Integration und Antisemitismus

Seit Budapest 4.9.2015 und Merkel’s Grenzöffnung flohen über eine Mio Menschen registriert plus Hunderttausende unregistriert zu uns. Und tagtäglich kommen 3000 – 4000 Flüchtlinge neu hinzu. Dieser im Frühjahr anschwellende Zustrom zerreist das Land. Auch wenn nun eine Holocaust-Überlebende im deutschen Bundestag Angela Merkel das moralische Alibi (Henryk Broder (1)) für Budapest zuspricht. Auch wenn unsere unselige Vergangenheit dem Islam den Antisemitismus gelehrt hat (Wolfgang Benz (2)), der nun nach Deutschland reimportiert wird. Und mag sein, dass das ganze Jahr 2016 hinweg weiter jeden Tag Tausende von Flüchtlingen zu uns flüchten werden. ….
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Was aber nicht geht: Die gleichen, die das Schweigen der Vergangenheit anprangern, verschweigen jetzt aktuell, welche gewaltigen Probleme durch diese Völkerwanderung auf uns zukommen. So klagt der 74jährige Antisemitismusexperte Wolfgang Benz (3) in Freiburg: „Ich gehöre einer Generation an, deren Eltern ihr das Gespräch über die jüngste Vergangenheit konsequent verweigert haben.“ Dabei schweigt der gleiche Benz heute genauso wie damals vor 60 Jahren seine Eltern.
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Warum schweigt Wolfgang Benz nach der Immigration von 800.000 jungen Männern (davon 70% funktionale Analphabeten) zu den nach Köln sichtbar gewordenen Problemen: Das waren „ganz normale Jungs“ zwischen 16 und 25, die in islamischen Ländern Algerien, Marokko, Tunesien, Ägypten, Syrien, Irak,.. aufgewachsen sind und dort Erziehung und Sozialisation erfahren haben wie folgt:
– Keine Gleichberechtigung Mann/Frau (Frauen sind rechtlose Untertan)
– Antisemitismus (Jude als Hauptfeind, der noch vor dem Ungläubigen rangiert)
– Kein Rechtsstaats-Bewußtsein (staatliche Ordnung definiert sich über Gewalt, nicht Recht)
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Für dieses Frauenbild, diesen Judenhass und diese Gewaltorientierung (ein Polizist, der nicht brutal ist, ist schwach und hat mir nichts zu sagen), können wir den jungen arabischen Flüchtlingen keinen Vorwurf machen. Aber wir müssen diese Problempunkte doch benennen dürfen, um helfen zu können. Wir dürfen doch nicht verschweigen aus Angst vor Generalverdacht, Anti-X-mus, Pauschalierung, Diskriminierung, ..
Benz verweist in seiner Freiburger Rede dazu nur auf das Zauberwort ‚Integration‘, verrät aber weder Plan noch Konzept, wie einem 20-jährigen jungen Mann diese über die islamisch-traditionelle Kultur in Nordafrika und Arabien verinnerlichten Einstellungen, Werte und Haltungen ‚abintegriert‘ werden sollen. Mit Deutschlernen, Wohnung und Job allein ist es nicht getan. Mit einem hochprofessionellen Werte/Menschenrechte-Integrationskurs drei Monate, dreimal die Woche 2 Stunden auch nicht.
Integration ist viel mehr. Integration braucht Zeit, ggf. zwei Generationen. Integration ist in Frankreich nicht gelungen – und in England und Deutschland etwa?
Integration kann nur gelingen, wenn eine neue offene Diskussionskultur installiert wird. Unsere derzeitig gepflegte DiskussionsUNkultur von Alternativlosigkeit  und „“Wir-schaffen-das oder Nazi“ taugt dazu nicht.
31.1.2016
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(1) Warum Flüchtlinge nicht mit dem Holocaust zu tun haben
Dass eine Überlebende des Holocaust, die Deutschland von seiner schlimmsten Seite kennengelernt hat, die neue deutsche Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft bewundert, ist mehr als verständlich. Auch Ruth Klüger hätte es sich lieber gewünscht, mit „Refugees Welcome“-Rufen begrüßt zu werden als von brüllenden SS-Wachen an der Rampe von Auschwitz. Dennoch hinterlässt ihre Rede ein G’schmäckle. Faktisch hat Ruth Klüger eine historische Verbindung zwischen den in Deutschland verfolgten und aus Deutschland vertriebenen Juden und den heute nach Deutschland strömenden Flüchtlingen gezogen. Ja, Deutschland hat aus seiner Geschichte gelernt. Und indem die Kanzlerin mit einer schlichten und zugleich heroischen Geste die Grenzen aufmachte, beglich sie quasi eine alte Schuld. Sie machte an den Schutzsuchenden wieder gut, was ein früherer Kanzler an den Juden verbrochen hatte. Angela Merkel hat Deutschland entschuldet. Und eine Überlebende des Holocaust bescheinigte ihr, das Richtige getan zu haben. Nicht im Feuilleton der „Zeit“ oder auf Arte, sondern im Herzen der Republik, im Deutschen Bundestag. Wenn Angela Merkel für ihr Tun und Treiben jemals ein wasserdichtes moralisches Alibi brauchte, sie hat es am 27. Januar 2016, dem 71. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz, bekommen…..
Alles von Henryk M. Broder vom 29.1.2016 bitte lesen auf
https://www.welt.de/kultur/article151634591/Warum-Fluechtlinge-nichts-mit-dem-Holocaust-zu-tun-haben.html

(2) Antisemitismus der Muslime wurde von Europa importiert
„… das ist Importware. Der Antisemitismus ist aber nicht in Kairo entstanden, sondern in Paris und von St. Petersburg und Berlin aus verbreitet worden. Der Rassenantisemitismus ist eine europäische Erfindung. Muslimische Politiker haben allerdings gelernt, ihn als Waffe gegen den Feind Israel einzusetzen. Er wird zu einem Verdikt: Die Israelis sind Juden, die Juden sind böse, wir müssen Israel hassen. …“
Alles vom 28.1.2016 zu „Der Historiker Wolfgang Benz über Vorurteile gesellschaftlicher Mehrheiten gegenüber Juden, Flüchtlingen und anderen Minderheiten.“ bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/deutschland-1/wenn-wir-die-guten-sind-ist-es-klar-dass-die-anderen-die-boesen-sind–116842575.html
Wolfgang Benz (74) hat bis 2011 das Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin geleitet.

(3) Ausschwitz und die Flüchtlinge
Natürlich müsse „abscheuliches Verhalten wie in der Silvesternacht“ in Köln hart bekämpft werden. Der aktuelle Hass auf Minderheiten wie Flüchtlinge und Muslime gründe aber „nicht auf deren Eigenschaften, Verhalten oder Charakter – sondern auf dem Beschluss der Mehrheit, die ein Feindbild braucht.“ …
Wolfgang Benz beklagt, dass die Zeit von 1945 bis in die 1980er Jahre hinein geprägt war vom Be- und Verschweigen: „Ich gehöre einer Generation an, deren Eltern ihr das Gespräch über die jüngste Vergangenheit konsequent verweigert haben.“
Alles zu „Auschwitz und die Flüchtlinge“ von Wolfgang Benz vom 31.1.2016 auf www.der-sonntag.de, Seite 4

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