Kindergarten Schwimmbadstrasse – auch Buergerverein dagegen

 
Überbordender Egoismus in unserer Gesellschaft
Am besten kann man die Posse um den geplanten Kindergarten in der Schwimmbadstraße und den Bürgerverein wohl mit ein paar simplen Fragen entlarven: Kann es von der Gesellschaft akzeptiert werden, dass ein „Bürger“-Verein nach dem St.-Florians-Prinzip fordert, Kitas nicht in dieser exklusiven Villenstraße, sondern in einem anderen Stadtviertel zu bauen? Der Straße in der Wiehre, die mit einer sagenhaft niedrigen Bedarfsdeckung für Kinderbetreuungsplätze von 22 Prozent heraussticht? Wie lange wollen wir (der Staat, das sind ja wir!) diesen Verein mit Steuerfreiheit fördern, der gegen die Gesellschaft, aber für eine kleine eingeschworene Gemeinschaft agitiert? Wollen wir das als „gemeinnützig“ akzeptieren?  Wollen wir akzeptieren, dass eine Handvoll streitbarer Anwohner über Wohl und Wehe von 90 händeringend nach einem Kindergartenplatz suchenden Familien entscheidet? Dass dieser bessergestellte Zirkel mit erwirkt, dass Freiburg 2013 das gesetzlich verankerte Ziel vom Kitaplatz für alle Ein- bis Dreijährigen verfehlt? Wollen wir akzeptieren, dass einige wenige, mit liebgewonnenen Privilegien versehene Herrschaften, mehr zählen als das Wichtigste der Gesellschaft, unser aller Nachwuchs? Wohin soll sich unsere Gesellschaft entwickeln, wenn wir zulassen, dass wieder kleine exklusive Zirkel über die Mehrheit entscheiden? Wollen wir akzeptieren, dass man mit immer neuen gerichtlichen Klagen den Kita-Bau zwar eventuell nicht verhindern, aber doch so lange herauszögern kann, dass man letztlich Fakten schafft, weil das über Jahre leerstehende Gebäude hohe Verluste bringt? Laut BZ die einzigen Klagen gegen eine neue Kita im letzten Jahr in Freiburg! Ich sehe diesen überbordenden Egoismus mit großer Sorge. Wir alle müssen uns fragen, ob das die Gesellschaft ist, in der wir leben wollen! Oder sollen wir anfangen, uns zu wehren? Mir fällt die Antwort sehr leicht.
10.4.2012, Robert Seidel, Freiburg

Protest gegen die Casa dei Bambini“ in der Wiehre
Der Protest gegen die „Casa dei Bambini„, wo das Montessori-Zentrum Angell 30 Krabbel- und 60 Kindergartenkinder unterbringen will, hatte sich bereits in den Sommerferien erhoben. Die Nachbarn halten die Villa, in der einst der frühere Oberbürgermeister Eugen Keidel und seine Frau lebten, für ungeeignet. Und der Bürgerverein Mittel- und Unterwiehre kann sich nicht vorstellen, wie der Bringverkehr morgens in der kleinen Sackgasse funktionieren soll. Die Fraktionen von CDU, SPD, Freien Wählern und FDP waren alarmiert und verlangten in Anträgen die Vorlage des Verkehrsgutachtens. Annette Schubert, Referentin des Oberbürgermeisters und Frau für schwierige Fälle, schaltete sich daraufhin ein und unterbreitete einen Vorschlag: Die Erzieherinnen müssen in der Hochgarage des Angell-Zentrums an der Kronenstraße parken. Und die Eltern sollen sich verpflichten, das Parkhaus zu nutzen, wenn sie ihre Kinder bringen. FDP-Fraktionsvorsitzender Patrick Evers bezweifelte, dass das in der Praxis funktioniert: „Die Bauverwaltung wird viel Spaß damit haben, die Einhaltung der Vorschrift zu kontrollieren.“
Alles vom 19.10.2011 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/freiburg/gemeinderat-verabschiedet-paket-fuer-kinderbetreuung–50736518.html

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