeinschaft (Shura), die damit zur staatlich anerkannten Religionsgemeinschaft avancierte (nur 3% der 550.000 Einwohner sind Muslime, aber 68% Katholiken).
Luxemburgs Erzbischof Jean-Claude Hollerich: „Die Kirche schleppt teilweise Jahrhunderte alte Lasten mit sich. Nun haben wir die Chance, Ballast abzuwerfen.“
21.3.2015

 

 

Die Überrepräsentierung der Kirchen
Bei den aktuellen innenpolitischen Themen geht es derzeit im wahrsten Sinne um Leben und Tod: Social Freezing (Geburt), Sterbehilfe (Lebensende) und Islam (dazwischen). Runde Tische, Ethikräte, Fachausschüsse und Expertengremien wurden eingerichtet und in diesen sind die christlichen Kirchen überrepräsentiert mit Verweis auf a) Größe und b) Fachexpertise.

a) Die Mitgliederzahlen des evangelischen und katholischen Kirchen sind gar nicht so gewaltig. Zumal ihre Mitglieder im Gegensatz zu ADAC, Nabu oder politischen Parteien nicht aktiv eingetreten, sondern von Geburt an automatisch dabei sind. Dazu als Augenöffner das Beispiel des Evolutionsbiologen Richard Dawkins: Es gibt auf der Welt keine christlichen, islamischen oder jüdischen Kinder, sondern allenfalls Kinder von Christen, Muslimen oder Juden; denn es gibt ja auch keine sozialistischen, liberalen oder konservativen Kinder.
Desweiteren schrumpfen die Kirchen dramatisch (30% ev, 30% kath, 1,9% orthodox, 3% Islam, 34% konfessionslos). In einem offenen Brief vom 14.7.2014 hat der Berliner Professor Uwe Lehnert den Bundespräsidenten Joachim Gauck aufgefordert, als „Repräsentant eines um Aufklärung und Demokratie bemühten Landes“ die Existenz der Millionen Konfessionsfreien bzw. Humanisten in Deutschland doch endlich angemessen zu würdigen.

b) Die Menschenrechte rangieren über allen Religionen, die demokratische Wissensgesellschaft bezieht ihre Werte aus Aufklärung, Humanismus und Freiheitsbewegungen, nicht aus dem Christentum. Aus diesem Grunde ist es nicht erklärbar, dass Gremien zum Problemkreis der Sterbehilfe oder des „Social Freezing“ von evangelischen und katholischen Kirchenvertretern dominiert werden – diese haben keine besondere moral-philosophische Fachexpertise. Wenn Dogmen statt Argumente zählen und alte Kirchenmänner auf den Moralcodex alter Bücher verweisen, dann sind diese Probleme nicht befriedigend lösbar.
12.3.2015
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Die einzige Lösung: Trennung von Kirche und Staat sowie Ethik als Schul-Pflichtfach

(1) Zwei Arten der Religionsvermittlung sind zu trennen.
a)  Man kann die Religion rein deskriptiv behandeln, seine Ursprünge historisch und auch in ihren praktischen Auswirkungen darstellen, wissenschaftlich und neutral, rein rational, ohne Wertung der Glaubensinhalte.
b) Man kann im Religionsunterricht aber auch werbend und empfehlend Glaubenssätze verkünden und so eine bestimmte Religion als Gegenstand von Verhaltensmaximen propagieren. Bekenntnisunterricht.

(2) Christlicher Religionsunterricht an deutschen Schulen darf mit b) Glaubensüberzeugungen wecken. Mit Recht – zumal bisher nicht behauptet worden ist, dass die christliche Religionsvermittlung mit dem Grundgesetz in Konflikt kommen könnte. Zudem: Täten die Religionslehrer das nicht, müssten sie für ihr Fach als ungeeignet angesehen werden (wie Prof Hans Küng, dem das Recht, kath. Religionslehrer auszubilden, vom Papst aberkannt worden ist).

(3 ) Bei islamischem Religionsunterricht und islamischer Hochschullehre ergeben sich schwerwiegende Probleme im Hinblick auf die „Treue zur Verfassung“ im Sinne des Grundgesetzes, da im Unterricht empfohlene muslimische Handlungs- und Verhaltensweisen in einem Gegensatz zu Verfassungsnormen stehen, deren Befolgung also die Treue zur Verfassung verletzen würden. Das Problem liegt darin, dass der Islam keine Trennung von Kirche und Staat kennt bzw. verträgt:  „Nahezu alle Verfassungen, deren Staatsvolk mehrheitlich dem Islam angehört, enthalten den sogenannten Scharia-Vorbehalt, das heißt, es wird festgestellt, dass die Quelle allen und also auch des weltlichen Rechts der Koran und die Scharia sind. Hier zeigt sich deutlich und unmissverständlich, dass der Islam seine Religion und seine weltliche Verfassung als untrennbar betrachtet. Es können also die Vorstellungen von Menschenwürde gemäß dem Grundgesetz und diejenigen des Islams nicht identisch sein. Ein Imam, der die Menschenwürde des Islams lehrt, kommt notwendig in einen Widerspruch zu unserer Verfassung.“ ….  Quelle: Niemand kann zwei Herren dienen – Islam und Grundgesetz stehe zueinander in schroffem Gegensatz. Was soll dann islamischer Religionsunterricht vermitteln? Wenn man sich hier nicht entscheidet, droht Chaos. …..
Es fragt sich nun, was soll der islamische Religionsunterricht in Schule und Hochschule vermitteln? Wofür soll und darf er eingerichtet werden? Bleibt er hierbei durch überredende Religionsvermittlung in gewisser Weise missionarisch, kann oder gar muss er in Konflikt zu der Treueklausel des Grundgesetzes kommen. Hält er sich an die Treueklausel, ist fraglich, ob er dann noch islamische Religion lehrt. Soweit ersichtlich, ist über diese Frage zu wenig diskutiert worden. Gastbeitrag von Karl Doehring, FAZ, 23.9.2010,
https://www.faz.net/aktuell/politik/staat-und-recht/islam-in-deutschland-niemand-kann-zwei-herren-dienen-11042346.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2

(4) Es funktioniert also nicht, den Kanon der Religionsfächer an den Schulen „ev. Religion“, „kath. Religion“, … einfach um das weitere Fach „islam. Religion“ zu erweitern. Zum einen, da die in unserem Grundgesetz fest verankerten Menschen- und Frauenrechte nicht mit dem Islam vereinbar sind. Zum anderen, da es den Islam im Sinne einer einheitlichen und von allen anerkannten Auslegung des Koran gar nicht gibt – was zu gesonderten Religionsfächern für Aleviten, Sunniten, Schiiten, … führen muß. Wie groß die Probleme sind, zeigt sich an der Imam-Ausbildung an der Uni Münster mit Prof Khorchide, die bis zu Morddrohungen gegen ihn einhergeht.

(5) Die einzige Lösung besteht darin, nach dem Vorbild von Frankreich (einem katholischen Land, in dem immer mehr Muslime leben) auch in Deutschland endlich eine klare Trennung von Kirche und Staat in der Verfassung zu verankern.
– Kirchen regeln ihre Finanzen eigenständig. Der Staat zieht somit auch keine ev bzw. kath. Kirchensteuer mehr ein.
– An öffentlichen Schulen findet – zur regulären Unterrichtszeit – keinerlei Religionsunterricht mehr statt.
Der Unterricht  muß – von den Eltern organisiert – ausserhalb der Schulpflicht in der Freizeit erfolgen.
– Religion und damit auch Religionsunterricht ist Privatsache. Gleichwohl muß sichergestellt sein,
dass die religiösen Unterweisungen mit der Verfassung konform gehen.

(6) Die Normen und Werte unserer Kultur, wie sie im Grundgesetz stehen, müssen allen Kindern vermittelt werden – unabhängig von ihren weltanschaulichen Ausrichtungen. Deshalb kommt der Einführung eines Pflichtfaches „Ethik“ an den Schulen eine zentrale Bedeutung zu in einem Land, das eine strenge Trennung von Kirche und Staat in der Verfassung festgeschrieben hat. Solange es keinen für alle verpflichtenden Ethik-Unterricht gibt, ist der Islam-Unterricht nur eine Brückenlösung – als vielleicht kleineres Übel im Vergleich zu den Koranschulen.
26.12.2014

Wenn Religion Privatsache ist, und das hat sie zu sein, dann gehören alle Unterweisungen in derselben in private Gemeinschaften, nicht in Schulen und deren Unterricht. Der Staat hat keine einzige zu fördern, es sei denn, diejenigen, die mit der – auch gottgewollten – Freiheit des Menschen, seiner unbedingten, durch nichts einschränkbaren und also auch nicht von der Maßgabe irgendeines Interpreten oder heiligen Buches, auch des muslimischen nicht, abhängigen Menschenwürde den richtigen Umgang pflegen. Religionsunterricht als Information und hoffentlich auch Freiheits-Angebot für die Unterrichteten, ja, das ist heilsam. Als Indoktrination, als Belehrung und Erziehung in spezifischen Dogmen, Riten, Verbeugungen welcher Religion auch immer – niemals. Das kann nicht Aufgabe des Staates sein, der alle Rechtssubjekte schützen muß, egal, was sie glauben. Der Staat kann also niemals Diener zweier Herren sein. Er ist nur Diener des Souveräns, des Bürgers und seiner unbedingten Freiheit und Würde (Grundgesetz). Der Frauen nicht minder (Frauenrechte).
27.12.2014, Gernot Radtke

 

Falsche Mitgliederzahl der jüdischen Gemeinde?
Das Land Baden-Württemberg zahlt in diesem Jahr, gemäß dem Staatsvertrag, der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden (IRG) 4,1 Millionen Euro, ein Betrag, der auf der Zahl von 5090 Mitgliedern in den zehn jüdischen Gemeinden basiert. Da Zweifel an dieser Mitgliederzahl bestehen, war die IRG aufgefordert, sie auf den aktuellen Stand zu bringen. … Alles vom 3.12.2014 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/falsche-mitgliederzahl-juedische-gemeinde-soll-klarheit-schaffen

 

Keine Kirchenförderung mehr – strenger Laizismus wie in Frankreich
Es ist schon einige Jahre her, dass Martin Walser schwer gescholten wurde, weil er vor einer Instrumentalisierung des Holocaust gewarnt hatte. Was aber ist es anderes, wenn im hier dargestellten Sachverhalt eine „Selektion“ der Gemeindemitglieder abgelehnt wird. Dieser Sprachgebrauch ist gewiss nicht zufällig und es darf angenommen werden, dass hier der Versuch unternommen wird, das berechtigte Kontrollinteresse des Geldgebers zu diskreditieren oder eine „Beißhemmung“ bei den Kontrolleuren auszulösen. Dieser Vorgang ist höchst unappetitlich! Deutschland sollte sich den strengen Laizismus Frankreichs zu eigen machen und ganz von einer finanziellen Förderung der Religionsgemeinschaften Abstand nehmen.
3.12.2204, Daniel Jost

Immobilien der kath. Kirche in Deutschland
Papst Franziskus gelobt Bescheidenheit und die deutschen Bischöfe kündigten nach dem Skandal von Limburg mehr Transparenz an. Tatsächlich hält die katholische Kirche immense Vermögenswerte verborgen – in einem Geflecht von Gesellschaften, Vereinen und Stiftungen schlummern Milliardenvermögen. Ob Bares, Immobilien, ob Banken oder Firmen – von der Filmgesellschaft bis zur Sprudelfabrik. Dieses traditionelle Finanzdickicht stößt auch an der Basis, wie der katholischen Kirchenvolksbewegung „wir sind Kirche“ auf Kritik. Viele Gläubigen wollen wissen, wie reich ihre Kirche wirklich ist und ob das Geld wirklich dorthin fließt, wo es nötig ist. Dabei sind auch die Quellen des Reichtums umstritten: von uralten Sonderrechten bis hin zur Steueroase. So findet sich in Amsterdam eine kirchliche Briefkastenfirma für eine Immobilie am Kölner Dom. ….
Sendung SWR-Fernsehen 12.11.2014 ab 21 Uhr

Schätzungen Humboldt-Universität Berlin: 200 – 350 Mrd Euro Grundbesitz
257.000 bis 390.000 ha Grundbesitz in D, davon ca 5% bebaut oder Bauland.
https://www.swr.de/betrifft/der-verborgene-reichtum-der-katholischen-kirche-vergelt-s-gott/-/id=98466/sdpgid=1002025/nid=98466/did=14285400/1180ojr/index.html

Gott hat hohe Nebenkosten – Ein Film von Eva Müller
Bei Caritas und Diakonie finanziert die Kirche selbst nur noch etwa zwei Prozent des Etats, 98 Prozent trägt die Gesellschaft. Die Allgemeinheit zahlt Milliardenbeträge, aber sie hat nichts zu sagen. Wie kommt es zu diesen Summen? Und wofür gibt die Kirche das eigene, das Kirchensteuer-Geld aus?
Sendung SWR-Fernsehen 12.11.2014 ab 20.15 Uhr
Der Staat bezahlt im Jahr 0,5 Mrd Euro als Transfers an die ev. + kath. Kirche in Deutschland
https://www.swr.de/betrifft/betrifft-kirche-gott-nebenkosten/-/id=98466/sdpgid=1002022/nid=98466/did=14285410/1cbg9dd/index.html

 

 

Trennung von Kirche und Staat: Schule, Uni, Steuer, Feiertage

Der Islam drängt in die Mitte der Gesellschaft. War der Islam bisher die Religion der Migranten, treten die Muslime hierzulande inzwischen mit einem neuen Selbstbewusstsein auf. Davon beflügelt fordern türkische Verbände einen festen muslimischen Feiertag zu etablieren. Muss dafür ein christlicher Feiertag herhalten? Haben die muslimischen Organisationen nicht die gleichen Rechte und Privilegien wie die Kirchen hierzulande? Kurzum: Nach langen Debatten und vielen Jahren im Abseits ist der Islam nun dabei, in der Mitte der Gesellschaft anzukommen. Die immer stärkere (besonders Hinblick auf die Anzahl der Kinder) Verbreitung des Islam zwingt uns, die eigenen Mischmasch-Strukturen im Verhältnis von Kirche und Staat zu hinterfragen und mit Ziel einer strengen Trennung neu zu organisieren. Anstoß und Chance hierzu verdanken wir dem Islam.
(1) Schulen: Neben dem evangelischen und katholischen noch einen islamischen Religionsunterricht an den Schulen einführen, später ggf. noch einen alevitischen, orthodoxen, buddhistischen usw. Unterricht? Nein! Der bekenntnisorientierte Religionsunterricht gehört nicht an unsere öffentlichen Schulen, sondern in die jeweiligen religiösen Einrichtungen (Kirchen, Moscheen). An den Schulen wird ein Ethikunterricht als religionsübergreifendes Pflichtfach für alle Kinder eingeführt. Die Ausbildung der Lehrer erfolgt ausschließlich an staatl. Hochschulen.
(2) Hochschulen: Die an den Universitäten eingerichteten Lehrstühle für ev., kath. wie jüdische Theologie besitzen einen seit über 200 Jahren entwickelten Sonderstatus, denn nicht allein die wissenschaftliche Qualifikation entscheidet über einen neu zu berufenden Lehrstuhlinhaber, sondern die Zustimmung von Bischof bzw. Oberkirchenrat. Diese Verquickung führt zu Streitereien und Intrigen (siehe Abberufung des kath. Prof. Küng an Uni Tübingen; Islamkonferenz-Aufstand gegen den Islam-Professos Khorchide an der Uni Münster). Forderung: Die Besetzung einer Hochschulprofessur hat allein nach der wissenschaftlichen Qualifikation zu erfolgen.
(3) Kirchensteuer: Alle Religionsgemeinschaften sind – sofern sie das Grundgesetz respektieren – gleichberechtigt. Demzufolge wird die Kirchensteuer abgeschafft, denn das Recht, Steuern zu erheben, hat alleine der Staat.
(5) Feiertage: Das System der kirchlichen Feiertage ist neu zu gestalten.

29.6.2014,

Was bringt uns der Islam?
https://www.hr-online.de/website/fernsehen/sendungen/mediaplayer.jsp?mkey=51358505&rubrik=34844

 

 

Der Staat bezahlt die sozialen Dienste der Kirchen fast vollständig
Diskrepanz: Einerseits verlieren die christl. Kirchen immer mehr Mitglieder, andererseits übernehmen die Kirchen immer mehr Einrichtungen (Kitas, Schulen, Kkiniken und Pflegeheime). Seit 2000 haben die christlichen Schulen um ca 35% zugenommen, Ende 2013 gibt es in Deutschland ca 3300 christliche Bekenntnisschulen. Nach dem Staat sind die christlichen Kirchen heute der zweitgrößte Arbeitgeber, die Anzahl der in kirchl. Einrichtungen Beschäftigten stieg von 200.000 in 1950 auf 1,3 Mio Arbeitnehmer in 2013 an.

Der Staat bezahlt die sozialen Einrichtungen der beiden christlichen Kirchen nahezu komplett. Er finanziert die
Kindergärten und Kitas zu 90 %
Schulen zu 90 %
Krankenhäuser zu 100 %
Diakonie und Caritas zu 98 %
Die Verwaltung und auch die Einstellung der Mitarbeiter (KindergärtnerInnen, LehrerInnen, Ärzteschaft, …) hingegen obliegt der ev. bzw. kath. Kirche. Für diese Arbeitnehmer gelten weder das Betriebsverfassungsrecht noch das Allgemeine Arbeitnehmer-Gleichbehandlungsgesetz. Aus diesem Grunde wird einer Kindergärtnerin nach Scheidung und Wiederheirat von der Kirche gekündigt und ein ungetaufter Lehrer in eine christliche Schule nicht eingestellt.

Weniger als 10 % des Kirchensteueraufkommens finden im sozialen Sektor Verwendung. Der Staat bezahlt die sozialen Dienstleistungen, die kirchliche Einrichtungen erbringen, fast komplett. Die arbeitsrechtlichen Regeln jedoch bestimmen die Kirchen jeweils selbst über eigene Gesetze.

Protestanten und Katholiken nehmen Jahr für Jahr zahlenmäßig ab (Kirchenaustritte, Kinderlosigkeit). Muslime hingegen nehmen rasant zu (Kinderreichtum, Zuwanderung). Verständlicherweise werden islamische Religionsgemeinschaften vom deutschen Staat die gleichen Rechte und finanziellen Unterstützungen einfordern, wie sie die den christlichen Kirchen gewährt werden.
2.5.2014
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Gott hat hohe Nebenkosten – Wer wirklich für die Kirche zahlt
Bernadette K.  wurde als Leiterin eines katholischen Kindergartens Königswinter entlassen, weil sie sich von ihrem Mann trennte und zu einem neuen Partner zog. Ehebruch: ein Verstoß gegen die Loyalität zu ihrem Arbeitgeber, hatte die Kirche entschieden. Weit über eine Million Menschen arbeiten in sozialen Einrichtungen für die Kirchen – in Kindergärten, Krankenhäusern, Schulen und Altenheimen. Sie alle unterliegen einem besonderen Arbeitsrecht. Doch der Kindergarten, in dem Bernadette K. arbeitete, wird zu 100 % aus öffentlichen Geldern finanziert. Bei Caritas und Diakonie finanziert die Kirche selbst nur noch etwa zwei % des Etats, 98 % trägt die Gesellschaft. Die Allgemeinheit zahlt Milliardenbeträge, aber sie hat nichts zu sagen. In der Dokumentation „Gott hat hohe Nebenkosten“ sprach die Autorin Eva Müller mit Bernadette K. und den Kirchenvertretern, die ihr kündigten, und sie zeigt an weiteren Beispielen aus dem ganzen Land, welche Sonderrechte die Kirche hat, woher die Kirche ihr Geld bekommt und was sie damit macht.
2.5.2014, Sendung 20.15 Uhr, www.3sat.de

 

 

Im Zuge der Islam-Debatte die Trennung von Kirche und Staat präzisieren
Der Islam hat faschistische Züge, sagt der aus Ägypten stammende Politikwissenschaftler Hamed Abdel-Samad. Er vergifte seine Anhänger mit Ressentiments und Hass. „Toleranz gegenüber Intoleranz ist Dummheit“. Die Islam-Debatte in Deutschland sollte eine Debatte über ein Mehr an Säkularisierung anstoßen: Alle Religionen gleich behandeln, die Sonderprivilegien der evangelischen und katholischen Kirche abbauen, eine klare Trennung von Kirche und Staat herstellen.

 

Politiker müssen Muslimen die Grenzen aufzeigen

Integrationspolitik ist vor allem eine Politik für türkische Muslime. Oder hatten wir je einen vietnamesischen Integrationspolitiker und forderten die hier lebenden Hindus je einen eigenen Feiertag?  Warum ein muslimischer Feiertag für alle? ….  was hieße, dass 95 Prozent einen Feiertag begehen sollen, mit dem sie weder durch Tradition noch durch ihren Glauben irgendwie verbunden wären….. Verschleierte Lehrerinnen, Gebetsräume in Schulen, Burkinis in Schwimmhallen – wenn es nach den muslimischen Funktionären ginge, würde das Bild des öffentlichen Lebens in Deutschland im Namen von fünf Prozent seiner Bewohner so lange umgestaltet, bis es islamischen Ansprüchen genügt. ….
Alles von Monika Maron vom 2.2.2014 bitte lesen auf
https://www.welt.de/debatte/kommentare/article124442866/Politiker-muessen-Muslimen-die-Grenzen-aufzeigen.html
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Er gibt nicht nur muslimisch-türkische Einwanderer
…“in der dann die vietnamesischen und polnischen Einwanderer den türkischen erklären könnten, wie das mit ihren Kindern und der Schule  funktioniert und warum sie bisher keine eigene Konferenz brauchten und  solche Dinge.“ Sie haben recht. Integrieren bedeuted, in einem übergeordneten Ganzen zusammenschließen. Das bedeuted aber auch, dass ich bereit und willens sein muss, einen Kompromiss einzugehen und meine eigenen Wünsche gegenüber der Allgemeinheit zurückzustellen und nicht vom Rest der Gesellschaft erwarte, dass diese sich mir anpasst. Und das fängt schon bei der Sprache an. Und nicht nur die deutschen müssen sich fragen, woran es liegen kann, dass insbes. die türkischstämmigen Mitbewohner besonders auffällig sind, auch diese selbst müssen sich fragen, ob es richtig ist, ihre Kultur und religiösen Ansichten auf Deutschland übertragen zu wollen.
3.2.2014, Werner Melcj

Ditip
Die Forderung der Ditip nach muslimischen Feiertagen, Friedhöfen, Krankenhäusern, Seelsorgern in Bundeswehr und Gefängnissen sowie alleinige Herrschaft in den Beiräten für islamische Religionspädagok lehnt Monika Maron aus drei Gründen strikt ab:
1) Deutschland ist ein säkulärer Staat mit Trennung von Kirche und Staat.
2) Unter den 15 Mio Einwanderern in Deutschland sind 4.5 Mio Muslime und davon 3 Mio Türken. Darunter sind Aleviten und weltlich orientierte Türken.
3) Die Ditib ist keine unabhängige religiöse Vertretung, sondern „der deutsche Repräsentant der türkischen Religionsbehörde Diyanet, die direkt der Regierung Erdogan untersteht. Offenbar versucht sie in Deutschland durchzusetzen, was inzwischen selbst in der Türkei auf Widerstand stößt.“
„Wenn die religiösen Ansprüche der Muslime mit dem Gleichheitsgebot des Grundgesetzes kollidieren sollten, müsste man, wie der deutsch-ägyptische Autor Hamed Abdel Samad es schon vorgeschlagen hat, die Privilegien der christlichen Kirchen womöglich beschränken, um den Zugriff des Islam auf das öffentliche Leben von uns allen zu verhindern.“ So Monika Maron in der Welt.
7.2.2014

 

Trennt euch!
Niemandem täte eine klare Trennung von Staat und Kirche so gut wie den Kirchen selbst. Es ist an der Zeit, einen klaren Schnitt zu setzen. 
Alles vom 4.12.2013 bitte lesen auf
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2013-11/kirche-katholisch-evangelisch-staat-trennung

Islam wie christliche Kirchen subventionieren?
Man kann nur staunen, wie lange sich diese unzeitgemässe Vermischung von kirchlichen und staatlichen Aufgaben halten konnte. Mit der zunehmenden Einwanderung von nicht-christlichen Glaubensgemeinschaften wird sich bald eine noch viel brisantere Frage stellen: müssten nicht auch z.B. muslimische Gemeinschaften den christlichen gleichgestellt werden? Ebenso buddhistische etc.? Wird der Staat demnächst radikale Muslime subventionieren? Die weiteren daraus resultierenden Fragen kann sich jeder leicht vorstellen, auch wieviel sozialer und politischer Sprengstoff darin enthalten ist. Bevor es dazu kommt, wäre es doch klug, eine komplette Trennung von Kirchen (unabhängig von der Religion) und Staat zu vollziehen. Das bedeutet
– Verzicht auf die finanzielle Unterstützung der Kirchen mit staatlichen Geldern
– Keine Erhebung von Kirchensteuern durch den Staat
– Keinen religiösen Unterricht durch staatliche und in staatlichen Schulen
– Verzicht auf religiöse Symbolik im staatlichen Bereich.
In Bezug auf humanitäre Aktivitäten sollten die Kirchen mit anderen wohltätigen Organisationen gleichberechtigt eingestuft werden.
4.12.2014, B.Yota

 

Finanzierung der Kirchen – Trennung von Kirche und Staat

In Dänemark ist die evangelisch-lutherische Kirche Volkskirche. Drei Fünftel der Kosten übernimmt der Staat. Ferner gibt es eine Kirchensteuer, die die Kommune festsetzt.

In Frankreich sind Staat und Kirche strikt getrennt. Die katholische Kirche finanziert 75 Prozent ihrer Einnahmen aus Kollekten und Spenden. Der Rest kommt aus einem freiwilligen „Kultbeitrag“ der Bürger. Dennoch reichen die Einkünfte nicht. Deshalb haben viele Priester eine Nebentätigkeit. Die Kirchengebäude gehören dem Staat, der sie kostenlos zur Nutzung bereitstellt, aber wenig für den Erhalt tut.

In Griechenland ist die orthodoxe Kirche seit 1833 Staatskirche. Ihren Bedarf zahlt weitgehend der Staat.

In Großbritannien kann sich die anglikanische Staatskirche aus den Renditen umfassender Besitztümer finanzieren. Die katholische Kirche lebt von Spenden der Gläubigen.

In Italien ist eine Haupteinnahmequelle der Kirchen eine Pflichtabgabe in Höhe von 0,8 Prozent der Einkommenssteuer für religiöse, soziale oder kulturelle Zwecke. Seit 1990 kann jeder Bürger entscheiden, welcher Einrichtung er dieses Geld zukommen lassen will. 2011 entschieden sich rund 85 Prozent für eine Abgabe an die katholische Kirche. Es gibt aber auch staatliche Zuschüsse, und der Staat beteiligt sich an der Besoldung der Priester.

In Luxemburg gibt es eine Staatsfinanzierung aller Religionsgemeinschaften.

In Österreich haben die Kirchen das Recht, einen Kirchbeitrag zu erheben. Höhe, Einzug und Verwaltung werden von den Kirchen organisiert.

In Portugal greift die katholische Kirche auf eigenes, umfangreiches Vermögen und Landbesitz zurück.

In Polen wird die katholische Kirche von Spenden und Kollekten getragen. Der Staat zahlt Sozialversicherungsbeiträge für alle Geistliche.

In den meisten Kantonen der Schweiz gibt es eine Kirchensteuer, die der deutschen weitgehend entspricht.

In den USA sind Staat und Kirche strikt getrennt. Die Religionsgemeinschaften finanzieren sich durch Spenden, die von der Steuer absetzbar sind.
20.10.2013, Quelle: KNA

 

Liberaler Islam bedeutet totale Trennung von Kirche und Staat
Zumindest in Europa erkämpften die Menschen die Trennung von Religion und Staat. Diese Trennlinie gibt es in vielen islamischen Ländern nicht. Viele Menschen sagen, die Religion sei ein Teil der Lösung in diesen Gesellschaften. Ich sage, die Religion ist ein Teil des Problems. ….
Die sogenannten liberaleren Strömungen haben entweder mit der Religion nichts zu tun oder sie versuchen einen Spagat, der nicht funktionieren kann. Sie betonen die demokratietaugliche Seite des Islam und verschweigen die grausame Seite, weil sie sowohl von zivilgesellschaftlicher Seite als auch vom Westen anerkannt werden wollen. Letzten Endes bedeutet liberal aber eine totale Trennung von Religion und Staat. Es bedeutet, dass die Gesetzgebung nicht von Gott, sondern von den Menschen kommt und zwar durch Verhandlung, nicht durch göttliche Botschaften. Würden diese Prinzipien von liberaler Seite anerkannt, wäre der politische Islam im Kern bereits diskreditiert.
29.3.2011, Hamad Abdel-Samad, Alles bitte lesen auf
https://www.cicero.de/weltbuehne/religionen-sind-grundsaetzlich-nicht-demokratiefaehig/41855/seite/2

 

Freie Kirche im Freien Staat – Thesenpapier der FDP von 1974 zur Trennung von Kirche und Staat

Beschlußvorschlag des 25. Bundesparteitages der F.D.P. in Hamburg (30. 09. – 2. 10. 1974), eingebracht von Liselotte Funcke und Ingrid Matthäus (Bundesvorstand der F.D.P.) Quelle: ADL (Archiv des Liberalismus), Druckschriftenbestand; Signatur D1-340: https://www.freiheit.org/files/288/1974_Kirchenpapier.pdf
https://gbs-hh.de/pdf/Thesen-FDP-Kirchenpapier.pdf
.
„… es gab ja mal einen Ansatz. Das war 1974, auf dem FDP-Parteitag. Dort wurde ein Papier zur Trennung von Kirche und Staat beschlossen. Das hieß bezeichnenderweise „Freie Kirche im Freien Staat“. Denn es wird ja nicht nur der Staat befreit von solchen Zahlungen, sondern auch die Kirche wird freier, weil sie unabhängiger vom Staat wird. Damals war es Lieselotte Funke die als Mitglied der EKD-Synode, also als aktive Christin, und Matthias Meyer als jemand der nicht in der Kirche ist, zusammen dieses Papier geschrieben haben. Dort standen alle Dinge, also z.B. auch die Ablösung der Staatsleistungen drin. Die Parteien mit dem „C“ im Namen packen das Ganze überhaupt nicht an. Und meine eigene Partei hat leider einfach Angst vor den Kirchen, dass sie ihnen das übel nehmen. Ich kann das, ehrlich gesagt, nicht verstehen. Denn die große Masse der Menschen, auch viele Katholiken und Protestanten finden das jetzige System nicht gut.
Ingrid Mattäus-Maier, 16.10.2013, https://www.radiobremen.de/nordwestradio/sendungen/nordwestradio_journal/kirchensteuern-mattaeusmaier100.html

Dieses kirchliche Arbeitsrecht war vielleicht noch verständlich nach 1945, wo 95 Prozent der Menschen in den Kirchen waren. Es hat sich aber massiv weiterentwickelt in einer Weise, die ich nicht für akzeptabel halte. Erstens sind mittlerweile 37 Prozent der Menschen in Deutschland nicht in einer Kirche. Die wundern sich doch sehr, dass sie mit ihrer normalen Lohn- und Einkommensteuer, nicht mit der Kirchensteuer, mitzahlen für Kindergärten, aus denen Homosexuelle rausgeworfen werden. Oder ein geschiedener Chefarzt in einem katholischen Krankenhaus, der wurde rausgeworfen, weil er geschieden ist. ….
Nach der Verfassung ist es in der Tat so, dass wir keine Staatskirche haben. Materiell haben wir aber zwei Staatskirchen, die beiden großen Kirchen, und je mehr sie gesellschaftlich an Einfluss verlieren durch den massiven Rückgang bei den Mitgliederzahlen, umso mehr krallen sie sich an ihren Privilegien und an den staatlichen Geldern fest. Zum Beispiel hat man erst vor Kurzem erschwert, dass man beim Kirchenaustritt eine Gebühr zahlen muss. Das ist ganz offiziell als Erschwernis eingeführt worden. Oder bei der Kapitalertragssteuer will man die Finger drin haben, damit auch die Banken erfahren, ob Sie Mitglied einer Kirche sind. Das Ganze nimmt eher zu als ab.
Ingrid Mattäus-Maier, 25.4.2003, https://www.wdr5.de/sendungen/morgenecho/matthaeus-meier102.html

Das Ergebnis der zweiten Umfrage war noch verblüffender, votierten doch 91,5 Prozent der Teilnehmer für die strikte Trennung von Staat und Kirche und die Abschaffung der bisherigen Kirchenprivilegien, nur 7,1 Prozent waren der Meinung, die Kirchen hätten ihre Sonderrechte verdient.
8.6.2012, https://www.giordano-bruno-stiftung.de/meldung/ein-neues-saekulares-selbstbewusstsein

 

Laizismus für die Mitgliedsstaaten der EU
Der Koran ist direkt von Gott persönlich diktiert und deshalb sind die Suren des Korans nicht interpretierbar. Mit dieser Religion sind Demokratie, Gleichberechtigung der Frau, Meinungsfreiheit , Freiheit der Presse und der Kunst nicht vereinbar. Der Islam schafft den Schritt in eine aufgeklärte Gesellschaft erst , wenn er sich reformiert und den Koran als interpretierbar auffasst (Text aus der damaligen Zeit lesen und umdeuten bzw. löschen).
Da diese Reform des Islam sehr viel Zeit braucht, muß die EU für ihre Mitgliedsstaaten das Prinzip der strikten Trennung von Kirche und Staat (Laizismus) unterstützen, ja sogar einfordern. „Allerdings können wir aus unserer eigenen Geschichte heraus zeigen, dass die Verquickung zwischen Religion und Staat, Religion und Politik nicht zukunftsfähig ist.“ – so Jean Asselborn, Außenminister von Luxemburg, 2004 zum EU-Beitritt der Türkei und den Islam.
14.12.2004, Ekke

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