Migration: Versagen der Medien

Eine Studie zur Massenímmigration nach Budapest 9/2017 von Prof Haller zeigt auf, dass die meinungsführenden Tageszeitungen Süddeutsche, FAZ, Welt und Bild a) einseitig für Merkel berichtet haben mit einer „Diktion, die persönliche Nähe, auch Vertrautheit zur politischen Elite suggeriert“ und b) die Hälfte der Beiträge gegen die Regel der Trennung von Fakten und Kommentar verstoßen hat.
Ein beklemmendes Urteil für die deutschen Medien: a) Regierungs-Gefälligkeitsschreibe statt ‚Kontrolle durch Vierte Gewalt‘ sowie b) Mißachtung des Qualitätskriteriums des Informationsjournalismus zwecks Nudging.
Da kamen mindestens 1,7 Millionen Menschen illegal ins Land und die Mainstream-Presse verkündete unisono „Wir schaffen das“, Integration easy, Facharbeitermangel gerettet und Asyl für Alle möglich. Alternativlosigkeit wird medial verordnet – Diskussionskultur wird medial begraben.

Haller fordert eine Diskussionskultur in den Medien, die gegen die Lagerbildung Rechts-Links angeht: „Der Informationsjournalismus müßte seine Aufgaben in der digitalen Informationsgesellschaft neu fassen. Wir sehen doch die Tendenz zur Abschottung: Linke und Rechte, Europäer und Nationalisten grenzen sich ab. Jeder pflegt nur den Austausch mit Gleichgesinnten, jeder lebt in seiner Echokammer – auch die Macher der Leitmedien. Das ist ein fataler Trend, weil er den öffentlichen Diskurs abblockt und die Frontenbildung stärkt.
Der Journalismus sollte gegen diese Lagerbildung angehen. Er könnte dies, wenn er über die verschiedenen Positionen zutreffend berichtet. Wenn er auch unliebsame Ansichten aufgreift und öffentlich diskutiert.
Das Wichtigste aber ist, daß er aus dem Zirkel der Machteliten aussteigt und „den Kopf frei bekommt“ für die wirklich wichtigen Themen der Menschen. Er sollte einen radikalen Perspektivenwechsel vornehmen und aus der Sicht jener recherchieren, für die er da ist. Das sind die Bürgerinnen und Bürger, die Betroffenen und oft auch die Ohnmächtigen.“
11.11.2017

Prof Dr. Michael Haller: „Die Flüchtlingskrise in den Medien –
Tagesaktueller Journalismus zwischen Meinung und Information“
https://www.otto-brenner-stiftung.de/otto-brenner-stiftung/aktuelles/die-fluchtlingskrise-in-den-medien.html

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Flüchtlingskrise: Die Medien als Abnicker der Regierungspolitik
„Kaum ein Kommentar während der Hochphase (der Masseneinwanderung August und September 2015) versuchte eine Differenzierung zwischen Rechtsradikalen, politisch Verunsicherten und besorgten, sich ausgegrenzt fühlenden Bürgern. So dienten sie grosso modo nicht dem Ziel, verschiedene Grundhaltungen zu erörtern, sondern dem, der eigenen Überzeugung oder der regierungspolitischen Sicht Nachdruck zu verleihen.“
Prof. M. Haller

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