Einheitslehrer contra Bildung

Die Forderung nach Einheitslehrer als pädagogischem Alleskönner ist anachronistisch angesichts der Tatsache, dass seit Jahrzehnten sich Wissenschaften und Berufe in immer mehr Fachdisziplinen und Spezialisten aufsplittern. Der neue Lehrer soll laut Kommission „die Schüler sowohl berufsbezogen unterrichten, als auch an die Hochschulreife heran führen“. Das heißt konkret, der zukünftige Pädagoge muss seine Lernimpulse so setzen (unterrichten war gestern), dass sowohl der Schüler, der nach dem Kochberuf strebt, als auch der, der später als Kernphysiker hilft, AKWs abzubauen, gleich optimal vorbereitet werden. Hut ab vor dem Lehrer, der dies (bis mindestens 67) schafft! Geradezu grotesk ist die Forderung der Kommission, jeder Lehrer solle, um das Ziel der Inklusion behinderter Kinder zu erreichen, „entsprechend kompetent sein“. Diese Kompetenz, die bis dato in einem eigenen Studiengang der Sonderschulpädagogik erworben wurde, soll nun so nebenbei vermittelt werden. Die Erkenntnis, dass Lehrer ohne die entsprechende Qualifikation behinderten Schülern nicht gerecht werden können, kommt jedoch immer mehr betroffene Eltern. Das Ergebnis dieser Bildungsplanerei wird das gleiche sein wie seit Jahrzehnten: Die real existierenden und natürlich falsch und mangelhaft ausgebildeten Lehrer werden die Suppe wieder einmal auslöffeln.
18.4.2013,  Bernd Rottenecker, Hohberg

Kommt der Einheitslehrer – und das Ende des Gymnasiums?
Eine von Baden-Württembergs Regierung beauftragte Expertenkommission hat vorgeschlagen, die herkömmliche Lehrerausbildung nach Schultypen abzuschaffen. Geht es damit dem Gymnasium an den Kragen?…
Alles vom 22.3.2013 bitte lesen auf
www.badische-zeitung.de/suedwest-1/kommt-der-einheitslehrer-und-das-ende-des-gymnasiums–70249616.html

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